Etosha 2018
Namibia 2018 with Mom and Daughter
Abflug, Ankunft, Autoübernahme - Hallo Namibia!!
Wie die letzten Tage ist es auch heute sehr schwül. Mein Koffer ist schon seit dem Vorabend bei Mama Petra, damit meine beiden Katzen keinen Verdacht schöpfen, denn es ist der erste Urlaub, seit die beiden bei mir sind. Pünktlich werden wir von meinem Onkel abgeholt und es fließen nur ganz wenige Abschieds-Tränen bei mir.
Dieses Jahr schießt also mein Onkel unser obligatorisches erstes Urlaubsfoto
Wir bleiben dieses Jahr verschont von bösen Omen und am Flughafen läuft auch alles rund. Unsere Platzreservierung wurde zwar vor einem Tag noch gecancelt, aber durch einen sehr engagierten Mitarbeiter bekommen wir noch unsere Wunschplätze. Wir haben auch kein auffälliges Handgepäck, dafür sind wir aber gut vorbereitet, sollten die Koffer wieder nicht mitfliegen. Diesmal muss ich zur Sprengstoffkontrolle und es ist außer uns niemand sonst bei den Kontrollen. Auch beim Boarding wird es einfach nicht viel voller. Wir kommen noch mit einem netten älteren Paar ins Gespräch und die Zeit vergeht schnell. Beim Einsteigen wird uns sofort klar, die Maschine wird wieder nur halb besetzt sein und wir freuen uns auf einen entspannten Hinflug.
Das Entertainment funktioniert natürlich wieder nur vereinzelt und der große Knaller kommt beim Getränke ausschenken: No Amarula, no Gin, everything's empty. Ähm... Das nenne ich eine Todsünde auf einem Flug ins südliche Afrika! Aber Moment, etwas Gin wird doch noch ausgegraben und die Stewardess schenkt Petra die letzten Tropfen ein. Ich lasse mir einen Weißwein geben, damit wir wenigstens mit irgendwas anstoßen können. (Wer sich noch an die Story vom letzten Jahr erinnert, als ich aus Versehen Gin im Busch gesoffen habe, weiß, dass mir Wein jetzt ohnehin lieber ist)
Beim Essen haben wir uns vorab für die vegetarische Variante entschieden, was genau richtig war. Es gibt sogar frisches Obst.
Wir umfliegen ein Unwetter und landen wie immer pünktlich in unserem Seelenland. Eine Stunde später als sonst wegen der Zeitverschiebung, aber genau richtig für unseren ersten namibischen Sonnenaufgang (natürlich schon mit unserem Gepäck, das diesmal mitgeflogen ist). Schon nach den ersten Atemzügen weiß ich, dass wir wirklich wieder hier sind und dies kein Traum ist. Ich kann es schlecht beschreiben, aber die trockene Luft in Namibia hat für mich ihren eigenen Geruch.
Bei MTC besorgen wir uns eine namibische SIM-Karte, die uns der freundliche Herr auch umgehend aktiviert - sehr nett! Der Europcar-Schalter ist genau gegenüber. Noch herrscht kein großer Andrang, allerdings zieht sich das Prozedere etwas. Die Mitarbeiter sind allerdings sehr nett und man ist sogar um diese Uhrzeit schon zu einem nettem Smalltalk aufgelegt. Gebucht hatten wir einen Renault Duster, allerdings bekommen wir einen Renault Kadjar. Selbe Kategorie und kein Duster verfügbar.
Wir marschieren zur Wagenausgabe und sind ein wenig aufgeregt. Hoffentlich nicht zu viele KM auf dem Tacho... Hoffentlich keine schlechten Reifen... Hoffentlich ist die Kiste in Ordnung...
Für alle, die genauso verunsichert sind wie wir beim ersten Mal Auto mieten, hier genau aufpassen:
Für alle, die genauso verunsichert sind wie wir beim ersten Mal Auto mieten, hier genau aufpassen:
Ein netter Herr im Anzug begrüßt uns und zeigt uns unseren weißen Kadjar. Auf den ersten Blick wirkt er länger als der Duster und mit eindeutig mehr Elektrik und Firlefanz, was kaputt gehen kann. Ob dieses Auto buschtauglich ist?! Jedenfalls macht es äußerlich einen top gepflegten Eindruck. Auf den zweiten Blick erkennen wir, dass die Reifen ganz schön poliert und geschmiert wurden, damit man nicht sieht, wie extrem heruntergefahren diese sind. Noch sagen wir nichts, da wir uns unsicher sind. Aus einem Reisebericht eines Forumsmitglieds hat Petra behalten, dass der Drehschlüssel für die Reifen nicht passte und möchte dies testen. Tadaaaa, er passt NICHT!
Der Mitarbeiter möchte Ersatz besorgen und als wir unter uns sind, werden wir uns immer einiger, mit diesen vier Schrottreifen definitiv nicht loszufahren. Rückblickend hätte ich davon wirklich mal ein Bild machen sollen.
Als er zurückkommt, eröffnen wir ihm, ein anderes Auto nehmen zu wollen und er hat noch einen beigen Kadjar anzubieten. Hier sehen zumindest drei Reifen gut aus und der vierte ist vergleichbar mit denen des ersten Wagens. Wir bestehen drauf, zumindest vorne rechts das Ersatzrad draufziehen zu lassen und werden zur Werkstatt geschickt. Der Mitarbeiter dort eröffnet uns sofort, der Reifen wäre ohnehin finished und wir bekämen einen neuen. Prima - also hätte man uns bei dem ersten Wagen mit 4 finished-ten Reifen losfahren lassen!
Das Ganze dauert somit etwas länger, aber gegen 9:30 Uhr sind wir endlich On the Road! Juhuu!
Unser erstes Ziel liegt gar nicht weit weg vom Flughafen, es geht zu Heike auf Hohewarte frühstücken! Wir fahren Richtung Dordabis und biegen in die Einfahrt zu Hohewarte ab. Es begrüßen uns Mav, Lalandi, Jack und Shandy (Heikes Pferde) am Zaun und wir staunen nicht schlecht über den neuen hohen Sicherheitszaun um das Gelände. Wir klingeln und hören von oben einen ohrenbetäubenden Alarm - aha, das meinte Jutta also, als sie uns davon mal berichtete. Das Tor öffnet sich und wir freuen uns sehr, dass das Treffen mit Heike zum Frühstück hier klappt.
Es werden die neusten News aus dem Busch und der Heimat ausgetauscht und danach gewohnt lecker gefrühstückt. Wir genießen unser erstes Game in Form von Heikes hervorragendem Rauchfleisch. Die Zeit vergeht viel zu schnell und gegen 11 Uhr fahren wir weiter. Im Laufe der Zeit, kommt uns in den Sinn, dass unser Auto so dermaßen rumzickt, was die Technik von Touchdisplay und Bedienungstasten angeht, dass es nur eine Frau sein kann.
Darf ich vorstellen? Unsere Katja:
In Windhoek sind einige Ampeln ausgefallen und wir sind komplett überfordert, weil jeder natürlich fährt, wie er will. Zum Glück gibt es nur wenige solcher Situationen und wir erreichen recht flott Okapuka. Dort wird das Eingangstor streng bewacht, da hier zwei weiße Zweihörnchen leben. Ich habe mich dafür entschieden, diese Tiere nicht mehr bei ihrem Namen zu nennen, zum Schutz im Internet.
Auf dem Weg zum Hauptgebäude begegnen uns schon die ersten Warzenschweine, oder wie Rodney sie gerne nennt, Hitradio Namibia, mit ihren süßen Antennen. Die Rezeption und der Bar Bereich machen einen super gemütlichen Eindruck und es gefällt uns hier. Wir beziehen Zimmer 14, was sich als das schönste herausstellt, denn es ist das letzte und liegt schön am Busch.
Nun heißt es erst einmal ankommen, frisch machen und in Ruhe die Koffer aus- und umpacken. Da hier Rappenantilopen beheimatet sind, möchte ich gerne einen Gamedrive machen und Petra ist natürlich dabei. Vorher bestellen wir uns in der Bar Rock Shandys, die gut zischen.
Hier laufen in sicherer Distanz Schweinchen auf dem Rasen herum und Strauße pieken sich ihr Futter aus dem Gras. Sie kommen irgendwann so nahe, dass ich mein erstes "Birderfoto" machen kann.
Der Gamedrive startet pünktlich und soll unser erster Deutschsprachiger Gamedrive werden - naja, sagen wir mal, nicht nur wegen der Sprache ist dieser Drive nicht sehr namibisch. Alleine von der Aufmachung der anderen her ist dies ein Gamedrive, der genauso in einem Safaripark hätte stattfinden können. Die junge Fahrerin erklärt uns die Standard Fakten über die verschiedenen Huftiere und hat einen großen Eimer Pellets neben sich stehen. Uns schwant es bereits. Der Rest unserer Gruppe besteht aus Familie Hummeldumm und zwei sehr Mode versierten jungen Damen in weißen Jeans und Seidenblusen, dazu Ballerinas. Zuerst glaubten wir überhaupt nicht, dass sie mitfahren würden.
Nun ja, wir sehen die üblichen Verdächtigen, erfahren, dass Streifengnus nur „angeblich“ in der Sonne blau schimmern würden und fahren Fotostation für Fotostation ab. Die Erklärungen zu den einzelnen Tieren sind sehr laut und ich muss mich wundern, dass die Tiere nicht schlagartig die Flucht ergreifen. Ich halte allerdings nur Ausschau nach meinen heiß ersehnten Rappenantilopen.
Dann endlich kann ich sie an ihren markanten Hörnern ausmachen und freue mich sehr, sie gefunden zu haben. Nach einiger Zeit vergeht meine Freude allerdings, da es wohl eine Garantie ist, diese einzige Gruppe hier zu finden, da sie genau wissen, dass es nun Pellets gibt. Sehr schade und ich packe die Kamera schnell beiseite. Die Tiere sind direkt neben dem Auto und werden gefüttert. Es ist einfach nicht unser Ding. Die Kleine Gruppe besteht aus aus einem Bullen, drei Kühen und drei Jungtieren. Das ganz junge kalb ist irgendwo versteckt.
Immer mehr Schweinchen wollen auch etwas vom Kuchen abhaben und freuen sich über die Pellets.
Die restlichen Mitfahrer finden dieses Erlebnis toll, wir leider nicht so - schade! Wir fahren weiter und können nun ein paar Aufnahmen von Hartebeestern vor diesem wunderschönen Bergmassiv machen. Ich habe mit der neuen Kamera noch etwas zu kämpfen, aber Petra gelingen schöne Aufnahmen.
Man könnte meinen, nun genießen wir den Gamedrive, aber weit gefehlt. Dauernd klingelt das Handy der Fahrerin. Ruhe ist etwas anderes, aber das ist angesichts der herrschenden Lautstärke sowieso irrelevant. Ich nutze allerdings jede Gelegenheit, die Kamera zu testen und Einstellungen zu verfeinern - dazu ist der Drive super!
Hier sieht man die Nähe zur Straße, was das Buschfeeling endgültig über den Haufen wirft
Plötzlich platzt es aus Herrn Hummeldumm raus: "Da, schau mal!". War dort tatsächlich gerade ein sehr seltenes namibisches Tier in den Büschen? Schade, es ist zu schnell für unsere Augen, hätten wir doch so gerne dieses „Rehkitz“ gesehen! Aber hey, laut Herrn Hummeldumm war es da! Das schwer anzutreffende und sehr heimliche namibische Reh.
Immerhin beantwortet die Fahrerin alle Fragen gerne und erklärt uns, dass Leoparden hier ungefähr 148 Tiere im Jahr reißen und die hier lebenden Krokodile vor einiger Zeit den Berg hochgeklettert sind, weil der Flusslauf nachgelassen hat. Außerdem hätten Wasserböcke Duftdrüsen, die ätzendes Sekret im Wasser absondern können, um nicht von Krokodilen erwischt zu werden... Wir sind uns unsicher, ob wir hier gerade wirklich veräppelt werden.
Nun suchen wir aber nach dem Highlight des Drives, den beiden Zweihörnchen. Wir müssen wenden und die Fahrerin hängt wiederum am Handy. Sie setzt zurück und wir hören nur ein durchdringendes „Aaauuaaa“. Tja, die weißen Blusen in der letzten Reihe sind dahin, dank Hackibusch. Wir stehen aber auch gefühlt mit dem halben wagen im Gestrüpp. Es folgt eine kurze Entschuldigung und weiter geht's.
Da wir bisher nur schwarze Zweihörnchen-Sichtungen hatten, konnten wir uns nicht vorstellen, wie groß diese weißen Kolosse sind. Die Fahrerin steigt aus und verteilt den restlichen Eimer mit Pellets auf dem Boden. Der Bulle und die Kuh kommen bis auf 1-2 Meter an unseren Wagen heran und wir empfinden keinerlei Angstgefühl. Leider schlummert in uns eher das Gefühl von einem Safaripark, aber diese beiden Schönheiten sind einfach zum Anhimmeln. Ein unglaubliches Erlebnis, wenn auch sehr touristisch.
Als wir uns später auf den Weg zum Abendessen machen, hören wir plötzlich ein durchdringendes Brüllen. „Ach genau“, meine ich, „die Löwen!“. Petra schaut mich entgeistert und ein wenig geschockt an „Hier gibt's doch keine Löwen!“. Auf Okapuka leben auch Löwen, die man bei der Fütterung anschauen kann, wo wir uns von Anfang an strikt dagegen entschieden haben, Petra hatte dies vergessen. Sie haben ihr Gehege anscheinend in der Nähe unserer Hütte.
Das Abendessen findet in gemütlicher Atmosphäre mit Ambiente-Musik à la Country Roads und Matthias Reim statt. Immerhin brennt ein schönes Feuer.
Es gibt heute à la carte:
Kürbissuppe mit Knoblauchbrot Croutons
Onyx Schnitzle mit würziger Pilzsauce an Gemüse mit Kartoffelrösti
Mousse au chocolat
Die Suppe ist wohl die Beste, die wir in Namibia in einer Lodge oder Restaurant je hatten. Die Schnitzle von Petra sind auf den Punkt, meine leider sehr trocken und zäh. Wir entscheiden uns, direkt nach dem Dessert wieder zu unserer Hütte zurück zu laufen und horchen lieber noch etwas der Natur (inklusive Zugverkehr, der anscheinend über das Gelände verläuft). Auf einmal nehme ich eine Bewegung wahr und sehe einen großen Körper in der Dunkelheit. Ich leuchte vorsichtig mit der Taschenlampe und entdecke einen stattlichen Wasserbock. Ihm folgen ein paar Kühe und die Tiere laufen sehr nah an unserer Hütte vorbei. Zwar befinden wir uns auf eingezäuntem Privatland, allerdings realisieren wir in diesem Moment erst wieder richtig, dass wir endlich im Busch sind.
Wir sind heute Abend einfach nur platt - verständlich bei den vielen Eindrücken, und gehen gegen 20:30 Uhr schlafen.
Gefahrene Kilometer: 105
Fazit Okapuka:
Für die erste oder letzte Nacht kann man dort nächtigen. Das Ambiente vom Barbereich mittags ist sehr schön und urig und auch die Zimmer sind sehr großzügig. Leider hatten wir eine Ameisenplage im Zimmer und der Gamedrive hat uns alles andere als überzeugt. Zum Testen der Kamera war der Drive super, wer aber so wie wir, den echten namibischen Busch liebt, sollte hier keinen Drive mitmachen, außer er möchte mal Rappenantilopen sehen, ohne sie schön fotografieren zu können.
Weiterempfehlung? Zur Zwischenübernachtung ja, der Drive nicht.
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Nach einer sehr
erholsamen Nacht wachen wir noch vor Sonnenaufgang auf und genießen diese
absolute Stille im Busch. Ein paar Impalas und Gnus ziehen in der Nähe unserer
Hütte vorbei und ich atme die frische Morgenluft ein. Alles wirkt so friedlich. Mir geht das Zitat durch den Kopf: "I never knew of a morning in Africa when I woke up and wasn't happy". Genau so werden die kommenden Wochen aussehen! Keinen Gedanken an zuhause verschwenden, dem Alltagsstress entrinnen und den Kopf frei bekommen.
Zum Glück sind wir beide keine großen Frühstücks-Fans,
so wird diese Mahlzeit meist rasch eingenommen, aber auf Okapuka kann man sich nicht
beschweren, das Frühstück ist gut. Schnell noch auschecken und On the Road
again Richtung Swakopmund!
Auf dem Weg
nach Okahandja werden wir zunächst von einem Polizeiwagen mit Blaulicht
und Sirene überholt und denken zuerst, wir sollen folgen und anhalten. Auf
einmal taucht hinter uns aber eine ganze Kolonne mit gefühlten 200 km/h auf und
drängt uns beinahe ab. Da wir uns in einer Baustelle befinden, ist es sehr
schwierig, schnell am Rand zu halten. Tja, unser Bekannter hatte also Recht,
was die Regierungsfahrzeuge angeht - das war eine ganz schön brenzlige
Situation.
Zunächst
steuern wir in Okahandja den Spar an, um uns mit Savanna und etwas Bier
einzudecken, denn wir haben Samstag und ab 13 Uhr bekommt man in Namibia keinen
Alkohol mehr, erst wieder montags. Befinden wir übrigens als gut! Petra hält
einen netten Schwatz mit dem freundlichen Parkwächter, während ich alles Nötige
für die nächsten Tage besorge. An der Kasse wird alles in Plastiktüten verpackt
(Leute, nehmt euch bitte Stofftaschen mit in den Urlaub, wir haben sie
blöderweise vergessen) und von dem freundlichen Herrn ans Auto getragen.
Wir verstauen
alles und fahren einige Meter weiter zu einer Tankstelle. Reifendruck und
Kühlerwasser sind in Ordnung, "Katja" beschwert sich nämlich mal
wieder mit einer orangen Warnleuchte, dessen Bedeutung wir noch nicht herausgefunden haben.
Also weiter
Richtung Swakopmund. Nach ca. 100 Kilometern machen wir Rast und tauschen die
Seiten, denn tatsächlich darf ich jetzt ans Steuer. Es läuft ganz gut und Petra
ist nur ein bisschen angespannt. Ich fühle mich mit unserer Katja direkt wohl und bis
Karibib ist es nur noch ein Katzensprung. Da die Warnleuchte im Tacho immer
noch aufblinkt, halten wir in Karibib noch einmal und fragen einen sehr netten
Mechaniker, der uns aber versichert, dass dies mit dem Filter zusammenhängen
würde und kein Problem darstelle. Prima - jetzt aber wirklich weiter nach
Swakopmund!
Die Landschaft
verändert sich etwa alle 10 km mehr und die Büsche und Sträucher werden
weniger. Insgesamt wird es immer karger und einsamer.
Schließlich entdecken wir ein paar Dünen und können
Swakopmund erahnen. Noch bevor wir richtig hinein fahren, fallen uns auf der
linken Seite ca. 200 Meter Luftlinie entfernt bunte kleine Häuschen auf. Das
muss unsere Lodge sein! Allerdings muss man erst ein gutes Stück durch
Swakopmund fahren und wir finden nicht auf Anhieb die richtige Straße
zum Abbiegen. Egal, fahren wir eben eine Ehrenrunde. Die Straßen sind sehr schmutzig,
vermutlich vom starken Regen noch vor Kurzem. Meine Oma würde wahrscheinlich
wochenlang die Gass' fegen.
Dann endlich
erreichen wir die Desert Breeze Lodge, unsere Unterkunft für die nächsten drei
Tage! Wir können nur staunen, wie schön hier alles hergerichtet ist. Aber auf
den ersten Blick sehe ich gar keine Dünen. War das im Internet vielleicht alles
nur geschönt? Wir checken bei Maggy ein und man hilft uns mit dem Gepäck. Wir
bekommen Zimmer Nr. 5 und Maggy schwärmt, wir hätten einen "very nice
room". Das hört man doch gerne!
Noch bevor wir
über den kleinen Steg das Zimmer betreten, türmen sie sich schon vor uns auf,
diese wunderschönen Dünen, von denen wir schon lange geträumt haben und
weswegen wir genau diese Lodge gewählt haben. Hier ist absolut nichts geschönt
- im Gegenteil, es ist sogar noch schöner als im Internet! Ach was, seht
selbst:
Wir kommen aus
dem Staunen gar nicht mehr raus, es ist einfach bombastisch! So hätten wir es
uns definitiv nicht vorgestellt.
Langsam
realisieren wir, dass wir wirklich hier sind und räumen ein paar Sachen aus.
Petra drückt auf dem Safe herum und die Tür geht nicht mehr auf... Tja, ich
werde immer geschimpft, wenn ich einfach irgendwo draufdrücke und nicht erst
in die Anleitung schaue... Schön, dass es auch mal andersherum ist!
Wir möchten
noch ans Meer und in die Stadt und gehen zur Rezeption. Diesmal begrüßt uns
Elsie, die richtig auf Zack ist und den Laden gut im Griff zu haben scheint.
Sofort eilt jemand mit uns aufs Zimmer wegen dem Safe und öffnet ihn für uns.
Gleiches Spiel wie vorher, Petra drückt drauf herum und das Ding ist wieder zu und
geht nicht auf.... Egal jetzt, dann möchte sie eben alle Wertsachen mitnehmen
und wir sind bepackt mit Rucksack und zwei Fototaschen.
Elsie ruft uns
ein Taxi und erklärt uns erst einmal, dass man so bepackt nicht in die Stadt
gehen sollte. Das Zimmer sei so sicher wie der Safe, da die Anlage gut bewacht
werde. Also alles auf einen Rucksack reduziert und los geht's.
Wir werden direkt am Strand abgesetzt und sollen uns melden, wenn wir
wieder geholt werden möchten. Die Stadt ist wie ausgestorben - das hätten wir
auch selbst mit dem Auto hinbekommen. Nachher ist man immer schlauer. Wir
sind noch nicht richtig am Atlantik angekommen, da erwartet uns schon die erste Begegnung
mit der Nüsschenmafia. Ein älterer Herr, der eigentlich aussieht, als wäre er
für die Sicherheit zuständig, quatscht uns an und fragt, wo wir herkommen. Wir
können ihn nicht einfach ignorieren, das fällt uns zu schwer, so abweisend zu
sein. Nach ein paar Sätzen will er uns seine Nüsschen andrehen und wir sagen
„No Makkalani“ und machen uns auf und davon. An einer ruhigen Stelle schauen
wir uns den langen Steg zur Jetty an und lauschen dem rauen Wellengang. Ich habe
wirklich vergessen, wie das Meer riecht und atme tief ein und aus.
Wir schlendern
etwas durch die Stadt und fühlen uns nicht allzu wohl, was wahrscheinlich daran
liegt, dass absolut nichts los ist. In einer Art kleinen Fußgängerzone
entdecken wir Juttas ehemaligen Laden Health & Aroma - sieht auch heute
noch sehr ordentlich aus - zumindest von außen.
Wir finden ein
kleines Bistro, das schon vor 17 Uhr geöffnet hat und essen jeder einen Burger,
der immerhin satt macht. Auf ein Steak verzichte ich hier lieber, da möchte ich
etwas Gutes und mich nicht ärgern! Danach kaufen wir noch ein paar Sachen bei
Woermann ein. Draußen rufen wir das Taxi und ich verstehe den Herrn absolut nicht
am Telefon, aber vermute, er kommt gleich. Wir warten und warten und ich rufe
nochmals an. Nun werden wir erneut von der Nüsschenmafia angequatscht und sagen
wieder energisch „no Makkalani“. Der Herr denkt, wir kennen die Nüsschen noch
nicht und möchte es uns erklären. Irgendwann hat er es aber verstanden und
zieht weiter. Derweil fährt auch unser Taxi vor.
Zurück auf
unserer Lodge wird nun endlich so richtig unsere Religion ausgeübt. Daher
wollten wir auch nicht um 17 Uhr essen gehen, um den Sonnenuntergang hier
genießen zu können. Die Sonne taucht die
Umgebung in ein wunderschönes Licht und die Dünen sehen immer noch bombastisch
aus.
Und frisch ist
es geworden *bbbrrrr*
Als sie
untergegangen ist, versucht sich Petra kläglich am Feuermachen. Es gibt hier
als Anzünder nur in Petrolium getränkte Steine und nicht ganz trockenes Holz.
Ich weiß von meiner alten Wohnung, wie man Öfen anfeuert und nehme das Ganze
selbst in die Hand. Es dauert etwas, da die Steine nicht lange anfeuern und das
Holz nicht anbrennt, aber ich bekomme es hin und wir haben ein schönes Feuer
mit anschließender wärmender Glut.
Gefahrene Kilometer: 335
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Der älteste
Sandkasten der Welt oder: Die Wüste lebt!
Die erste Nacht
in der Desert Breeze Lodge war eine Bewährungsprobe für uns beide, denn es gibt
hier französische Betten mit nur einer großen Decke. Aber auch diese
Herausforderung haben wir gut gemeistert. In dieser Nacht war es sehr kalt und
als wir aus dem großen Panoramafenster schauen, erkennen wir nichts außer
dickem Nebel. Schade, diesmal kein Glück mit dem Sonnenaufgang - hoffen wir auf
die nächsten zwei Tage.
Das
Frühstücksbuffet ist das beste, das wir in einer Lodge jemals hatten. Es fehlt
wirklich an nichts und es gibt sehr exklusive Leckereien: Rauchfleisch,
Gamesalami, guten Käse, frischen Obstsalat, Pfannkuchen, Pancakes, French
Toast, deftige Mini Cupcakes, auf Wunsch frische Eier und Petra freut sich über
die moderne Kaffeemaschine. Es begrüßt uns die Managerin Margaret und freut
sich, dass es uns so gut gefällt. Auch die Angestellten sind sehr auf Zack und
erfüllen jeden ihnen möglichen Wunsch schnell und gern. Es ist einfach
traumhaft hier!
Wir beeilen uns
ein wenig mit dem Frühstück, denn um 8 Uhr werden wir schon von Duan zur Living Desert Tour abgeholt. Wir eilen
noch eben aufs Zimmer und packen alles zusammen als auch schon jemand an der
Tür klopft, unser Guide wäre da. Wir sind die ersten, die er einsammelt und so
können wir uns einen Platz aussuchen. Ich stelle schnell fest, dass der beste
Platz der direkt neben Duan ist und so steige direkt um, als wir die nächsten
Gäste einsammeln.
Schon beim
Einsteigen denken wir uns „oh no....“. Das wird eine hardcore Hummeldumm-Tour... Wir kommen uns leider vor wie auf einer Wallfahrt. Die
Kommentare steigern sich von Minute zu Minute und es ist uns sehr peinlich vor
Duan, dass wir auch deutsch sind. Zum Glück versteht er kaum ein Wort! Ein Schweitzer Paar ist noch mit an
Board und ihnen ergeht es genauso wie uns. Fremdschämen ist angesagt, und das
ist leider nicht übertrieben. Wir sind noch nicht mal richtig gestartet, da
hätte ich so manchem gerne seinen Hut oder die Mütze in den Mund gestopft. Unglaublich, was drei Menschen alleine von sich geben und Petra und ich tauschen einige
entgeisterte Blicke aus, denn Petra sitzt zu weit weg von mir zum Lästern.
Als wir endlich im Flussbett des Swakoprivers starten, versuche ich so
gut es geht, die dämlichen Kommentare und Bemerkungen auszublenden, was
aufgrund der andauernden Lautstärke allerdings sehr mühsam ist. Alle freuen
sich, dass die Tour vom zweiten Fahrer Douglas auf deutsch gehalten wird, ich
allerdings unterhalte mich als einzige angeregt mit Duan auf Englisch, der
immer gesprächiger wird. Einen Kommentar von hinten bekomme ich noch mit,
nämlich ob hier immer so viel „Smog“ hängt.... Ja, es wäre wohl besser, wir machen es wie die Chinesen und ziehen alle Gesichtsmasken auf, damit wir diesen ungesunden "Smog" nicht einatmen.
Wir halten an unserem ersten Stop und Douglas gibt eine Einführung in die Geschichte der Namib, deren Entwicklung und
schließlich die Idee dieser Wüstentouren. Währenddessen läuft Duan durch die
nebligen Dünen auf der Suche nach Leben in der Wüste. Am liebsten würde ich ihm suchen helfen. Douglas hat eine
wunderbare Art, sein unheimliches Wissen zu vermitteln und macht den Eindruck, es sei für
ihn absolut keine Routine. Er spricht ein sehr schönes Deutsch und bringt an den
richtigen Stellen einen schönen Humor rüber. Allerdings zum Totlachen, so wie es manche anscheinend empfinden, ist es nicht. Es ist einfach sehr unterhaltsam
und wir hören ihm gerne und sehr gespannt zu. Er erklärt uns den wichtigen
Kreis des Lebens in der Wüste, angefangen mit Grassamen, die der Wind hinein
bringt, über Käfer, deren Larven als Nahrung der Eindechsen und des Geckos
dienen, bis hin zur Namib Zwergpuffotter und dem Chamäleon.
Unterdessen
findet Duan eine kleine Blindschleiche und gibt sie Douglas, der uns direkt
viel über sie erklärt und sie auf den Boden setzt, damit man Bilder schießen
kann. Danach reicht er sie herum, was alle ganz witzig und aufregend finden (Zu
dem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass dies die einzige Situation ist, wo
ein Tier angefasst werden darf). Wir versuchen uns derweil mit schönen
Aufnahmen von Pflanzen und dem Nebel, der an ihnen haftet.
Es geht weiter
und wir halten an einigen Punkten, wo Douglas und Duan nach dem Wüstengecko
suchen, der allerdings schwer zu finden ist, da momentan der Sand noch sehr
feucht und fest ist, aufgrund des unerwarteten heftigen Regens ein paar Wochen zuvor.
Sie finden einen sehr kleinen Babygecko und es gelingen immerhin zwei passable
Aufnahmen.
Super finden wir, dass Duan uns erklärt, sie würden
stets in ihren Spuren fahren und möchten so wenig wie möglich neue Reifenspuren
verursachen, da es an manchen Stellen Jahre dauern kann, bis simple
Reifenspuren im Sand verschwunden sind. Uns fällt sowieso auf, dass hier
unzählige Fußspuren querbeet das schöne unberührte Bild, das wir uns zuvor
vorstellten, kaputt machen. Trotz allem genießen wir diese mystische
Landschaft unheimlich, die der Nebel zaubert. Duan versichert uns, dass zwei Kilometer
weiter im Landesinneren strahlender Sonnenschein herrscht.
Bei unserem
nächsten Stopp suchen die beiden Guides nach einer Sidewinder (Namib
Zwergpuffotter), mein persönliches Highlight. Nach langer Suche werden sie
fündig und Douglas holt uns an den Autos ab, während Duan bei der Schlange
wartet. Douglas betont immer wieder, wie wichtig es ist, in den schon
vorhandenen Spuren zu laufen und nicht quer durch den Sand zu stapfen.
Bei der Sidewinder handelt es sich um ein Weibchen, die man, genau wie bei den Puffottern, sehr leicht an ihrem kurzen Schwanz erkennen kann. Nach einer Weile versucht Douglas, sie in weichen Sand zu bugsieren, damit sie sich wieder eingraben kann, denn vorher können wir hier nicht weg, da sonst ein Raubvogel vorbei kommen könnte. Sie beißt ein paar mal nach seinem Haken und zischt aufgeregt. Er reibt den Stock im Sand, damit das Gift nicht an seiner Hand und dann vielleicht im Auge landet. Ein Biss dieser Schlange ist nicht tödlich, allerdings wünscht man sich bei den entstehenden Schmerzen den Tod herbei.
Ich hoffe, ich
habe das so richtig verstanden: Wieder im Auto erzählt mir Duan, dass Chris (der Tour-Operator) vor
ein paar Wochen von einer Horned Adder in den Finger gebissen wurde und diesen
Schmerz auch genau so beschrieb. Noch nicht einmal Morphium half dagegen.
Wir unterhalten
uns sehr nett und angeregt, während in der letzten Reihe noch immer dämliche
Bemerkungen über den vergangenen Suff-Abend mit Jägermeister im Brauhaus
gemacht werden, bis ich schließlich mit einem Ohr höre, dass man ja mal die
Nationalhymne singen könnte und wir uns restlos schämen. Petra wird das zu viel
und meint nur, dass das jetzt nun wirklich nicht sein muss! Wo sind wir denn
hier bitte?! Das nette Schweizer Ehepaar pflichtet dem bei und ermahnt, sie
wollen diese Fahrt auch genießen und können dies bisher noch nicht so wirklich.
Beim nächsten
Stop erklärt Douglas uns die Beschaffenheit und Zusammensetzung des Sandes der
Namib und zeigt uns mit einem Magnet eindrucksvoll, wie viel schwarzes Eisen
hier zu finden ist. Er streut mir einiges von dem schwarzen Zeug auf den Arm
und hält das Magnet darunter. Ich staune nicht schlecht, wie viel
Anziehungskraft durch meinen Arm strömt.
Auch wird hier die White Lady (Spinne) generell nicht ausgegraben!
Nun geht es
aber in die Dünen und wir haben endlich diesen wahnsinnigen Kontrast von hellen
Dünen und strahlend blauem Himmel. Es geht rauf und runter, aber stets in den
schon vorhandenen Fahrspuren und wir halten ab und zu für tolle Fotostopps.
Dieser kleine
Kerl weiß nach ein paar Pfiffen auch schon, dass es was Leckeres gibt
Wir können gar
nicht glauben, dass die 5 Stunden tatsächlich schon vorbei sind und sind einfach
geflashed. Es war zutiefst beeindruckend. Auf dem Heimweg unterhalte ich mich
immer noch sehr nett mit Duan und wir bedanken uns herzlich.
Bei einem
kurzen Mittagssnack mit Butterbrot, Rauchfleisch und Salami beobachten wir unter uns die vielen Kamele, die anscheinend
heute frei haben und unterhalb der Lodge herumlaufen dürfen.
Beim Sichten
der Dünenbilder ist Petra von ihren Aufnahmen etwas enttäuscht und so kann ich
nicht meinen Mund halten, dass sie bestimmt nochmal die Möglichkeit bekommt, in
den Dünen Bilder zu machen. Sie schaut mich verdutzt an und meint nur "Ja
wo denn noch?". Ich versichere ihr, sie bekommt bestimmt noch schönere
Bilder. Vor dem Urlaub hatte ich sie nämlich dauernd bequatscht, dass ich
diesmal etwas arrangiert hätte. Sie wusste bis dato nicht wann, was und wo.
Aber noch ahnt sie nichts. Jutta war eingeweiht und hat auch schon wieder
vorzüglich gelogen, damit Petra nichts ahnt. Aber dazu im nächsten Kapitel mehr.
Da das NWR Office wochenends geschlossen hat, was wir im Vorfeld nicht
bedacht hatten, fallen der Welwitschia Drive und die Mondlandschaft leider aus
und wir entscheiden spontan, nach Walvis Bay zu fahren. Wir hätten für diese Tour ein Permit benötigt, ansonsten darf man dort nicht einfach herum fahren.
Walvis Bay gefällt uns super und es herrscht ein sehr angenehmes Klima. Das Meerwasser ist
überraschend warm und wir laufen ein wenig am Strand entlang.
Auf dem Heimweg
haben wir schon wunderschönes Licht, während wir auf der Straße zwischen
Atlantik und Dünenlandschaft entlang fahren. Petra spricht wieder davon, dass
sie gerne schönere Bilder machen würde und ich meine nur "Wart doch mal
ab"! Sie schaut mich an und fragt, ob ich was geplant hätte. Ich muss
natürlich grinsen und nun fragt sie mich aus, aber noch bleibe ich hart und
verrate nichts.
Zurück in
Swakopmund wollen wir vor Sonneuntergang etwas essen, was sich wieder als
schwierig herausstellt, da Kückis Pub erst ab 18 Uhr essen anbietet und wir
nicht ins Brauhaus, Tusk oder Jetty möchten. Wir finden das Steakhouse und ich
bin sehr skeptisch, ob es hier gute Steaks gibt. Petra bestellt sich Fisch und
Calamaris und ich ein Rump Steak in Medium Rare. Ich erwarte nichts und werde
sehr positiv überrascht - hier kann man Steak essen gehen!
Den
Sonnenuntergang bewundern wir diesmal von der Strandpromenade aus und sind
begeistert, als die Sonne hinter der Jetty untergeht. Wir lauschen dem rauen
Atlantik und freuen uns sehr, auch diese Facette von Namibia endlich kennen zu lernen.
Ein Tag voller
Eindrücke geht zu Ende und wir haben das Gefühl, es war schon nahezu eine
Reizüberflutung, heute so vieles gesehen und erlebt zu haben.
Gefahrene
Kilometer: 85
Fazit Living
Desert Tour:
In unseren
Augen ein Muss. Man erfährt so viel über die Wüste und wie wichtig dieser für
Menschen fast unsichtbare Kreislauf ist. Wie wichtig es ist, diesen Lebensraum
zu schützen und nicht durch Gleichgültigkeit verkommen zu lassen oder zu
zerstören.
Wir hatten die
Tour vom Anbieter Chris mit dem Namen "Living Desert Tour". Ich weiß
nicht genau, wie viele Anbieter es gibt, aber wir waren auf jeden Fall hiermit
sehr zufrieden und vor allem glücklich, dass die White Lady nicht ausgegraben
wird und kein Chamäleon angefasst wird.
Weiterempfehlung?
Definitiv!
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Surprise, Surprise
Heute können
wir es ganz langsam angehen lassen und stehen zum Sonnenaufgang mit unseren
Buschbechern mit Instantkaffee auf der Terrasse. Keine Spur von Nebel und man
merkt deutlich den warmen Ostwind, der aus dem Landesinneren weht.
Um 8 Uhr gehen
wir gemütlich frühstücken und besprechen den restlichen Tag. Petra weiß ja nun seit
gestern schon, dass ein Arrangement auf uns wartet. Eigentlich wollte ich sie
ganz spontan zum Sundowner damit überraschen, aber als sie ein wenig enttäuscht
von ihren Dünen Bildern gestern war, sagte ich ihr, sie würde bestimmt
noch eine Gelegenheit bekommen. Seitdem ahnt sie es schon.
Derweil sitzen
wir auf unserem Balkon und beobachten eine Reiterin, die durch die wunderschöne
Landschaft galoppiert. Was würde ich gerade darum geben, mein Pferd hier zu
haben und an diesem friedlichen Morgen selbst los zu starten!
Wir fahren zur
Prima Schlachterei, um unseren Fleischvorrat noch etwas aufzustocken und
betreten einen Laden, wo jeder Lebensmittelkontrolleur in Deutschland die Hände
überm Kopf zusammenschlagen würde. Aber genauso hatten wir uns dies hier auch
vorgestellt. (Und das meine ich nicht negativ). Wir kaufen etwas Rauchfleisch
vom Oryx und noch ein Stück Salami und bekommen es freundlicherweise auch
direkt eingeschweißt.
Danach besuchen
wir den Schlangenpark und ich bin voll in meinem Element. Petra ist es hier
nicht so wohl, aber ich klugscheiße sie voll, welche Schlange welche
Eigenschaften hat usw. und welche wie tödlich ist (das macht die Situation für sie nicht merklich besser). Große Begeisterung zeigt sie
nicht. Als die Angestellte
plötzlich hinter ihr fegt, springt sie vor Schreck fast in die Luft, aber nach
etwa 10 Minuten kann sie sich hier ungehemmter bewegen.
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Wenn sich
jemand vor Schlangen ekelt oder sonst was, bitte weit herunter scrollen ;) Wir
haben selbst eine Freundin mit extremer Phobie, daher hier die Warnung!
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Mozambique
Spitting Cobra:
Kommt in
Namibia nur im Nord-Osten vor und wird nicht besonders groß (durchschnittlich
1,20 Meter). Spritzt ihr Gift präzise in die Augen ihres Gegenübers und
produziert es beinahe wie Speichel. Das Gift spritzt im 90 Grad Winkel aus
ihren Giftzähnen heraus über 2 bis 3 Meter weit. Ihr Gift wirkt beim Biss
zellschädigend. Sie frisst normalerweise Nager, Kröten, kleine Vögel, Geckos,
Eidechsen und andere Schlangen.
Zebra Cobra:
Ebenfalls eine
Speikobra und ihr Gift wirkt bei einem Biss zell- und nervenschädigend. Sie
bewohnt etwa die obere Hälfte Namibias. Die Nahrung fällt in etwa wie die der
Mozambique aus.
Shield-nose
Snake (Cobra):
Sehr klein,
Gesamtlänge nur bis zu 60 cm. Ihr Gift ist nervenschädigend und die Nahrung
besteht aus kleinen Echsen und Schlangen, sowie nestjungen Kleinsäugern.
Black Spitting
Cobra:
Noch eine
Speikobra, die aber nur im südlichen Teil Namibias vorkommt. Nahrung ähnlich wie die der Mozambique. Ihr Gift ist zell- und nervenschädigend.
Cape Cobra:
Die giftigste
Kobra Afrikas, denn ihr Gift wirkt am effektivsten von allen ihren Verwandten.
Es wirkt neurotoxisch, also nervenschädigend. Sie wird etwa 1,50 Meter lang und
ernährt sich bevorzugt von Nagern. Man sieht sie allerdings auch oft in
Gesellschaftsnestern der Siedelweber und sie kann sogar Puffottern erbeuten.
Sie lebt ab Windhoek im südlichen Namibia. Diese hier ist
sehr gesprenkelt. Ihre Farbe variiert zwischen strahlend gelb bis hin zu
tiefschwarz.
Anchietas
Cobra:
Die zweitgrößte
Kobra (nach der Waldkobra) in Afrika. Kann sich bis zu 50 cm hoch aufstellen
und ernährt sich wie die anderen Kobraarten. Ihr Gift wirkt nervenschädigend.
Boomslang:
Hier sieht man
ein Weibchen, die in Namibia meist grau und die Männchen strahlend grün sind.
Aber je nach Lebensraum können die Farben stark variieren. Ihre Giftzähne
sitzen ganz hinten im Kiefer und sie sind extrem scheu und vermeiden
Konfrontationen mit Menschen, daher gibt es kaum registrierte Bisse dieser
Schlangenart. Ihr hämatoxisches Gift führt dazu, dass man innerlich verblutet,
allerdings können die Symptome auch erst nach 48 Stunden auftreten. Sie
ernähren sich meist von baumbewohnenden Echsen oder auch Jungvögeln, scheuen
sich allerdings nicht, für die Jagd Bäume oder Sträucher zu verlassen. Für mich
die schönste Schlangenart.
Black Mamba:
DER Endgegner
überhaupt - der Kuss des Todes. Die Schwarze Mamba an sich ist gar nicht
schwarz, sondern ihre Mundhöhle, wenn man dem Tod quasi ins Auge blickt. Im
schlimmsten Fall setzt nach 20 Minuten der Herzstillstand ein. Ihr Vorkommen
zieht sich fast über ganz Namibia und sie ernährt sich von verschiedenen Nagern
bis hin zu kleinen Säugern, Vögeln und anderen Schlangen.
Puffotter:
Leider kein
Foto.
Kommt quasi in
ganz Namibia vor und ist extrem gefährlich. Von ihrem Biss kann man leicht
Extremitäten verlieren, denn ihr Gift ist extrem gewebezerstörend. Auch flieht
sie nicht, wenn man ihren Weg kreuzt, sondern bleibt meist liegen und versucht,
nicht gesehen zu werden. Fühlt sie sich bedroht, faucht sie und macht eben
solche namensgebenden "puff" und zisch Geräusche.
Horned Adder:
Ihr Gift wirkt
zellschädigend, wird nur etwa 40 cm groß und frisst Echsen, Agamen, Skinke,
Jungvögel...
Spotted Bush
Snake:
Harmlos, ungiftig.
Wird oft mit der Boomslang verwechselt. Hervorragender Kletterer.
Brown House
Snake:
Harmlos,
ungiftig. Frisst Nager und Geckos.
Sand Snakes:
Giftig, aber
ohne Wirkung beim Menschen.
Mole Snake:
Ungiftig, aber
der Biss soll extrem schmerzhaft sein. Diese Färbung ist die adulter Tiere,
junge Exemplare haben meist eine Musterung.
Die Pythons
werden gerade gebadet
Die restlichen
Bewohner:
Normalerweise scheue ich solche Attraktionen, aber
ich lasse mir eine Boa geben, die Menschen gewohnt ist und ganz artig ist. Die
Frau legt mir "Susanne" um den Hals und sie hält sich an den Seiten
erst einmal fest wie eine Halskrause. Petra hätte wohl die größte Panik
bekommen, aber ich bleibe ruhig, auch wenn es sehr unangenehm fest ist. Sie
fühlt sich sehr kalt an und genießt die Körperwärme. Der Kopf ist mir nicht
ganz geheuer und ich schiebe ihn immer wieder langsam mit dem Handrücken fort.
Schlangen fühlen sich einfach unheimlich schön an. Petra traut sich sogar mal,
sie anzufassen, aber niemals würde sie sie selbst halten. Als ich meine, dass
es jetzt ok wäre und sie wieder hergebe, kommt ein einheimischer junger Mann
daher, der auch gerne ein Foto haben möchte. Ich nehme sein Handy und er kriegt
die Schlange umgelegt. Seine Kumpels draußen prusten los und sind sehr
schadenfroh, weil er so ängstlich ist und ja, man kann sagen, weil er sich wie ein
Mädchen anstellt. Darüber muss dann auch Petra herzlich lachen und feixt mit
den anderen herum. Als wäre es eine Art Mutprobe für ihn, herrlich!
Der
Schlangenpark ist nicht besonders hübsch hergerichtet oder modern ausgelegt,
aber auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man in Swakop ist. Man bekommt schon ein wenig Gänsehautfeeling, wenn man bedenkt, all diese tödlichen Schlangen leben hier
unter uns, aber wir sehen sie im Normalfall nicht.
Wir fahren
zurück zur Lodge und möchten ein wenig in die Dünen laufen. Man stellt es sich
anstrengend vor, dort hochzukraxeln, aber es ist noch viel schwerer als
gedacht. Allerdings entstehen tolle Bilder und wir setzen uns in den feinen
Sand und genießen.
Unsere Lodge mal aus anderer Perspektive
Wir möchten
noch eine Kleinigkeit essen gehen, da ich Petra sagte, wir müssten um 17 Uhr
fertig sein. Jutta meinte, das Brauhaus hätte durchgehend geöffnet und wir
treffen auf dem Weg dorthin Barbara wieder, die Schweitzer Frau von der gestrigen Wüsten-Tour. Wir würden uns wahrscheinlich auch am nächsten Tag bei Cape Cross
wiedersehen und verabschieden uns. Im Brauhaus sagt man uns, dass die Küche
erst wieder ab 17 Uhr geöffnet sei - na toll. Man sagt uns aber auch, wir
sollen ins Village Café gehen, also los.
Wir kommen an
einem Laden mit Kudulederschuhen vorbei und ich überrede Petra, mal
reinzuschauen und schließlich ein Paar anzuprobieren. Sie schlägt zu und
besitzt nun auch endlich solche tollen Schuhe, wenn auch etwas
alltagstauglicher als meine. Nebenan kaufen wir noch einen Hut für ihre
Arbeitskollegin und entdecken dann auf der anderen Straßenseite das Village
Café. Auf den ersten Blick sieht es geschlossen aus, auf den zweiten Blick
wenig einladend. Wir wagen es trotzdem und sind sehr überrascht, wie groß es
im Inneren ist und ein schöner Innenhof bietet auch noch Sitzmöglichkeiten.
Die Bedienung
ist so goldig und freundlich, dass ich sie direkt drücken könnte. Die
Speisekarte ist sehr übersichtlich und ich entscheide mich für einen Burger,
Petra bestellt das hausgemachte Maisbrot mit Steak, Ei, Bacon uns Salat. Es
steht extra in der Karte „Not for Sissis“... Wir finden diesen urigen Stil und
diese ausgefallene Aufmachung hier super und fühlen uns sehr wohl.
Als die Kellnerin mit unserem Essen kommt, wissen
wir auch endlich um die Warnung beim Brot und bekommen vom Nebentisch auch noch
Applaus mit der Frage, ob Petra denn sehr hungrig sei!
Eine Riesen
Portion! Petra
hat schwer zu kämpfen. Ich probiere das Brot und es schmeckt super super gut!
Eins der besten Brote, die ich hier gegessen habe.
Um 17 Uhr
warten wir auf Beate, die uns zur Sundowner Überraschung abholen soll. Es
vergehen fast 10 Minuten und ich bin schon kurz davor sie anzurufen, ob sie uns
nicht vergessen hätte. Da fährt sie auch schon vor und erklärt uns, sie habe
beim Sea Breeze gewartet, weil dies ja so ähnlich klingt. Eine sehr
sympathische nette Frau, die bereits 28 Jahre hier lebt. Sie fragt uns, wo wir
hin wollen - in die Dünen, da sind wir uns einig. Wo genau soll Petra
entscheiden, es ist ja ihre Überraschung. Wir fahren ein Stück aus Swakopmund
heraus und von hinten in die Dünen. Wir halten an einem schönen Platz und
müssen eine sehr steile Düne hochkraxeln. Beate auch noch zusätzlich mit
Coolbox. Ich sehe den Muskelkater schon kommen. Oben angekommen hat sich jede
Anstrengung gelohnt und Petra ist nun in ihrem Element. Wir schießen tolle
Fotos, genießen anschließend den Sonnenuntergang in dieser tollen Atmosphäre
und unterhalten uns außerordentlich herzlich mit Beate.
Dies ist mein absolutes Lieblingsbild, auf das ich
auch ein wenig stolz bin!
Als es merklich abkühlt, heißt es Hacken in den Sand und Düne herunter steigen - oder besser gesagt rutschen. Ein seeehr
komisches Gefühl, da ich fast kniehoch in den Sand einsinke. Wir fahren in der
Dunkelheit zurück und verabschieden uns herzlich von Beate. Wenn es passt,
werden wir mit ihr auf jeden Fall nächstes Jahr wieder so einen tollen Abend
verbringen. Petra bedankt sich bei mir und könnte heulen, so schön war es -
Überraschung gelungen!
Zurück im
Chalet heißt es nun Sachen zusammen packen, denn morgen müssen wir diesen
wundervollen Ort verlassen und unsere Tour geht weiter. Ich muss zugeben, auch
wenn es hier wunderschön ist, vermisse ich den Busch!
Auflösung der
Überraschung:
Petra hat sich
so sehr gewünscht, einen Sundowner in den Dünen zu machen. Da wir dies aber
nicht auf eigene Faust machen wollten und konnten, habe ich im Internet
recherchiert und nichts Passendes gefunden. Petra erklärte ich, dass es wohl
nichts wird. Dann fragte ich unsere liebe Gabi aus Windhoek von Namibia
Individual Travel und sie organisierte diesen tollen Abend. Petra ließ ich
weiter im Glauben, dass ich absolut nichts gefunden hätte und Jutta weihte ich
ein, die immer mal sagte, dass es ja verboten sei, in die Dünen zu gehen und
das Gesetz am 01.06.2018 noch einmal verschärft wurde. (Es gibt dieses Gesetz
wohl tatsächlich, nur hält sich eben keiner dran bzw. wird dies einfach nicht
streng durchgesetzt)
Selbst
gefahrene Kilometer: 15
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Eine endlose
Fahrt für eine große Enttäuschung?
Ein letztes Mal
genießen wir diesen bombastischen Ausblick und versuchen nach dem Frühstück
nochmal, den Sonnenaufgang auf Video einzufangen. Schon bevor die Sonne
aufgeht, merken wir, dass es heute extrem mild ist und ein warmer Ostwind weht,
das bedeutet in der Regel Sandsturm. Ein wunderschönes Schauspiel, wenn die Schatten der Dünen mit Sonnenaufgang langsam wandern und immer kleiner werden.
Um halb 9 ist
Abfahrt und es fällt uns schwer, diese tolle Lodge zu verlassen. Wir
verabschieden uns herzlich von Margaret und den Angestellten und fahren
Richtung Henties Bay. Unser nächstes Ziel ist Cape Cross.
Die Straße
lässt sich sehr gut fahren und wir nähern uns nach einer Weile dem
Schiffswrack, das 2008 hier gestrandet ist. Wir werden diesmal nicht von der
Nüsschen-Mafia, sondern von Steinverkäufern empfangen. Einer der Herren spricht
mich direkt an und erklärt mir, wann dieses Schiff gestrandet ist und dass es
mal ein Fischerboot war. Wir empfinden ihn auch nicht als aufdringlich, sondern
finden es sehr nett, dass er über dieses Wrack etwas erzählen kann. Nachdem wir
Fotos gemacht haben, kaufen wir ihm auch einen schönen Stein ab und schon
stehen zwei weitere Verkäufer um uns herum. Wir möchten aber nur bei ihm
kaufen, weil er sich so bemühte.
Auf dem Weg
nach Cape Cross steigt das Thermometer immer weiter, bis es die 33 Grad
erreicht. Es ist sehr windig. Je näher wir aber wieder dem Atlantik und der
Robbenkolonie kommen, desto kühler wird es. Als wir unser Permit für die
Kolonie kaufen, treffen wir Peter und Barbara (die Schweitzer von der
Wüsten-Tour) wieder und unterhalten uns noch kurz. Dies ist nun unser letztes
Aufeinandertreffen und wir wünschen uns gegenseitig noch einen tollen Urlaub.
Bei der Kolonie
angekommen steigen wir aus dem Auto und eine Wand von Gestank haut uns fast um.
Besonders ich brauche ein paar Minuten, bis ich mich daran gewöhnt habe, obwohl
ich nicht sonderlich empfindlich bei Gestank bin. Wir können jetzt bloß
staunen. 250.000 Robben leben hier, so beeindruckend hatten wir uns das nicht
vorgestellt. Schade, dass wir hier nicht lange bleiben können. Wir schießen ein
paar Fotos und müssen nach ca. 15 Minuten schon wieder los, denn zur White Lady
Lodge ist es noch ein anstrengender Weg. Also kleiner Tipp: früher in Swakopmund
losfahren!
Unterwegs zeigt
das Thermometer eine Höchsttemperatur von 38 Grad und wir können dies erst
glauben, als wir kurz anhalten und aussteigen. Der Wind weht so heftig, dass
man kaum stehen kann und durch die Hitze fühlt er sich an wie ein
überdimensionaler Fön.
Die Pad von
Henties Bay nach Uis wurde anscheinend frisch geschoben und lässt sich wunderbar
fahren. Die Landschaft ist extrem eintönig, und man sieht ein großes
Bergmassiv. Das ist doch noch nicht der Brandberg oder?! Doch ist es... Auch
nach 80 Kilometern scheint dieses Massiv nicht näher zu kommen und die Fahrt
wird etwas anstrengender.
Wir nähern uns Uis und sehen bald das Schild zur White Lady Lodge. Vorher müssen wir
allerdings noch etwas Wasser kaufen und fahren nach Uis zum Supermarkt. Mein
erster Gedanke: hier gehe ich bestimmt nicht rein! Ich nehme mir nur zwei
Scheine aus dem Portemonnaie und wage es trotzdem. Hier gibt es nicht viel
Tourismus, aber immerhin steht noch ein anderes Touri-Auto auf dem Parkplatz. Mir ist das
alles nicht ganz wohl und ich bin froh, als ich, nachdem ich nur einmal
angequatscht wurde, wieder im Auto sitze.
Die restliche Strecke zur Lodge ist gut zu finden und teilweise sehr angenehm weich und
sandig zu fahren - aber 4x4 ist hier nicht nötig.
Wir erreichen die Lodge und es ist so, wie ich es auf Bildern schon gesehen habe, sehr
schön gelegen mit einem tollen Berg-Panorama. Beim Check-in folgt dann die
Enttäuschung - no elephants in this area for 3 months..... Ich habe mich innerlich
zwar schon darauf vorbereitet, aber die Enttäuschung ist deutlich zu spüren. Aber
hey, es sind wilde Tiere! Wir könnten statt dem bereits gebuchten Elephant-Drive
einen Nature-Drive machen. Wir sagen, wir würden es uns überlegen, das Geld bekommen
wir anscheinend sowieso nicht zurück.
Die Dame an der
Rezeption fragt uns, ob wir statt dem Zelt lieber ein Zimmer nehmen möchten, aber wir
haben ja extra das Zelt gebucht.
Wir bestellen bei Jayden, einem total netten Kellner, zwei Rock Shandys
und er überlegt kurz. Er meint, er würde uns so etwas ähnliches mixen, was
besser schmeckt. Er bringt uns unsere ersten Malawi Shadys, die tatsächlich viiieel
besser schmecken als die Rock Shandys. Jetzt haben wir unser Getränk gefunden!
Danach machen
wir uns auf den Weg zu unserem Zelt und nehmen noch einen Sack Holz für ein
Lagerfeuer mit. Am Zelt angekommen folgt die nächste Enttäuschung: Die
Reißverschlüsse haken an vielen Stellen und schließen nicht richtig, sodass
Löcher am Boden bleiben. Das Freiluft-Bad ist toll, aber wir sind uns schnell
einig, doch ein Zimmer zu nehmen. Schade, wir hatten uns sehr darauf gefreut.
Die Zimmer sind
leider nicht viel besser, sehr stickig und es riecht etwas komisch, aber sie
sind zumindest dicht. Dazu kommt diese lieblose, teilweise marode Aufmache und
ein fehlender Wasserkocher und Kühlschrank (was aber dadurch kommt, dass die
Lodge wohl nicht ans Stromnetz angeschlossen ist). Es kommt uns in den Sinn,
hier nicht unbedingt zwei Nächte bleiben zu wollen, zumal wir ja wegen der
Elefanten hier gebucht hatten. Nun bleiben uns aber keine großen Möglichkeiten
der nächsten Übernachtung, da unser nächstes Ziel Vingerklip ist. Wir denken
uns, wenn wir zumindest bis Khorixas fahren, können wir schön früh in der
Vingerklip sein und haben diese ganze Strecke nicht auf einmal zu fahren. Mir
kommt die Mopane Lodge in den Sinn, die aber telefonisch nicht zu erreichen ist.
Jetzt können wir sowieso nichts mehr ausrichten und genießen den Sundowner, ich
brauche dazu erstmal einen Gin Tonic... Meine Laune ist leider im Keller,
wogegen ich auch wirklich nichts machen kann, aber mir ist klar, dass dafür
niemand etwas kann. Vielleicht von
der Autofahrt und den heißen Temperaturen oder ich kann meine Enttäuschung über
die Lodge nicht unterdrücken... Ich weiß es nicht.
Wir haben auch
keine Lust, hinauf auf die Felsen zu klettern, aber auch von unten aus kann man
wunderschön sehen, woher der Brandberg seinen Namen hat!
Um 19 Uhr gibt
es Abendessen:
Blätterteigtasche
Beef Bällchen
mit Kartoffelbrei, Gemüse und Krautsalat
Malva Pudding
Das Essen ist
nichts Besonderes, aber wir werden satt. Außer uns ist noch eine große
englischsprachige Busgruppe und drei Paare dort. Während des Desserts wird von
der gesamten Belegschaft gesungen und ich bin so gerührt, dass mir die Tränen
kommen, obwohl ich schon vorher wusste, was kommt. Die Angestellten hier sind
so freundlich und gesprächig und sind mit voller Freude bei dieser tollen
Gesangseinlage. Einfach toll!
Wir sind froh,
als wir endlich in unseren Betten liegen und schlafen gerädert vom Tag schnell
ein.
Gefahrene
Kilometer: 355
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Ein Tag voller Emotionen!
Pünktlich um 7
Uhr sind wir die Ersten beim Frühstück und werden bald gefragt, ob wir nun den
Nature Drive machen möchten. Da wir noch nicht wissen, ob wir nun abreisen oder
nicht, sagen wir, wir würden in einer halben Stunde Bescheid geben.
Das Frühstück
hier ist leider mit Okaukuejo-Verhältnissen zu vergleichen - naja, dafür wurden
wir die letzten drei Tage aber auch sehr verwöhnt was das angeht.
Jayden, der
außerordentlich freundliche Kellner von gestern ist so nett und kümmert sich um
den Anruf in der Mopane Lodge. Er kommt zurück und gibt sein Ok, dass sie noch
ein Zimmer frei haben. Wir wollen gerade sagen, dass wir dann den Drive nicht
mit machen, aber Jayden meint, dass wir auf jeden Fall spätestens 11 Uhr wieder
hier sein würden. Also nehmen wir den Drive mit dieser tollen Landschaft doch
noch mit und fahren danach los nach Khorixas.
Während wir auf
Helmuth warten, unterhalten wir uns mit einem allein reisenden Mann aus
England, der als einziger noch mitfährt. Er fragt uns, ob wir auch wegen der
Elefanten hier sind. Ja klar, ursprünglich schon, aber sie sind ja leider nicht
hier. Er schaut uns etwas komisch an und meint, wir würden sie nun suchen
fahren. Hääää?! Wir verstehen jetzt nur noch Bahnhof. Hat man uns gerade eben
nicht noch etwas von einem Nature Drive gesagt?!
Als wir zu
Helmuth in den alten Landi (450.000 km aufm Tacho) steigen, frage ich ihn nun,
was denn jetzt Sache wäre. "The elephants are about 30 or 40 km away from
the lodge, we gonna try to find them now. It's a special drive today, maybe we
find them." Mein Strahlen ist wieder da und die Laune wieder so sonnig wie
dieser wundervolle Morgen.
Im Nachhinein
vermuten wir, dass dieser Herr, der noch mitgefahren ist, Fotograf für ein
Magazin ist und ordentlich geschmiert hat, weil er eben auch wegen den Elefanten
hier ist - das ist unser Glück!
Los geht die
Fahrt und wir versuchen nun irgendwo in einer großen Entfernung die
Wüstenelefanten zu finden. Wie spannend und exklusiv ist das denn bitte?!
Natürlich ist uns klar, dass nur eine kleine Chance besteht, sie zu finden. Wir
müssen zunächst einige Rivier-Durchfahrten meistern und merken schnell, dass
Helmuth den Landi voll im Griff hat.
Einige Kilometer müssen wir gut machen und ein paar
Tore durchfahren, wo die Zäune allesamt kaputt sind, aber Hauptsache, diese
Tore werden wieder geschlossen - That's Africa!
Ganz plötzlich stoppt Helmuth und setzt zurück -
hat er etwa was gesehen?! Wir scannen die Gegend ab und sind nun richtig im
Pirschmodus. Tatsächlich, eine Spur eines einzelnen Elefantenbullen, der heute
Nacht an der Tränke war!
Wir folgen
dieser Spur und Helmuth verliert sie nicht aus den Augen - wir können nur
staunen! Wir sind nun schon über eine Stunde unterwegs.
Leider führt
die Spur in unwegsames Gelände und wir können ihr nicht weiter folgen. An einer weiteren Wasserstelle
finden wir wieder Spuren, die aber schon älter sind. Ich überlege, wie man in
dieser riesigen Gegend überhaupt vom Weg aus irgendwo Elefanten finden soll...
Schnell werden
wir eines besseren belehrt, als Helmuth auf einmal freudig sagt, dass hier
Spuren einer ganzen Herde sind! Wir steigen aus und nehmen alles unter die Lupe.
Jepp, noch ganz frisch, höchstens ein paar Stunden alt!
Nun geht es
erst richtig los - OFFROAD! Und wie... Wir sind uns zwar bewusst, dass dies
hier ein Landi ist, aber zweifeln sehr, ob wir heute auch wieder heil an der
Lodge ankommen. Wir folgen nun den Spuren und Helmuth erklärt uns immer wieder
wie alt sie sind und in welche Richtung die Tiere gewandert sind. Gerade an den
Spuren erkennt man gut, dass sie vor Kurzem erst hier gewesen sein müssen, denn
es ist noch kein anderes Tier oder Insekt durch die Spur gelaufen und man sieht
sogar die Maserung.
Das hier war ein Schlaf- oder Ruheplatz!
Schließlich erreichen wir ein Rivier, wo gefühlt
ein ganzes Elefanten-Meeting stattfand
Helmuth will auf die Anhöhe fahren und von dort aus
die Gegend abscannen. Damit ihr euch vorstellen könnt, wie wir gefahren sind,
hier eine kurze Sequenz
Wir halten oben mit einem Panoramablick auf den Brandberg und Helmuth steigt aufs Dach. Auch wir geben unser Bestes, können aber keine Elefanten ausmachen. So langsam schwindet die Hoffnung, sie zu finden, aber hey, immerhin war der Drive bisher richtig spannend und Helmuth beeindruckt uns ungemein mit seiner Kenntnis, wie er die Natur liest. Mittlerweile sind wir schon über zwei Stunden unterwegs. Es ist aber auch wie die Nadel im Heuhaufen!
Frische Fress-Spuren!
Es wird immer
steiniger und felsiger und unser Wagen verliert mehr und mehr zähe schwarze
Flüssigkeit vorne links im Reifen. Ob das noch was wird? Ein Land Rover, so
heißt es, sei ja unkaputtbar, selbst mit 450.000 km auf dem Tacho.
Wir halten auf
der nächsten Anhöhe und erklimmen ein paar Felsen. Ich sehe weit entfernt zwei
Autos stehen - kann es sein, dass.... - "Elephants!!!", ruft Helmuth
freudig und wir sitzen so schnell wieder im Auto, dass ich kein Bild mehr
machen kann von der Aussicht.
Jetzt spüren
wir ein noch größeres Kribbeln und werden immer aufgeregter! Helmuth erklärt uns, dass die Autos
zur EHRA (Elephant Human Relations Aid) Organisation gehören, die den Elefanten
folgen, um den Mensch-Tier-Konflikt zu überwachen und die Tiere und Menschen
vor Ort zu schützen. Nichts wie hin!!!!
Allerdings gilt
es erst einmal, einen Weg dorthin zu finden. Es geht sehr felsig herab und wir
müssen einen großen Schlenker fahren, während unsere Nervosität von Minute zu
Minute steigt!
Endlich können
wir die Herde in den Büschen erahnen! Wow - nach über 2,5 Stunden Suche, haben wir (oder besser
Helmuth) sie tatsächlich gefunden... Wir können es noch gar nicht glauben und
nähern uns den Tieren langsam. Sie kennen Helmuth und das Auto, daher sind sie
ganz entspannt und wir sind hin und weg über diesen Anblick! Es folgen einige
Bilder, ich konnte mich nicht entscheiden...
Helmuth zeigt
nach links, wo sich ein paar Tiere in einem kleinen Pulk aufhalten und meint,
da wäre ein großer Bulle zwischen ihnen. Er wäre sehr stark und hat einen
abgebrochenen Stoßzahn. WIIIIEEE BITTE?! Für einen kurzen Moment setzt mein
Herz aus und ich trau mich gar nicht es auszusprechen....
"Voortrekker???" - "Yes, himself." Mir schießen die Tränen
in die Augen und ich kann es nicht glauben. So oft habe ich ihn im Internet
bewundert. Erst letzte Woche wurde er nach Monaten wieder lebend gesehen und hatte
einen abgebrochenen Stoßzahn. EHRA schrieb, er würde Richtung Brandberg
wandern, aber ich hätte mir nie nie nie zu träumen gewagt, diesen prächtigen
Bullen zu treffen.
Ich weine viele
Tränen der Freude und wir warten gespannt darauf, dass er sich endlich zeigt.
Zum Glück braucht er lange, bevor er sich uns präsentiert, so kann ich mich
wenigstens beruhigen und die Tränen wegwischen, damit ich nicht vor lauter
Aufregung die Fotos versaue.
Und da ist er
nun, in seiner ganzen Pracht! Und hoffentlich mit seinem nun abgebrochenen
Stoßzahn kein begehrtes Ziel mehr für Wilderer oder Jäger.
Wir genießen
die Anwesenheit von 14 Desert Elephants, aber ich habe nur Augen für IHN!
Jetzt kommt
Bewegung in die Sache und vom einen Moment auf den anderen hat Sir Voortrekker
seinen Auftritt!
Er schreitet
genauso, wie ich es schon viele Male im Internet bewundert habe. Er hat etwas Königliches
und strahlt pure Kraft aus. Wir können uns gar nicht beruhigen, was er für ein
Koloss ist, aber mit welcher Anmut er hier erscheint.
Als die Herde
abzieht, folgen wir ihr noch ein Stück und begleiten sie zu ihrer Wasserstelle,
die sich in Felsen befindet, in denen noch Regenwasser zu finden ist.
Wir bekommen
eine letzte Gelegenheit, Voortrekker in seiner vollen Pracht bewundern zu
können und verabschieden uns. Abermals laufen mir Tränen über die Wange. Möge
man ihn mit aller Macht beschützen!
Auf dem Rückweg
zur Lodge müssen wir dieses Erlebnis erstmal verdauen und runterkommen. Beinahe
nehmen wir gar nicht mehr diese tolle Landschaft wahr. Überall blühen gelbe
Blumen und mir kommt es schlagartig in den Sinn.... "Mama, überleg mal,
welches Datum wir heute haben...." Jetzt kommen auch Petra schlagartig die
Tränen und wir erinnern uns an einen geliebten Menschen, der seit heute genau
zwei Jahre nicht mehr da ist und garantiert zu dieser Begegnung beigetragen
hat.
Gegen 12:30 Uhr
sind wir erst wieder zurück an der Lodge und nun lohnt es sich absolut nicht
mehr, noch zur Mopane zu fahren, da sind wir uns einig. Es ist uns etwas
peinlich, aber Jayden sagt das Zimmer dort wieder ab, natürlich nachdem wir ihm
von unserem Glück erzählt haben. Es ist uns etwas unangenehm, so viel
Durcheinander verursacht zu haben, aber er meint, no Problem, that's okay! Ich
könnte ihn grad mal drücken.
Wir genehmigen
uns erstmal zwei Malawi Shandys und kommen mit den Besitzern der Lodge ins
Gespräch. Wir unterhalten uns sehr nett und sie freuen sich ungemein, dass die
Elefanten bald wieder in der Nähe sein werden. Wir schicken ihnen die Bilder
von Voortrekker noch aufs Handy und auch sie stauen über die tollen Aufnahmen
von ihm.
Zurück am
Zimmer will Petra für morgen schon einmal die Luft an Katjas Reifen ablassen
auf 1,8 Bar. Sie stellt fest, dass alle Reifen (außer der Neue) weit über zwei
Bar anzeigen und wird stutzig. In Windhoek hatte man uns versichert, alle
Reifen wären auf 2.0 Bar aufgepumpt. Tja, auch hier wieder: Lieber selbst
kontrollieren! Sie fragt einen Mitarbeiter, der um die Ecke arbeitet und er
bietet ihr sofort an, mit ihr vorne zur Reparatur zu fahren. Hier wird der
Reifendruck direkt angepasst. Sie unterhält sich sehr nett mit allen und der
Mitarbeiter, der mit ihr hier hin gefahren ist, erzählt ihr unter anderem, was
Voortrekker hier an der Lodge schon alles angestellt hat. Als Petra mit ihm
zurück zum Zimmer kommt, fragt sie, ob er ein Trinkgeld oder lieber zwei
Büchsen Bier hätte und er antwortet zaghaft, dass er lieber das Bier nehmen
würde. Petra wünscht ihm einen schönen Sundowner und er freut sich sehr darauf.
Zum Abendessen
gibt es heute Hühnchen mit Butternusskürbis und Möhrensalat. Immer noch kein
Game...
Die
Gesangseinlage der Angestellten ist wieder wunderschön mit anzusehen und zu
hören und ich habe wieder Tränen in den Augen. Jayden fordert mich zum Tanzen
auf und wir drücken uns nochmal herzlich zum Abschied, denn er hat eigentlich
seit mittags Feierabend und fängt erst wieder am nächsten Tag mittags an. Von
Petra verabschiedet er sich ebenso herzlich und man könnte meinen, wir hätten
einen neuen Freund gefunden.
Platt von
diesem ereignisreichen Tag fallen wir in die Betten.
Selbst
gefahrene Kilometer: 3
Fazit White Lady
Lodge:
Außer der Rezeptionistin waren hier alle außerordentlich herzlich und
freundlich. Die Rustic Tents waren leider eine große Enttäuschung, ebenfalls
die Zimmer. Die Chalets werden momentan renoviert, vielleicht werden die ja
schöner, aber es ist klar, dass man hier meist wegen der Elefanten her kommt.
Ich weiß nicht, wie ein normaler Elephant-Drive abläuft, aber wir hatten
einfach riesiges Glück an diesem Tag! Das war das Spannendste, das wir je in
unseren Urlauben erlebt haben und mein Traum, Voortrekker zu treffen, ging
wirklich in Erfüllung... So etwas ist einmalig und unvergesslich.
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Wir stehen sehr
früh auf, laden schon alles an Gepäck ins Auto und sind pünktlich um 7 Uhr beim
Frühstück.
Noch einmal
bedanken wir uns bei allen für diesen freundlichen Service hier und fahren
zeitig los Richtung Vingerklip. Wäre da nicht die fehlende Beschilderung aus
der Lodge heraus, wo drei verschiedene Wege abgehen. Nach zwei mal wenden, haut
auch das hin und wir fahren Richtung Khorixas. Unterwegs ist die Landschaft
wunderschön und es geht durch Berge und über Riviere. An einigen Stellen ist es
sogar sehr grün und es blühen gelbe Blümchen.
Wir kommen an
die Kreuzung Khorixas / Outjo und fahren nun ein Stück Teerpad. Nach ein paar
Kilometern erwartet uns unsere erste Polizeikontrolle. Wir halten an, wie es
sich gehört und halten einen kurzen Plausch über die Straßenverhältnisse mit
dem netten Officer. Er wünscht uns eine gute Weiterfahrt und betont, wir sollen
vorsichtig fahren.
Nach einer
kurzen Rast kommen wir schon an den Abzweig zur Vingerklip Lodge. Auch diese
Anfahrt ist bis auf die letzten Meter super zu fahren und nach einer Weile entdecken
wir schon die Fingerklippe.
Wir parken
unsere dreckige Katja und gehen zur Rezeption, wo wir wieder außerordentlich
nett und freundlich empfangen werden. Für die Angestellten ist es eine Gaudi,
dass wir ein paar wenige Worte Afrikaans sprechen. Wir unterhalten uns sehr
nett und stellen später fest, dass nur wir bei der Begrüßung so viel gelacht
und geplaudert haben. Was ein herzlicher Empfang!
Jonathan hilft
uns mit den Koffern und wir parken unsere Katja unten in der Garage. Danach
folgt die große Herausforderung, unser Zimmer vom Parkplatz aus zu finden. Nach
ein paar Anläufen meistern wir auch diese Hürde und können nur staunen. So ein
tolles Zimmer mit so einer bombastischen Aussicht! In der Galerie oben befindet
sich noch ein Bett mit einer tollen Aussicht, das zum Schlafen einlädt.
Nachdem wir uns
frisch gemacht haben, gehen wir hoch an die Bar und bestellen unsere
obligatorischen Malawi Shandys. Auch die beiden Kellner feiern es, dass wir uns
in Landessprache bedanken. Es sind diese kleinen Gesten, mit denen man ein
herzliches Lachen zurückbekommt.
Diese kleinen Felsenratten wuseln überall herum und sind kaum scheu
Später ziehen wir uns um, schnappen uns unsere Kameras und wagen den
Aufstieg zum View Point. Es gilt einige Serpentinen und unzählige Treppenstufen
zu erklimmen, aber die Anstrengung lohnt sich allemal. Man hat eine
wunderschöne Sicht auf die Felsformationen.
Wir werden auch hier sehr freundlich empfangen und kommen mit den beiden
Kellnern über mein Namibia Tattoo ins Gespräch. Sie meinen, wir sollen uns mal
die Honeymoon Suite anschauen, da momentan niemand dort honeymoonert. Schon
etwas Besonderes, aber auch mit wenig Privatsphäre voneinander, was das Bad
angeht…
Zurück beim Eagles Nest bestellen wir - was auch sonst - zwei Malawi
Shandys und kommen mit einem deutschen Paar ins Gespräch. Zwischendurch schauen
wir immer wieder, ob das Licht besser wird zum Fotografieren, aber erst als die
Sonne fast weg ist, bekommt man die besten Aufnahmen, außer von der
Fingerklippe, die steht leider schon sehr früh im Schatten.
Zum Abendessen möchten wir aber unten im Restaurant essen und steigen
langsam wieder herab
Das Essen bietet eine schöne übersichtliche Auswahl und es gibt klasse
Filet vom Eland und Kudu-Leber. Zu Hause esse ich keine Leber bzw. habe sie
noch nie wirklich gegessen, aber hier schmeckt auch das prima. Das Filet ist
perfekt gebraten und wir verteilen viele Komplimente an die freundliche Köchin.
Danach möchten wir noch einen Absacker an der Bar trinken, umringt sind
von Menschen, die auf ihr Handy starren, weil hier das beste WLAN Signal ist.
Das Paar vom Sundowner stößt zu uns und wir können ihnen ein paar hilfreiche
Tipps für die Etosha geben. Sie bedanken sich mit einem Amarula und wir stoßen
an auf „Happy Days“!
Was für eine schöne Lodge, hier stimmt einfach alles!
Gefahrene Kilometer: 193
Fazit Vingerklip Lodge:
Dies war die teuerste Unterkunft unserer Reise, aber das
Preis-Leistungsverhältnis stimmte definitiv! Wieder begegneten uns viele
freundlich und herzliche Menschen und es gab ENDLICH Game in diesem Urlaub. Das
Essen war super super lecker, das wohl bisher beste Essen in einer Lodge, das
wir hatten. Das Abendessen im Eagles Nest kann man machen, war für uns aber
uninteressant, da es sowieso erst um 19 Uhr startete, als die Sonne bereits
untergegangen war.
Weiterempfehlung? Definitiv!
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Robyn, wir kommen!
Noch bevor die Sonne aufgeht, stehen wir auf und packen die meisten
Sachen zusammen. Hier hätten wir es auf jeden Fall noch eine Nacht ausgehalten!
Ein herrliches Frühstück mit Fried Eggs und Omelett wartet auf uns und die
beiden Männer am Nebentisch tragen zu unserer Unterhaltung bei. Das Ganze
geschieht allerdings nicht ganz freiwillig, was ihrer Lautstärke zuzuschreiben
ist. Der eine hörte heute Morgen komische Geräusche im Urwald vor seinem
Zimmer, woraufhin der andere fragt, ob es vielleicht Elefanten wären. Na, lassen
wir sie mal in dem Glauben!
Beim Auschecken werden wir genauso nett verabschiedet, wie wir gestern
empfangen wurden und Jonathan hilft uns wieder freundlicherweise mit dem
Gepäck. Nachdem alles im Auto verstaut ist, machen wir uns auf zur
Fingerklippe, die morgens in einem schöneren Licht erstrahlt als nachmittags.
Man beachte besonders den vorletzten Satz!
Etwas wehmütig verlassen wir nun diese tolle Lodge und müssen
feststellen, vor uns fahren die beiden Herren vom Frühstück. Oder sagen wir mal
lieber, sie schleichen und geben uns leider auch keine Gelegenheit, zu
überholen. Na gut, dann tuckern wir eben gemütlich bis zur Teerpad. Dort fahren
sie zum Glück Richtung Outjo und wir biegen links ab in Richtung Khorixas. Ich
bin diesmal am Steuer und Petra verkrampft sich nur ein ganz bisschen.... Sie
scheint froh zu sein, dass es hier nur geradeaus geht und ich niemandem
"dicht auffahren" kann...
Es dauert nicht lange und es geht rechts ab Richtung Kamanjab. Jutta
behält Recht, dies hier ist wirklich eine wunderschöne Strecke und die Pad ist
ausgezeichnet zu fahren. Vorbei an kleinen Siedlungen kommen uns nur wenige
Autos entgegen und die Landschaft führt uns durch Berge und ist sehr
abwechslungsreich. Wir kommen an einen kleinen Damm, wo ich meine ersten Kudus sehe,
für Petras Augen sind sie allerdings zu schnell in den Büschen verschwunden.
Nach ca. 100 Kilometern erreichen wir Kamanjab und fühlen uns direkt
wohl! Hier kennt man sich aus, hier ist alles so vertraut. Zunächst wird
Oppi-Koppi angesteuert für einen erfrischenden Drink. Drei mal dürft ihr raten?!
Natürlich Malawi Shandys!
Nach der wohltuenden Erfrischung steuern wir die Shell Tankstelle an, wo
ein Nissan NP200 steht. "Oh schau mal, unser schöner Bakkie mit Outjo-er
Nummernschild! :) Moment..... Das ist doch Immanuel daneben!!!!!!".
Tatsächlich steht da Juttas Auto und Immanuel lässt gerade tanken. Wir winken
ihm und er schaut ein wenig überrascht aus. Herzlich begrüßen wir einander und
fragen nach Enginie, die gerade im Sentra einkaufen ist, wie er uns verrät.
Immanuel hilft Petra, den Reifendruck an unserer Katja zu checken und ich
schnappe mir einen Einkaufswagen. Als ich Enginie entdecke, laufe ich langsam
auf sie zu und sie schaut flüchtig zu mir, daraufhin schaut sie schnell nochmal
genauer und lässt sofort alles stehen und liegen und wir drücken uns. Petra
stößt dazu und wir kaufen ein paar Sachen ein für Enginie, Immanuel und
Bernadette (die Schwester von Enginie, die neuerdings auch auf Robyn arbeitet),
die sich sehr freuen. Wir müssen über die Situation lachen und wollen Jutta
überraschen, indem wir nicht wie ausgemacht anrufen und Bescheid geben, dass
wir nun in Kamanjab losfahren würden.
Erklärung dazu: 8 Kilometer vor der Farm gibt es seit geraumer Zeit ein
Elektrotor, das Jutta von der Farm aus öffnen muss. Dort hat man keinen
Handyempfang und die Klingel funktioniert nicht immer sicher. Also macht man
eine Zeit aus, ab wann sie einen am Tor abholt oder einen sucht, falls man eine
Panne hat. Am Schlüssel vom Bakkie ist auch ein Öffner für das Tor.
Los geht's! Enginie springt bei uns rein und
Immanuel fährt vor und soll am Elektrotor warten, damit wir nicht in seiner
Staubwolke fahren. Wir tauschen mit Enginie die neuesten News aus und wundern
uns auch hier über die 1a geschobene Pad! Enginie spricht und versteht übrigens
sehr gut deutsch.
Etwa drei Kilometer vor der Farm erwartet uns auch schon das alljährliche
Begrüßungskomitee! Man merkt den Tieren jetzt schon an, dass der schießwütige
Mann von nebenan seit einem Monat nicht mehr dort ist, sie sind ganz ruhig und
ergreifen nicht schlagartig die Flucht. Momentan wird nur vom Ansitz aus gejagt
und die Tiere sind tatsächlich entspannter bei Autos, seit nicht mehr von dort
aus geschossen wird.
Es ist wie Heimkommen! Das Schiebetor öffnet sich und als erstes
begrüßen uns die Vierbeiner Paul, Schonga und Waltraud. Wir müssen sofort an
den kleinen Krümel denken, der leider seit wenigen Wochen nicht mehr da ist.
Der Gute war sehr alt und ist jetzt an einem friedlicheren Ort.
Jutta schaut nicht schlecht als sie uns sieht und wir mal den Spieß
umgedreht haben! Sonst sind wir nämlich diejenigen, die blöd gucken, wenn sie
mal wieder etwas arrangiert hat...
Es ist einfach Herrlich, wieder hier zu sein!!!!!!!
Da Jutta seit etwa einem Jahr auch bei booking.com ist, haben sich noch
Nina und Christian eingebucht, ein sehr nettes Paar, mit dem wir uns auf Anhieb
verstehen. Super, dann können die nächsten Tage ja nur gut werden - die beiden
sind nämlich auch heute angekommen und reisen mit uns ab. Wir kommen ins
Gespräch und stellen fest, sie saßen im selben Flieger wie wir, und dann trifft
man sich hier auf Robyn wieder - was ein netter Zufall!
Bevor wir überhaupt auspacken, tauschen wir mit Jutta die neusten News
von zu Hause und aus dem Busch bei einem kühlen Savanna bzw. Windhoeker aus.
Beim Auspacken im Zimmer ist wieder alles so vertraut und man kennt sich
aus. Blöderweise müssen wir soeben feststellen, dass unsere
"Ersttäter-Tour" nun tatsächlich schon vorbei ist! Unglaublich...
Widmen wir uns aber den wichtigen Dingen: Zum Sundowner fahren wir raus
in den Busch und können es kaum erwarten, endlich wieder so richtig unsere
Religion auszuüben. Unterwegs treffen wir auch wieder die Giraffen von heute Mittag.
Nachdem wir am Westposten vorbeigefahren sind, halten wir an einem
schönen Baum und Jutta tischt wie gewohnt auf. Bevor wir zugreifen, gibt es
allerdings etwas zu feiern! Nämlich unser erstes Jubiläum: 5 Jahre Namibia - 5
Jahre Farm Robyn!!!!
Wir stoßen an und weihen Nina und Christian soeben in unsere Religion
der bekennenden Sundowner ein, der sie prompt beitreten. Happy Days - Sunny
Sunny!
Bei der untergehenden Sonne dreht Jutta unser Lieblingslied der Helmut
Lotti CD "Nkosi Sikelele Afrika" auf und mit diesem wunderschönen
Blick in den namibischen Busch kullern kleine Freudentränchen über unsere
Wangen.
Bevor es richtig dunkel wird, packen wir zusammen und fahren zurück zur
Farm. Unterwegs sehen wir in der Dämmerung noch eine Herde Zebras, die
ebenfalls entspannter wirkt als die letzten Jahre. Ein schöner Anblick!
Zum Dinner gibt es:
Suppe mit Elandfleisch und -knochen gekocht mit Nudeln
Geschnetzeltes mit Reis vom Kudu und Gurkensalat
Espresso-Gelee und eine hausgemachte Amarula-Praline
Ach was haben wir Juttas gutes Essen vermisst! Hätte sie zum Sundowner
nicht so viele deftige Muffins verteilt, hätte ich auch alles geschafft, dafür
haut Petra heute ordentlich rein.
Das wärmende Feuer vor der Ostterrasse knistert und die Fackeln zaubern
eine (wie von Jutta gewohnt) gemütliche und schöne Atmosphäre, die zum Träumen
einlädt.
An diesem Abend schlafen wir in gewohnter Umgebung zufrieden ein und
sind froh, nun zwei Tage voll ausspannen zu können.
Gefahrene Kilometer: 210
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Farm Robyn - Unser 2. Zuhause
In dieser Nacht schlief ich so gut und so fest wie nie zuvor in diesem
Urlaub. Die Sonne geht auf und strahlt in unser Zimmer. Wie schön, wieder hier
aufzuwachen!
Mit einem Kaffee genießen wir den frischen Morgen und ich bin einfach
nur glücklich, wieder im Busch zu sein. Ich kann es schlecht beschreiben, aber
als uns Namibia beim ersten Mal so gepackt hat, geschah dies eben auf Robyn,
daher wird diese Umgebung immer "mein" Namibia sein.
Weit entfernt im Busch treibt ein Impala-Bock wohl seine Weibchen, diese
Geräusche kennen wir aus der Etosha. Leider erkennen wir aber nichts. Dafür
wünscht ein einsames Gnu uns einen guten Morgen, das sehr dicht am Farmzaun
entlang läuft und erst flüchtet als Immanuel auftaucht. So dicht bei der Farm
haben wir noch nie Gnus gesehen!
Da es seit einigen Tagen sehr frisch geworden ist, frühstücken wir in
der Lapa am Feuer. Das Frühstück ist wie immer herrlich und Enginies Brot ist
einfach das beste. Wir machen ein paar Pläne für den Tag und ich möchte gerne
mit Paul und Schonga einen Spaziergang in den Busch machen. Waltraud hat
Hausarrest, weil sie als wir fertig waren, auf den Frühstückstisch gesprungen
ist und Jutta doll schimpfen musste.
Jutta zieht Paul sein Geschirr an und Schonga ist so aufgeregt, dass sie
bereits am Schiebetor wartet. Es geht entspannt los und die Hunde freuen sich
sehr, neue Gerüche zu entdecken oder Spuren zu folgen. Mit diesen beiden Bodyguards
kann ja nichts schiefgehen!
Momentan schleicht eine Hyäne um die Farm, obwohl es hier keine Rinder
mehr gibt. Man hört ihre Laute in der Dunkelheit. Außerdem war letzte Woche
erst wieder ein Löwe aus Etosha auf dem Land. Isaskia, der die Zäune
kontrolliert, hat ihn beobachtet. Das Rudel lief teilweise hinterm Etosha Zaun,
ein paar zwischen beiden Zäunen im Niemandsland und eben dieser eine innerhalb
vom Robyn Elektrozaun. Es wird vermutet, er hat einen Schlag abbekommen, hat
vor Schreck einen Satz in die Luft gemacht und ist auf der falschen Seite
wieder gelandet (Ihr werdet am nächsten Tag noch Bilder von der Stelle sehen).
Africat wurde verständigt und hatte nun 48 Stunden Zeit, den Löwen wieder zur
Umkehr zu bewegen. Den gerissenen Oryx warfen sie über den Zaun, öffneten das
Tor vom Elektrozaun und warteten (Zur Etosha muss man übrigens kein Tor öffnen,
so kaputt wie der Zaun teilweise ist, aber davon auch noch Bilder am nächsten
Tag). Zwar hat man nichts beobachtet, aber es wurden auch keine Spuren mehr
innerhalb von Robyn mehr gefunden. Weder in der Nähe des Zauns, noch an
sämtlichen Wasserstellen.
Nach einer Weile entdecke ich rechts vom Weg einige Giraffen und bin
gespannt, wie nahe sie mich an sich ranlassen, ohne zu flüchten. Ich bin
wirklich überrascht, denn als sie mich und die Hunde erblicken, warten sie,
flüchten dann ein Stück, bleiben aber dann wieder stehen und schauen uns an.
Ich zähle fünf Tiere.
Als ich näher komme, ziehen sie ganz ruhig noch ein Stückchen weiter in
die Büsche, um ihren Sicherheitsabstand zu wahren. Auch bin ich erstaunt, wie
brav die Hunde sind.
Links von uns stehen ebenfalls drei, darunter auch eine Kuh mit einem
sehr jungen Kalb, das ihr gerade bis zur Schulter geht.
Der Spaziergang tut unheimlich gut, nicht nur meinem Muskelkater vom
Vingerklip Aufstieg vorgestern, nein, auch kann ich einfach abschalten und
diese wunderbare Stille auf mich wirken lassen.
Weit entfernt entdecke ich noch weitere vier Giraffen, von denen nur die
Hälse aus dem dichten Buschwerk ragen. Da Paul wegen eines bösen Zeckenbisses,
der einen Teil seines Muskels zerstörte, nicht mehr weit laufen kann, spazieren
wir nicht ganz so weit und drehen nach nicht ganz einer Stunde wieder um, bevor
er noch anfängt zu humpeln.
Zu meiner Überraschung sind alle Giraffen noch da und wir dürfen ihnen
wieder sehr nahe kommen, da sie wieder am Wegesrand stehen.
Ich stehe ihnen nun genau gegenüber und sie beobachten uns kritisch. Als
Schonga sich in der Leine verfängt, wird es ihnen zu bunt und sie fliehen. Man
hört ihren Galopp und sie erscheinen so unheimlich majestätisch.
Ein Stück weiter begegnet mir ein Warzenschwein und ein Gnu (vielleicht
das von heute Morgen?). Es steht direkt vor uns auf dem Weg und Paul würde am
liebsten hinterher rennen als es sich zurück zieht, aber ich halte die Leine
ganz fest - den würden wir nämlich erstmal nicht wieder sehen...
Im nächsten Moment sind die Hunde wieder ganz aufgeregt und ich erkenne
rechts von uns nur aufgewirbelten Staub. Aha - Erdhörnchen, die hassen sie!
Zurück auf der Farm ist leider keiner da, der mir das Schiebetor öffnen
kann. Jutta fährt Nina und Christian gerade zum Nordposten zum Ansitz. Ich
laufe noch etwas um die Farm herum, da kommt sie auch schon angedüst. Wir
nutzen die Gunst der Stunde und üben mit den Hunden noch eine Runde Autofahren
und am Schiebetor tut sich am Ende nichts. Stromausfall! Wir fahren zum anderen
Tor, das durch ein dickes Schloss gesichert ist und nun müssen einige Geräte
abgeschaltet werden, damit es keinen Schaden gibt, wenn der Strom wieder
angestellt wird. Das ist Farmleben.
Der restliche Mittag wird am Pool verbracht - gaaanz viel chillen und
Berichtsheft schreiben.
Hekima und Karl Friedrich
Heute gibt es kein besonderes Arrangement zum Sundowner, also beschließen
Petra und ich, uns mit Savanna, Bier und Chips in das kleine Hüttchen mit Blick
auf die hauseigene Wasserstelle zu verziehen.
Jetzt kommen wir auch endlich mal mit den beiden Pferden Max und Moritz
in Kontakt, die dem Besitzer des Landes gehören und mit denen Immanuel Kutsche
fährt. Leider ging kurz vor unserer Ankunft ein Reifen der Kutsche kaputt, so
konnten wir das dieses Jahr noch nicht erleben.
Als Petra die Chipstüte öffnet, lugt auf einmal ein halbes Pferd in die
Hütte und lässt sich nicht mehr abwimmeln. Wir haben Angst, Max tritt ganz
herein und versperren ihm den Eingang.
Irgendwann gibt er nach und grast weiter mit seinem Kumpel. Als Immanuel
zu den Ställen geht, wissen sie schon genau, was los ist und folgen ihm
freudig. Was ein schöner Anblick!
So, jetzt aber Ruhe und Ansitzen. Wir nehmen Platz, öffnen Bier und Savanna
und warten. Es dauert nicht lange, da erscheint der erste Impala-Bock im
schönsten Licht. Er wirkt aber sehr nervös und verschwindet schnell wieder.
Der Zweite ist wesentlich entspannter und geht zur Wasserstelle, um
seinen Durst zu löschen
Von hier aus erleben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang, da wird
für Petra die Wasserstelle natürlich zur Nebensache - das ist einfach ihr Ding!
Plötzlich starten gefühlt hunderte Landfrauen (wie wir sie nennen,
eigentlich heißen sie Perlhühner) und Petra löst im richtigen Moment aus!
An der Wasserstelle finden sich nun Herr und Frau Pumba, ein einsamer
Springbock und unzählige Landfrauen ein.
Das Licht zaubert wieder wunderschöne Farbenspiele!
Nun wird es Zeit für das Dinner in der Lapa. Nina und Christian staunen,
dass es heute eine andere Deko gibt - wir müssen nur lachen; natürlich gibt es
bei Jutta nicht an zwei Abenden die gleiche Deko!
Heute gibt es:
Spaghetti mit Omajovas
Semmelknödel (nach Rezept der Germania-Gretel aus unserer Heimat),
frischen Salat aus dem Garten und Springbock- und Zebraschnitzel
Schoko-Pfannkuchen
Meine Güte ist das lecker... Die Omajovas hat Jutta erst letzte Woche
geerntet! An einem Termitenhügel befanden sich viele große Pilze - das ist ja
wie bei uns Schnee im Juni!
Wir essen mehr als wir können, weil es einfach zu gut schmeckt. Der
Abend klingt noch mit sehr netten Gesprächen und etwas Alkohol aus.
Selbst gefahrene Kilometer: 0
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Ein Dik Dik namens Lilly
Noch vor Sonnenaufgang trägt der Wind ein kräftiges Brüllen in Richtung
Farm, das Petra wahrnimmt. War das etwa ein Löwe? Sie soll Recht behalten, auch
Jutta horcht auf. Wenn der Wind günstig steht, kann man hier das Brüllen der
Löwen von der Nachbarfarm hören.
Nach einem wie immer vorzüglichen Frühstück mit perfekten Eiern starten
wir alle einen Game Drive über die Farm. Es geht vorbei an Mangusten,
Erdhörnchen, Oryx, Kudus, Giraffen und Springböcken. Leider befinden sich alle
außer Reichweite eines schönen Fotomotivs. Wir fahren eine große Runde und
spüren richtig, wie windig es auch heute wieder ist.
Hier befinden wir uns an der Grenze Robyn / Etosha. Zwischen den Zäunen
liegt das Niemandsland. Der Elektrozaun ist hier nicht besonders hoch, da kann
ein Löwe schon mal drüber springen. Der Zaun dient aber nicht nur dem Schutz
vor wilden Tieren, sondern auch vor Menschen. Da die Farm direkt am Etosha
liegt und auf Google sogar ein Weg darüber hinein angezeigt wird, ist es ein
interessanter Anlaufpunkt für Wilderer. Gerade der Westen, an den Robyn grenzt,
ist touristisch nicht großartig erschlossen und die Wilderer bleiben eher
unbemerkt. Einige Male z.B. hat es schon am Elektro-Schiebetor geklingelt, als
unangemeldete Gäste auf Robyn "einen Gamedrive machen wollten...".
Diese wurden umgehend abgewiesen. Oder aber gab es auch die ein oder andere
ominöse Buchung über Booking, die Jutta nicht angenommen hat.
Hier sieht man den (wahrscheinlich) von Elefanten zerstörten Etoshazaun
und das gesicherte Tor, das Africat für den einzelnen Löwen öffnete.
Dies ist die Grenze zur Farm Pioneer, von wo aus das Brüllen der Löwen
kommt. Mit viel Glück kann man auf der großen freien Fläche auch mal einen
Elefanten sehen.
Erdhörnchen, auf einer Fläche, die noch nicht völlig überweidet ist und
zeigt, wie es in vielen Teilen Namibias noch aussah, als noch nicht so viele
Rinder grasten
Zurück auf der Farm demonstriert uns Max auch, wie er Jutta eines Nachts
zu Tode erschreckt hat.
Aus der Rubrik "Geschichten von der Farm":
Es war kurz vor Mitternacht, als plötzlich die
Glocke unten am Tor läutete. Sie schreckte hoch und dachte zunächst, in der
Lokasie gäbe es Schwierigkeiten, aber niemand antwortete in der Dunkelheit.
Geistesgegenwärtig bewaffnete sie sich, grübelte aber im nächsten Moment, dass
jemand, der sie überfallen wöllte, wahrscheinlich nicht klingeln würde. Auch
ortsansässige Leute trauen sich im Dunkeln nicht hierher, da sie genau wissen,
dass Jutta ihren Ruf als durchgeknallte Alte von Robyn pflegt und auf alles
schießt, was sich bewegt. Als das Läuten immer noch nicht aufhörte, schaltete
sie das Flutlicht an und entdeckte tatsächlich Max, wie er die Glocke läutete!
Kurz vor Sundowner gehe ich wieder eine lockere Hunde-Runde in den Busch
und Petra begleitet uns. Wieder haben wir Glück und die Giraffen sind ganz in
der Nähe.
Heute freuen wir uns, zum Sundowner hoch zum Sundowner-Berg zu fahren,
das muss einfach jedes Jahr sein! Und jedes Jahr ist es einfach wunderschön
dort oben! Diese endlose Weite, der namibische Busch, der Blick bis rüber zu
den Dolomite Hills in Etosha.
Oryxe, Zebras, Kudus, Warzenschweine und Giraffen kreuzen unseren Weg
und ich habe das Gefühl, mich jedes Mal aufs Neue in dieses Land zu verlieben.
Oben angekommen steht uns ein weiteres Highlight bevor: Wir lernen
endlich Lilly, das Dik Dik kennen! Sie kommt uns mit ihrem Partner schon
entgegen, aber wir können am steilen Berg nicht halten. Jutta beruhigt uns
allerdings, dass wir uns nur ein wenig gedulden sollen. Sie behält Recht: Nach
ein paar Minuten lugt ein großes Augenpaar aus dem Busch und nähert sich, als
wäre es eine Selbstverständlichkeit. Wir können es gar nicht glauben, dass sich
uns ein so scheues Tier bis auf wenige Meter nähert. Ihr Partner allerdings
bleibt schüchtern in seinem Versteck. Das kleine Mädchen kennt Jutta und das
Auto und weiß, dass ihr nichts geschieht, auch weil hier oben niemals
geschossen wird. Wir beobachten sie eine Weile und können uns kaum beruhigen,
haben wir ein Dik Dik noch nie aus solcher Nähe gesehen.
Zwei Handyfotos, ohne Zoom:
Nur zu gern präsentiert sie uns ihre hippe Frisur!
Wir schnappen uns nun alles, was wir für unsere Religionsausübung
benötigen und stoßen alle zusammen auf der selbstgebauten Aussichtsplattform
an. Jutta tischt natürlich wieder ordentlich auf und serviert neben Pepperdews,
Oliven und Käse noch die besten Buletten (Kudu), die wir jemals gegessen haben.
Lilly wuselt derweil unter uns herum und nimmt den Bakkie ganz genau
unter die Lupe
Als die Sonne sich langsam dem Horizont nähert, verziehen wir beide uns
runter auf die Felsen und stoßen nochmal zu zweit an auf "Happy
Days".
Die letzten Minuten des Sonnenuntergangs fährt Jutta wieder die
Illumination aus und dreht "Nkosi Sikelele Africa" auf - wieder
fließen mächtig Tränen. Noch nicht mal an der lauten Musik stört sich Lilly!
In der Lapa erwartet uns wieder eine so wundervolle Atmosphäre und
Enginie überrascht uns! Hach, wie ergreifend!
Das Dinner sieht heute wie folgt aus:
Butternusssuppe
Kartoffengratin à la Enginie (haben wir uns extra gewünscht),
Tomaten-Mais-Salat und Kudusteaks
Melktert (ooooh, das wird neben Malva-Pudding daheim auch versucht,
nachzukochen!!)
LECKER LECKER LECKER!!!!!
Jutta hatte für uns ein Kreuzworträtsel aus Hummeldumm vorbereitet, um
das heutige Arrangement zu erraten. Mit eeetwas Hilfe von ihr, fielen uns dann
auch alle Namen wieder ein und wir lösten bereits heute Mittag: "Dancing
Stars". Naja, Feuerwerk wird
es nicht sein... Wir haben ja keine
Ahnung...
Nach dem Essen werden wir in völliger Dunkelheit zum Pool gebeten und
nehmen Platz. Plötzlich tauchen vor uns tausende kleine Lichter auf, die zur
dramatischen Musik "tanzen" - unglaublich.... Jutta hat tatsächlich
eine Lasershow im Busch installiert... Ich denke mir nur, als wären das über uns
nicht schon genug Sterne, aber dieses Lichterschauspiel ist Unterhaltung pur.
Außerdem denke ich darüber nach, sollte jemand relativ tief über uns fliegen
und mitten im Busch das hier sehen.... Der denkt sich doch bestimmt auch seinen
Teil!
Die Musik spielt nun das Lied "Solange man Träume noch leben
kann..." und wir müssen schon wieder Tränen lassen.... Ja, schon wieder!
Hier auf Robyn besteht in der Tat eine Heul-Garantie!
Wir stoßen erneut auf die schönen Tage an, denn morgen heißt es für uns
schon wieder Aufbrechen. Waltraud (der kleine Dackel) schleicht sich mit uns
aufs Zimmer und sucht sich den besten Platz im Bett, ausnahmsweise darf sie mal
bei uns schlafen. Wir räumen noch ein paar Sachen zusammen und gehen
überglücklich ins Bett. Auch mit großer Vorfreude, denn ab morgen sind wir
endlich wieder voll in unserem Element: Etosha, wir kommen!
Selbst gefahrene Kilometer: 0
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Ein
freudiges Wiedersehen - nicht nur mit Etosha!
Heute heißt es früh aufstehen, was nicht besonders
schwer fällt in Anbetracht dessen, dass Etosha auf uns wartet!
Auch wenn es noch früh ist, darf das vorzügliche
Frühstück bei Jutta nicht zu kurz kommen und wir können uns kaum von Robyn
losreißen.
Ursprünglich wären wir ja nach der Etosha Tour
wieder nach Robyn gefahren, aber als wir die Unterkünfte gebucht hatten,
ergaben sich andere Pläne bezüglich des Mietautos, das wir schlussendlich für
die komplette Reise und nicht, wie zuerst geplant, nur für die erste Woche
gemietet haben. Also sparten wir uns den Umweg von 500 km nach Etosha, denn für
nur zwei Nächte wäre das unsinnig gewesen.
Von Nina und Christian verabschiedeten wir uns bereits
am Vorabend und nun waren Jutta, die Angestellten und die Vierbeiner dran. Wenn
man genau weiß, dass man in einem Jahr wieder kommt, fällt der Abschied nicht
ganz so schwer. Dennoch drücken wir uns herzlich und starten schließlich
Richtung Kamanjab.
Hier wird auf einer Nachbarfarm gerade Patrouille
gefahren, denn der Herr besitzt unter anderem ein Zweihörnchen auf seinem Land
Wieder stehen die Giraffen Spalier und wünschen uns
wohl eine gute Fahrt. Der Weg von Robyn zurück nach Kamanjab kommt einem längst
nicht so lange vor wie der Hinweg, müssen wir erneut feststellen. Auf halber
Strecke dann die Schrecksekunde: Ein Kudu springt vor unser Auto und Petra geht
in die Eisen. Das Bremsen hätte sowieso nichts mehr gebracht, aber der Kudu war
zum Glück schon über die Pad. Das hätte auch ganz anders ausgehen können!
Gerade bei Unfällen mit Kudus ist es immer kritisch, da sie meistens wegen
ihrer Sprünge in der Windschutzscheibe landen.
In Kamanjab lassen wir vorsichtshalber nochmal den
Reifendruck checken, denn Katja scheint mal wieder sehr kalte Füße zu haben.
Madame ist einfach nicht für den Busch gebaut, denken wir uns und haben uns
mittlerweile an die Reifenpanne-Warnung gewöhnt. Im Sentra besorge ich uns noch
eine Flasche Angostura Bitter, mit dem wir zuhause Malawi Shandys mischen
wollen. Enginie sagte mir, beim Sentra gibt es das zu kaufen. Außerdem nehme
ich noch eine Gewürzmühle mit interessanter Zusammensetzung mit.
Die Fahrt nach Outjo verläuft ereignislos und Petra
stellt fest, dass dieses doch recht kurze Stück Teerstraße echt anstrengend zu
fahren ist, weil es eben immer geradeaus geht.
Wir steuern den Parkplatz vor dem Farmhouse an, von
dem wir wissen, dass er gut bewacht wird und werden vom uns bekannten
Parkwächter eingewiesen. Die Uhr zeigt kurz vor 12 an - eigentlich eine
Gelegenheit, etwas zu Mittag zu essen. Zunächst aber bestellen wir zwei Malawi
Shandys zum Durstlöschen. Hier bedient (oder vielleicht auch managed) heute
eine Namibierin, die perfektes Schweitzer-Deutsch spricht und sehr zuvorkommend
ist. Wir entscheiden uns für Springbocksteaks, medium rare natürlich.
Wie üblich schmeckt es uns vorzüglich - hier stimmt
einfach das Preis-Leistungs-Verhältnis! In der Bakkery besorgen wir uns noch
ein Brot für die nächsten Tage, denn in Halali und Okaukuejo sind wir abends
Selbstversorger.
Und dann geht es eeeendlich los!
Diesmal sind wir nicht auf der Safari Lodge,
sondern gegenüber bei Eldorado. Die Einfahrt der Safari Lodge hätten wir
vermutlich zum 4. Mal übersehen, aber die Einfahrt zu Eldorado ist gut zu
erkennen. Wir haben uns diese Unterkunft ausgesucht, weil Jutta darüber nur
Gutes berichtete und uns für die eine Nacht etwas Einfaches völlig ausreicht.
Natürlich habe ich auch gelesen, dass hier Tiere
aus der Etosha in Käfigen oder Gehegen leben, aber dieses "Angebot"
muss man ja nicht nutzen.
Die Unterkunft liegt nicht weit von der Hauptstraße
entfernt und Petra erblickt beim Vorbeifahren links von uns Geparden im
Schatten eines Buschs. Wir zählen drei Tiere und fahren weiter zum Eingang.
Dort bemerkt man uns erstmal überhaupt nicht. Die
Rezeption ist unbesetzt, allerdings begrüßen uns wenigstens die Hunde
freundlich. Nach kurzer Zeit kommt aber eine nette Dame auf uns zu, die uns zu
unserem Zimmer bringt. Wir holen unsere Katja, denn man kann hinten rum bis an
die Zimmer fahren. Bisher scheinen wir die einzigen Gäste zu sein.
Tatsächlich ist Eldorado eine sehr einfache
Unterkunft, aber es gefällt uns auf Anhieb. Vor den Zimmern ist die Grünanlage
schön gepflegt und man hat einen Blick zu den Kraals mit Bokkies, Rindern und
sogar zwei Pferden.
Die Zimmer sind schlicht, aber riesig und uns
gefällt insbesondere das offene Badezimmer
Wir fangen an, auszupacken, bis ich schließlich
unser Bett aufschlage und feststelle, dass die Laken völlig durchnässt sind.
Darin kann man heute definitiv nicht schlafen. Ich laufe vor zur Rezeption und
versuche, die Situation auf Englisch zu erklären. Man will die Laken tauschen,
aber irgendwann versteht die Dame, dass auch die Matratze nass ist. Wie kommt
man nur auf die Idee, das Bett mit nassen Laken zu beziehen?! That's Africa!
Wir bekommen ein anderes Zimmer und räumen all
unsere Sachen einen Raum weiter.
Mich hält es kaum hier, denn ich möchte endlich
unsere erste Etosha-Runde drehen! Ich glaube, ich bin gerade wirklich etwas
nervig. Selbst dran schuld Mama, wenn du immer alles so lange sortieren und
ordnen musst..
Jetzt aber los! Wir dürften noch etwa drei Stunden
Zeit haben, wenn wir am Gate nicht lange warten müssen. Kurz vorher überholen
wir noch einen Reisebus und vor uns steht nur ein weiteres Auto. Das Prozedere
ist schnell erledigt und wir sind gespannt wie Bolle, was uns die nächsten Tage
erwarten wird!
Für heute brauchen wir auch nicht die Etosha-Karte,
denn unser Ziel ist klar: Okondeka! Zunächst aber biegen wir natürlich links ab
und schauen, was bei Ombika so los ist. Springböcke, Pumbas, Impalas und Gnus
begrüßen uns. Wir scannen die Gegend ab, sehen aber nichts Verdächtiges und
beschließen, den Weg noch ein bisschen weiter zu fahren. Da, mein erstes
schönes Fotomotiv: ein hübscher Impalabock!
Ganz in der Nähe tummeln sich vor unserem Auto
plötzlich einige Zebra-Mangusten, von denen ich gerade noch eine erwische. Die
sind aber auch immer zu wuselig.....
Auf der anderen Seite schaut eine Giraffe mampfend
dem Treiben zu
Bei Ombika hat sich in der Zwischenzeit nichts
getan
Auf dem Weg nach Okaukuejo sehen wir weitaus
weniger Steppenwild im Vergleich zum letzten Jahr, stellen aber fest, dass
Etosha noch schön grün ist. Wahrscheinlich so grün, wie wir es noch nicht gesehen
haben. Genau das ist ja das Schöne; wir kommen jedes Jahr im Juni, aber jedes
Jahr, jeder Tag in Etosha ist anders, man weiß nie, was einen erwartet.
In Okaukuejo hat sich bereits eine lange Schlange
gebildet, wo jeder seinen Eintritt zahlen möchte. Ich schaue derweil ins
Sichtungsbuch und stelle fest: Keine Löwen in den letzten Wochen bei Okondeka.
Kein Problem, auch dieses Jahr denke ich mir, sie haben ja noch drei Tage Zeit.
Dafür ist Löwen-technisch bei Gemsbokvlakte einiges los, denn ein Eintrag von
dort verspricht "LIONS EVERYWHERE!". An diesem Wasserloch sahen wir
noch nie Vertreter der Großen Fünf.
Als wir diese nervige Prozedur hinter uns gebracht
haben, fahren wir endlich unsere Lieblingswasserstelle an. Immer wieder muss
Petra stoppen, auch wenn es "nur" ein Springbock ist, den ich
fotografieren will. Ich muss einiges ausprobieren, bis ich gute Bilder schießen
kann, denn gerade die Belichtung scheint bei der Kamera sehr empfindlich zu
sein. Aber dafür ist diese kleine Etosha-Runde genau richtig!
Wahrscheinlich haben wir noch nie so viele Gnus
fotografiert wie dieses Jahr. Sie mausern sich aber auch zu unseren Favoriten!
Ihre schwarze Mähne und Schweif, ihre dunklen Streifen, der abgerundete Kopf
und der massige Körper, getragen von viel zu dünnen Beinen. Sie wirken
besonders im Galopp sehr anmutig!
Bei Okondeka bietet sich uns das vertraute Bild von
vielen vielen Tieren, die zu dieser Wasserstelle kommen, um ihren Durst zu
löschen. Wir fahren aber zunächst über die Anhöhe und müssen natürlich an
unsere Begegnung aus dem letzten Jahr denken. Die beiden Paschas des Okondeka
Rudels stolzierten hier im goldenen Morgenlicht direkt auf uns zu. So ein
einmaliges Erlebnis!
Uns fällt auf, dass dieses Jahr viele Jungtiere bei
den Herden sind. Seien es Gnus, Springböcke oder Zebras, allesamt scheinen sehr
spät gebärt zu haben. Das muss an dem späten Regen liegen! Manche Antilopen
können die Geburt bis zu drei Monate hinauszögern um sicherzustellen, dass
genug Nahrungsangebot vorhanden ist, wenn der Nachwuchs kommt.
Natürlich kommen wir auch wieder am Giraffenkadaver
vorbei, der vor zwei Jahren schon hier lag. Aber mittlerweile ist er wohl vom
Regen etwas weggeschwemmt worden und man erkennt wirklich nur noch schwer, dass
es mal eine Giraffe war.
Wir machen uns langsam auf den Rückweg, aber nicht
ohne Stopp am 8-Kilometer-Baum
In Okaukuejo fällt uns ein Auto der Safari Lodge
auf und tatsächlich ist Rodney der Fahrer!!! Ach wie schön, ihn hier zu
treffen! Er wird erstmal fest gedrückt und freut sich ebenfalls, uns wieder zu
sehen. Wir können ihn nicht lange aufhalten, denn er hat Gäste bei sich, aber
er gibt uns noch den Tipp, morgen früh zu Gemsbokvlakte zu fahren. Na, das
machen wir doch glatt! Wir verabschieden uns, blöderweise ohne ein
Erinnerungsfoto mit ihm zu machen, aber ich sehe das als Zeichen, dass wir uns
bestimmt nochmal sehen werden!
Auf dem Weg zum Anderson Gate haben wir schönes
Licht zum Fotografieren und eine Giraffe bietet sich sehr gerne als Model an.
Sie macht ihre Sache sehr gut und ich bin nun zum ersten Mal sehr begeistert
von der neuen Kamera.
Etwa 10 Minuten vor Torschluss ist es an der Zeit,
"Good Night, Etosha" zu sagen und uns auf die nächsten Tage
Etosha-Intensiv zu freuen! Dieser kleine Abstecher sollte nämlich nur ein
winziger Vorgeschmack werden, auf all das, was noch kommt!
Bei Eldorado sehen wir wieder die Geparden, die nun
nervös auf und ab laufen. Vielleicht gibt es gleich Futter? Auf jeden Fall
fällt mir auf, dass die zwei Tiere, die wir gerade beobachten, ganz schön
-sorry- fett sind. Wir sind froh, uns nicht die anderen Tiere angesehen zu
haben, zumal wir unseren ersten richtigen Leo gerne in der Freiheit finden
möchten :) (den von 2014 weit weg im Baum zählen wir mal noch nicht dazu, da
sahen wir nämlich nur das Hinterbein!)
Zum Abendessen, welches sehr einfach gehalten ist,
bestellen wir uns -na klar- Malawi Shandys. Das Essen ist super lecker und
bietet eine nette kleine Auswahl. Einer Dame am Buffet muss Petra erstmal
erklären, was Eland ist... Neben
dem Filet dieser Antilope gibt es außerdem: Oryx-Schnitzel, Spinat-Bratlinge,
Reis mit Soße, eine gute Salatauswahl und die besten Gem Squashies, die wir
jemals hatten. Zum Nachtisch gibt es Malva-Pudding mit Eis - auch der beste,
den wir je gegessen haben!
Nach dem Essen setzen wir uns noch auf die Terrasse
vor unserem Zimmer und ich schreibe fleißig Berichtsheft. Wir hören das Brüllen
der dort lebenden Löwen und gehen voller Vorfreude früh schlafen - die nächsten
Tage werden anstrengend! Aber schööööön!
Gefahrene Kilometer: 392
Fazit Eldorado:
Preis-Leistung stimmt. Wir haben uns sehr wohl
gefühlt und uns sehr nett mit den Besitzern unterhalten. Die Fütterung der
Tiere würde ich hier nicht unterstützen, da es mir eigentlich schon gereicht
hat, die fetten Geparden zu sehen. Muss aber jeder selbst wissen.
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Was für ein Start!!!
Der Tag beginnt mit Glatteiswarnung von unserer
Katja … Okay, wir haben schließlich 4 Grad, sie meint es ja nur gut...
Das Frühstück ist in Ordnung und macht satt. Wir
unterhalten uns sehr nett mit der Besitzerin und sie erklärt uns die
Rinderhaltung. Sie lassen fremde Rinder hier auf dem Land weiden und bekommen
dafür einen Bruchteil der Tiere. Außerdem müssen sie einen großen Elektrozaun
um das Land pflegen, weil schnell mal ein Löwe oder Leopard aus Etosha
abwandert. Ihr Vater hält hier außerdem noch viele Pferde.
Bei mittlerweile 6 Grad starten wir Richtung Gate
und finden eine lange Schlange vor. Petra möchte nicht einfach rechts vorbeifahren,
dann gehe ich eben mit unserem Wisch für 6 Tage bezahlten Eintritt vor und wir
dürfen durchfahren. Einige andere haben sich dies anscheinend auch zuerst nicht
getraut und tun es uns gleich.
Ombika erscheint heute wie ausgestorben. Kaum sind
wir weiter gefahren, werden wir auch schon vom ersten Raser überholt, der es
anscheinend sehr eilig hat und mit mind. 80-90 km/h an uns vorbei rauscht!
Definitiv Touristenauto und keine Parkverwaltung...
In Okaukuejo erblicken wir sofort wieder das
Zebra-Auto der Safari Lodge. Ich bleibe beim Auto und Petra schaut mal in der
Rezeption vorbei. Sie findet dort Rodney, der ganz aufgeregt ist und fragt,
"Where is Laura? Lions at Nebrowni!" - oh was eine freudige
Nachricht, Petra ruft mich herein und auch ich begrüße ihn. Außerdem erkennt
uns Meriam wieder, die Rezeptionistin von Okaukuejo! Schön, sie wieder zu sehen,
vor allem, weil wir ein kleines Anliegen haben. Ich erkläre ihr, dass wir in
zwei Tagen hier übernachten und möchte wissen, ob es möglich ist, ein Waterhole
Chalet ganz hinten zu bekommen (ursprünglich hatten wir Nr. 15). Sie schaut
nach und fragt uns, welches wir gerne hätten. Ich tippe auf 27/28 und zack, hat
Meriam die Buchung umgelegt. Wir freuen uns sehr und bedanken und herzlich bei
ihr: "See you in two days!".
So, jetzt aber los zu den Löwen! Da wir eigentlich
Gemsbokvlakte anfahren wollen, kommen wir ja sowieso an Nebrowni vorbei. Wir
beeilen uns, aber es herrscht hier gähnende Leere und nur noch ein Auto steht
dort. Hat Rodney sich etwa geirrt? Wahrscheinlich haben sich die Löwen schon
zurückgezogen. Also weiter nach Gemsbokvlakte.
Vor der Abzweigung können wir allerdings ca. einen
Kilometer weiter eine Autoansammlung erkennen. Aha! Sie sind also nur weitergezogen.
Schon von Weitem erkenne ich zwei große Gestalten durch das Steppengras ziehen.
Halt - nein, es sind drei! Du meine Güte, was Prachtburschen! Petra macht einen
super Job als Fahrerin und bugsiert uns zwischen den Autos hindurch, sodass die
drei Paschas, von denen einer ein Senderhalsband trägt, direkt vor uns über die
Straße laufen. Rodney ist mittlerweile auch angekommen und lässt uns den Vortritt.
Die Bilder sind leider nicht der Hit und bis auf ein oder zwei dienen sie nur
als Beweisfotos. Es ging einfach alles zu schnell. Gerade die Bilder durch die
Windschutzscheibe musste ich stark bearbeiten, damit man überhaupt etwas
erkennt.
Anmutig schreiten sie durch das trockene Steppengras und scheinen mit ihrer Umgebung zu verschmelzen. Mensch, was ein Anblick! Sie sind die Ruhe selbst
und stören sich nicht an den vielen Autos. Wir hatten übrigens in den
vergangenen Jahren nie eine solche Auto-Ansammlung.
Sie ziehen nun etwas weiter weg und lassen sich ins
noch kühle Gras sinken. Als sie flachliegen, sieht man sie fast nicht mehr und
wir beschließen, nun nicht mehr zu Gemsbokvlakte zu fahren, sondern weiter
Richtung Halali.
Bei Kapupuhedi macht uns ein netter junger Mann auf
einen Honigdachs aufmerksam, der dort herumstreunt. Ganz kurz können wir einen
Blick auf ihn werfen, dann ist er auch schon den Abhang hinunter und nicht mehr
zu sehen. Wir warten noch etwas, aber er lässt sich leider nicht mehr blicken.
Bei Ondongab finden wir zwar kein Wasser, da die
natürliche Wasserstelle ausgetrocknet ist, dafür aber ein süßes männliches Steinböckchen.
Die Fahrt nach Homob zieht sich etwas, da die Pad
ganz schön ausgespült ist. Leider war die Mühe vergebens, denn dort finden wir
wirklich kein einziges Tier. Auch nach einer halben Stunde tut sich nichts und
wir fahren weiter.
Natürlich nehmen wir unsere Lieblingsstrecke über
Sueda, Salvadora und Charitshaub
Unser nächstes Ziel heißt Rietfontein, in der
Hoffnung, die dortige Leopardin zu finden, die momentan ein säugendes Junges
hat. In dem kleinen Waldgebiet kurz vor dem Wasserloch fahren wir also
besonders langsam und scannen die Umgebung und auch die Bäume ab. Petra stoppt
und ich bin sofort ganz gespannt, als sie in den Baum hineinschaut. Tja, meine
liebe Mama ist anscheinend jetzt auch eine Birderin! Dies soll nicht das
einzige Mal bleiben, dass sie einen besonderen Vogel findet, wo sie eigentlich
nach senkrecht herunterhängenden Ästen und Leoparden Ausschau hält.
Ein Schlangensperber - etwas ganz Besonderes!
Bei
Rietfontein begrüßt uns ein schwarzes Zweihörnchen
Schaut euch die Fotos mal ganz genau an. Na,
gefunden?! Ich filme dieses Zweihörnchen gerade, da entdecke ich durch die
Kamera hinten im Busch zwei dunkle Ohrenpaare – Löwen!!!
Es wuseln unzählige Schakale in der Gegend herum
und wir vermuten, die Löwen haben dort im Schatten einen Riss. Das Zweihörnchen
wittert dies und wirkt auf einmal sehr nervös. Es zieht sich mehr und mehr zurück und verscheucht
immer wieder die Schakale.
Da wir von einer tollen Fotografin den Tipp
bekommen haben, unbedingt die Rietfontein Detour zu nehmen, fahren wir zunächst
weiter. Die Strecke ist überraschend gut zu fahren und hier könnte man
definitiv Leoparden antreffen. Ganz langsam fahren wir und scannen alles ganz
genau ab. Naja, ein paar Vögel kommen uns vor die Linse, sonst nichts.
Kronenkiebitze und eine Gackeltrappe
Zurück bei Rietfontein hat sich Löwentechnisch
nichts getan, allerdings hat sich etwas Wild rund ums Wasserloch versammelt. Es
ist einfach unglaublich, wie nach nur einer halben Stunde alles ganz anders
wirkt. Daher sollte man sich immer die Zeit nehmen und an Wasserlöchern einfach
mal Geduld haben und warten. Die Giraffen sind natürlich sehr misstrauisch und
äugen ununterbrochen zu den Löwen. Wahrscheinlich wittern sie auch den Kill.
Gegen Sundowner möchten wir noch einmal hierherkommen,
um nach dem Rechten zu schauen und nun erst mal einchecken, ankommen und etwas
essen. Das Thermometer zeigt mittlerweile 32 Grad - was ein Unterschied zu
heute Morgen!
Kurz vor Halali sehen wir ein Auto stehen und sind
schon gespannt, was es zu sehen gibt. Gleich drei (!) Zweihörnchen in den
Büschen! Allerdings so weit weg, dass noch nicht mal ein Beweisfoto möglich
ist. Normalerweise sind die Blackys ja Einzelgänger, aber wir lernten einmal
von einem Guide, dass eine Kuh auch mit zwei Kälbern unterwegs sein kann.
Nämlich dann, wenn das Ältere dem Jüngeren noch gefährlich werden könnte, also
schickt sie es noch nicht weg.
Um etwa 13:30 Uhr erreichen wir Halali und können
direkt einchecken.
Nach Check-In besorgen wir uns noch ein paar Sachen
im Shop und freuen uns auf unser erstes diesjähriges Etosha-Essen. Wir bekommen
wieder eins der hinteren Chalets und räumen rasch alle Sachen aus dem Auto.
Das Essen ist schnell vorbereitet und wir nehmen auf unserer Terrasse Platz. Es
dauert nicht lange, bis das erste Baum-Hörnchen vorbeischaut. Auch hier spielt
sich das Ganze sehr Mafia-mäßig ab und wir müssen immer wieder Witze darüber
machen. Sie sind dieses Jahr sogar noch dreister und kommen bis auf den Tisch.
Gegen 16 Uhr brechen wir auf zu einer kleinen Tour
nach Rietfontein, denn diese Strecke hat uns in den letzten Jahren gen
Sundowner immer schöne Sichtungen beschert. Außerdem wollen wir natürlich
nach den Löwen schauen.
Zunächst sehen wir ein paar Kilometer nach Halali
Hartebeester in den Büschen und ich kann mein erstes Porträt dieser Tiere
schießen. Allerdings weiß ich immer noch nicht, ob es mir gefällt oder nicht.
Diese Antilopen sind schwer zu porträtieren denke ich. Höchstens hochkant,
aber davon bin ich kein Fan mehr.
An der Hauptstraße hält ein Auto und wir scannen
die Gegend ab. Zuerst vermuten wir, die Leute fotografieren den Schakal, der
herumstreift, dann aber fällt mir neben ihm aufgewirbelter Staub auf und ich
erkenne einen Honigdachs. Leider ist er nicht sehr geschäftstüchtig und zeigt
sich uns auch nach etwas Wartezeit nicht richtig.
Kurz vor Rietfontein entdecke ich noch eine kleine
dunkle Gestalt und wir stoppen. Toll, ein Löffelhund! Und er schaut auch noch
direkt in die Kamera!
Also mein Soll für diese kleine Tour ist schon
erfüllt! Bei Rietfontein checken wir natürlich sofort, was die Löwen treiben.
Und, Überraschung: Nichts! Was Löwen oft am besten können, aber hey, sie sind
immerhin noch da! Die Giraffen sind immer noch sehr angespannt und waren noch
nicht trinken. Zu ihnen haben sich noch Zebras und Hartebeester gesellt.
Nach einer Weile kommt plötzlich etwas Bewegung in
die Sache und natürlich wird sofort der Auslöser gedrückt, wenn ein Löwe sich
bewegt!
Auf der Stelle sind alle Tiere noch angespannter
und äugen unsicher in diese eine Richtung. Eine Gruppe Kudus traut sich nicht
aus dem Waldstück heraus.
Leider war es das für heute. Da wir nicht auf den
letzten Drücker los fahren wollen, machen wir uns zeitig auf den Heimweg, denn
dort fahren wir immer sehr langsam und suchen alles ab.
"Stopp Mama, da bewegt sich was!" -
"Wooo?" - "Na da hinten!" - "Kind, deine Augen hast du
definitiv nicht von mir geerbt..."
Ich vermute einen weiteren Löffelhund oder den von
eben, allerdings zeigt sich das Kerlchen nun Breitseite und ich kann meinen Augen
kaum trauen! "Erdwolf!!!!!!!!" - "Waaaaas?!". Tatsächlich,
unser 4. Erdwolf und es bietet sich zum ersten Mal an, endlich auch ein Foto zu
bekommen! Leider ist er weit weg und mein Zoom gibt alles, aber man erkennt
ihn!
Einfach Klasse!!!!! Wir beobachten ihn noch, bis er
nicht mehr zu sehen ist und können mal wieder unser Glück kaum fassen.
Bei dem Abzweig von der Hauptstraße ins Camp finde
ich weit weg noch eine ganze Familie Löffelhunde! Wir sind schon ein super
Team, Petra als Fahrerin und ich als Späher. Wir zählen fünf Tiere, können aber
nur zwei halbwegs gut erwischen.
An uns rasen drei Autos vorbei, die ein ganz
schönes Tempo drauf haben. Wir warten kurz, um nicht in ihrem Staub zu fahren.
Auf einmal denke ich, ich sehe nicht richtig, da steht eine ganze
Elefantenherde direkt an der Pad und die Autos vor uns sind einfach vorbei
gedonnert! Petra ist wie immer bei Elefanten nicht ganz wohl und wir lassen den
Motor laufen. Mir fällt auf, dass eine Kuh ein Halsband trägt und etwas abseits
ein junger Bulle steht. In mir keimt der Verdacht, dass wir diese Herde
vielleicht letztes Jahr am Nuamses Wasserloch gesehen haben, als der junge
Bulle unser Auto so unter die Lupe nahm. Es könnte auf jeden Fall sein!
Petra winkt einem Auto, das sich von hinten nähert,
langsam zu machen und auch sie sehen die Elefanten erst ganz spät, bedanken
sich aber für den Hinweis.
Petra meint nur, ich solle jetzt mal aufhören zu
peilen, was sollen wir denn bitte noch alles sehen?! Ich solle die Sichtungsfee
nicht so ausreizen... Außerdem will sie zurück ins Camp. Einmal muss ich uns
aber dennoch stoppen, als ein wunderschöner Kudubulle nahe am Straßenrand
steht.
Als sich erneut ein Auto von hinten nähert, winkt
sie wieder, denn der Kudubulle bewegt sich langsam Richtung Straße. Das Auto
kommt näher, der Kudu springt los und sie können gerade noch bremsen. Leute,
wir geben nicht umsonst Warnzeichen - das war knapp!
Im Camp lassen wir uns viel Zeit, bis wir zum
Wasserloch gehen. In den nächsten 3,5 Stunden beobachten wir dort
einige Elefanten, Hyänen, Zweihörnchen und Schakale.
Als wir schon aufbrechen wollen, erscheint auf
einmal ein Koloss von einem Elefantenbullen, wie wir ihn hier noch nie gesehen
haben! Sehr alt, sehr gewaltig, mit starken Stoßzähnen und ganz offensichtlich in
der Musth.
Gegen 23:30 Uhr ist aber endgültig Schluss.
Eigentlich ist es gar nicht so kalt, aber ich habe zwei Jacken an und friere so
doll, dass ich sogar zittere. Petra geht es ähnlich. Zum Glück haben wir uns
die Betten mit Wärmflaschen vorgeheizt und schlafen schnell ein.
Gefahrene Kilometer: 160
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Der Tag der Gentle Giants of Etosha - Oder auch:
Die erste Schnappatmung
Nach einem rekordverdächtigen 10-Minuten-Frühstück
verlassen wir mit Toröffnung pünktlich das Camp Richtung Namutoni. Allerdings
nehmen wir die Hauptstraße und fahren nicht über Goas. Es ist eine Qual, nun
gegen die Sonne zu fahren, denn unsere Frontscheibe ist wie sandgestrahlt durch
einen vorherigen Mieter, der wohl in einem heftigen Sandsturm war. Die Raser,
die uns überholen, machen die Sache auch nicht leichter.
Ich weiß nicht wie oft wir links halten, um die
deutlich schnelleren Autos vorbei zu lassen. Plötzlich entdecke ich links von
uns in den Büschen eine große graue Gestalt. Ui, ein Zweihörnchen! Wieder sind
anscheinend alle Autos daran vorbei gefahren.
Naja, oder das, was von einem Zweihörnchen übrig
ist. Es ist ein trauriger Anblick, diesem stolzen Tier seine Hörner zu nehmen, nur damit es überleben kann und nicht gewildert wird. Das ist unsere erste richtige Sichtung eines
enthornten Tieres. In mir kocht kurz die Wut auf, dass es immer noch so hirnlose Menschen gibt, die meinen, die Hörner hätten irgendeine Wirkung. Wie lange wird
es diese Tiere noch in Freiheit geben? Werde ich, wenn ich mal Kinder habe,
ihnen jemals diese Geschöpfe in Afrika zeigen können?
Petra lässt den Fuß immerzu am Gas, bereit
wegzufahren, da wir vor Zweihörnchen noch mehr Respekt als vor Elefanten haben.
Dieses hier ist aber entspannt und möchte einfach nur in Ruhe die Zweige
abzupfen.
Singhabicht und Gleitaar
Die Pad lässt sich super fahren und wir erreichen
schließlich den Mopanewald in der Nähe von Okerfontein, wo wir aber auf dem
Rückweg vorbei schauen möchten. Links von uns erspähe ich in den dichten Büschen einen
einsamen Elefantenbullen genüsslich fressen. Wir stoppen und ich setze die
Kamera an....
.....als Petra plötzlich kein Wort mehr raus
bringt, sondern mich nur noch mit einem hohen "hhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!"
am Ärmel zuppelt. Mit ihrer Schnappatmung im Nacken drehe ich mich um, mache
auch erst einmal große Augen und bekomme einen gehörigen Schreck! Steht doch
rechts neben uns tatsächlich ein weiterer Bulle etwa 15 Meter entfernt und
lässt sich sowas von überhaupt nicht von uns stören.
Ich muss innerlich schon herzlich über die
Situation lachen. Mama Petra muss ich mal wieder beruhigen, dass er doch total
desinteressiert an uns wirkt, erst dann kann auch sie die Kamera ansetzen. Ich
erkläre ihr, dass es sich um die Gentle Giants of Etosha handelt, die hier in
der Gegend anzutreffen sind. Sie haben ihren Namen nicht umsonst. Trotzdem
lassen wir auch hier natürlich den Motor laufen.
Auf einmal setzt er sich in Bewegung, wir machen
ihm brav Platz und er überquert in Zeitlupe hinter uns die Pad.
Es dauert nicht lange, bis wir den nächsten
Gentleman sichten
Springböcke im Morgenlicht - ich liebe es!
Bei Kalkheuvel lassen wir uns viel Zeit und mampfen
unsere geschmierten Brote. Ein Singhabicht vollzieht gerade seine Morgenwäsche
und es wimmelt hier von Landfrauen (Perlhühner). Einzelne Impalas kommen vorbei
und bald löschen die ersten Zebras ihren Durst. Ein wunderschönes Plätzchen!
Wenngleich auch die Wasserstelle künstlich ist und man das klar erkennt.
Bei Koinachas beobachten wir einige Springböcke und
Zebras und ich kann endlich mal einen Graulärmvogel fotografieren. Wobei mir
bei diesem Gesellen der englische Begriff ja tausendmal besser gefällt: Grey
go-away-bird!
In Namutoni angekommen können wir uns kaum noch an
unseren kurzen Besuch von 2014 erinnern. Wir laufen zum Fort und irgendwie habe
ich die Vermutung, hier war mal eine Art Steg zum Forteingang. Als ich dies
zuhause überprüfte, lag ich tatsächlich richtig.
Außerdem erinnere ich mich, dass die Zimmer damals
im Fort gewesen sein müssen, was nun wie ausgestorben wirkt. Lediglich ein
kleiner Souvenirladen ist hier noch zu finden. Dafür sieht die Grünanlage recht
gepflegt aus und auch sonst macht es einen eher guten Eindruck gegenüber dem,
was andere so berichten. Wir fahren zum dortigen Lebensmittelshop und schauen
uns auch Barbereich und die Toiletten an. Also da kann Okaukuejo erstmal nicht
mithalten, würde ich sagen. Naja, wir werden das alles nächstes Jahr genauer
kennenlernen, da wir zwei Nächte hier gebucht haben, was wir nun auf den ersten
Blick absolut nicht bereuen.
Gegen 12 Uhr erreichen wir Chudop, eine natürliche
Wasserstelle, auf die wir sehr gespannt sind, denn hier gab es schon tolle Sichtungen!
Leider sind meine erhofften Elands nicht anzutreffen, aber es herrscht ein
reges Treiben von Oryx, Springböcken, Giraffen, Gnus, Impalas, Kudus.... Meine
Güte, ist die Liste lang - hier bleiben wir erstmal!
Nach fast einer Stunde müssen wir uns dennoch
losreißen, denn wir wollen ja vor unserer Sundowner Tour noch eine kleine Pause
im Camp machen. Wir fahren über Okerfontein, was sich leider als nicht so
schlau herausstellt. Die Pad ist sehr schlecht zu fahren und es geht lediglich
im 1. und 2. Gang voran. Selbst mit einem Hilux würde Petra hier nicht viel
schneller fahren.
Wir sehen immer wieder vereinzelte Gentlemen
Wir kommen unserem Ziel Okerfontein immer näher -
und dann das! Elefanten-Roadblock! Wir halten einen großen Abstand zu den drei
Bullen, denn zwei von ihnen sind sehr nah in der Pad. Einer von ihnen überquert
nun die Straße Richtung Wasserloch und wir wissen nicht, was wir tun sollen.
Also bleiben wir erstmal stehen und warten ab. Ein anderes Auto nähert sich vom
Wasserloch aus und wartet auch kurz ab. Der Bulle scheint desinteressiert und
sie fahren vorbei. Wir nehmen unseren Mut zusammen und fahren nun auch weiter.
Ich beobachte die Elefanten, Petra konzentriert sich auf die Schlaglöcher. Hier
kann man blöderweise im Ernstfall nicht mal schnell Gas geben und wegfahren.
Sofort sind wir uns einig, dass wir nicht ans Wasserloch fahren wollen, da alle
drei Bullen dorthin unterwegs sind und man auf dem schmalen Weg nicht wenden
kann.
Wir bleiben allerdings nach dem Vorbeifahren noch
kurz stehen und beobachten die sanften Riesen.
Auf der Weiterfahrt sehen wir noch einige weiße
Riesen in den Büschen, aber mit einem angenehmen Abstand zu uns. Als die Gegend
nun in Mopanewald übergeht, halten wir beide die Daumen, dass hier nicht
plötzlich ein Elefant auftaucht, denn die Pad ist nach wie vor recht eng und
voller Löcher.
Juhu, das erste schöne Gabelracken-Bild!
Wir kommen zum Rastplatz zwischen Springbokfontein
und Etosha Lookout. Mitten im Wald. Ich meine mich zu erinnern, dass Jutta
irgendwann erzählte, sie sah kurz vor diesem Rastplatz einmal ein Rudel Löwen
in den Büschen liegen. Am Rastplatz pausiert gerade ein großer Hummeldumm-Bus
mit Guide, also trauen wir uns auch, dort anzuhalten. Es ist etwas komisch,
mitten in der Etosha auszusteigen und wirklich sicher fühlen wir uns nicht.
Würde hier kein Bus mit Guide stehen, wären wir definitiv weitergefahren.
Man hat hier einen Blick mitten in die Pfanne, wo
gerade ein paar Springböcke entlang ziehen.
Gelbschnabeltoko und Glanzstar
Unser nächstes Ziel ist der Etosha Lookout:
Gaaaaanz viel Nichts!
Die Fahrt ist für Petra ziemlich anstrengend und
sie möchte nicht auch noch Nuamses anfahren - schade, aber hey, ich ziehe
meinen Hut vor ihr, dass sie das alles so mitmacht und so gut durchhält.
Außerdem war die Anfahrt dorthin schon letztes Jahr nicht ohne und wer weiß,
wie es dieses Jahr aussehen würde.
In Halali machen wir eine kurze Pause und mixen uns
selbst Malawi Shandys, da jemand Eiswürfel im Eisfach gelassen hat.
Nach einer halben Stunde verlassen wir das Camp
bereits wieder und machen uns auf den Weg nach Rietfontein. Diese Tour gen
Sundowner ist mittlerweile ein Muss geworden.
Als wir zur Hauptstraße kommen, entdecke ich wieder
Familie Löffelhund von gestern. Macht also Löffelhund Nr. 1, 2, 3, 4 und 5.
Uns kommen einige Autos von Rietfontein entgegen
und wir geben die Hoffnung auf, die Löwen könnten noch dort sein. Am Wasserloch
angekommen, erkenne ich sie allerdings schon bevor wir überhaupt die richtige
Parkposition erreicht haben. Dies liegt auch daran, dass viele viele Zebras wie
angewurzelt stehen und in dieselbe Richtung wie gestern starren. Kein Wunder,
da liegt ein toter Verwandter von ihnen, wie man nun deutlich erkennen kann. Zu
den Schakalen von gestern haben sich noch einige dazu gesellt und es scheint,
als ob ein Stück des Risses etwas abseits liegt, denn dort scheinen sie die
Reste zu vertilgen.
Dieses Zebra hatte Glück
Auf einmal entdecken wir eine Löwin, die sich
langsam erhebt und wie in Zeitlupe zum Wasser trottet. Sie scheint einen extrem
vollgefressenen Bauch zu haben, so langsam wie sie sich bewegt. Die Zebras
bekommen Panik und flüchten schlagartig.
Aber Moment, mit der Löwin stimmt irgendwas nicht.
Als sie sich etwas dreht, müssen wir feststellen, dass ihr Schwanz fehlt. Sie
läuft ein Stück am Wasser entlang und erst dann wird uns das ganz traurige
Ausmaß bewusst. Die Arme wurde übel zugerichtet, von Hyänen vermutet Petra, da
sie meist von hinten drangehen. Sie muss unheimliche Schmerzen haben und wir
empfinden Mitleid. Allerdings ist dies natürlich auch die Natur. Trotzdem hätte
ich sie in diesem Moment gerne erlöst. Sie lässt sich im Gras nieder und weiß
zuerst gar nicht, wie sie sich richtig hinlegen soll. Es klafft ein großes Loch
in der Leiste und sie scheint den ganzen Hinterleib zerfetzt zu haben. Diese
Löwin wird auch nicht in meinem Film zu sehen sein.
Wirklich kein schöner Anblick. Daher verzichten wir
auf weitere Fotos. Die beiden Männchen fressen immer mal wieder und wechseln
ihre Position. In der nächsten guten Stunde tut sich sonst nichts und wir
machen uns auf den Rückweg.
Weit sind wir noch nicht gekommen, da nehme ich
eine Bewegung wahr, und siehe da: Löffelhunde Nr. 6, 7 und 8 wuseln herum.
Wir fahren weiter, kommen aber nicht weit, ohne
dass ich die nächsten Löffelhunde entdecke: Nr. 9 und 10.
Tja, was soll ich sagen, ein Stück weiter wuseln wieder
zwei Pärchen herum! Nr. 11, 12, 13 und 14. Haben die hier vielleicht eine
Löffelhundplage?!
Wir biegen nach rechts ab Richtung Halali, wo
Großfamilie Löffelhund noch immer zu Gange ist und sehen zwei Autos halten.
Hach, da kribbelt immer direkt die Aufregung, was uns erwarten könnte.
Tatsächlich ist es eine der schönsten Sichtungen bzw. schönsten Aufnahmen, die
wir je von einem Zweihörnchen bekommen haben. Zwischen Sträuchern und bunten
Kräutern zupft es sich genüsslich und tiefenentspannt sein Abendessen ab. Hier
wurde nicht viel Farbe herein gearbeitet, es war wirklich so wunderschön!
Bevor wir ins Camp zurückkehren, sehen wir noch
diese niedlichen Oryx Kälber.
Nach Sundowner schreibe ich auf der Terrasse Berichtsheft
und höre ein Rascheln. Ich schaue mich um und plötzlich läuft ein Honigdachs
Zwei Meter vor mir vorbei. Hilfe, sind die groß!!!!! Ich schnappe mir alles
Essbare und verziehe mich für die letzten Zeilen ins Chalet, mit dem möchte ich
mich nicht anlegen!
Petra ist heute einfach nicht danach, stundenlang
am Wasserloch zu sitzen, also gehe ich vor, sie möchte aber später nachkommen.
Erstmal Füße hochlegen und kurz entspannen. Ich schnappe mir Jacken und
Ausrüstung und laufe im Dunkeln zum Wasserloch. Da ich nur die Sony mithabe,
sind die folgenden Bilder leider nicht so toll, aber dafür konnte ich schöne
Videoaufnahmen machen.
Zwei Schleiereulen!
Auch ich werde immer müder und fange wieder an zu
frieren. Ich überlege, ob ich nicht einfach zurücklaufen soll, befürchte aber,
dass wir uns dann verpassen könnten, weil Petra mit dem Auto kommen wollte.
Also warte ich und warte.... Allerdings genieße ich auch unheimlich die Ruhe,
denn die meiste Zeit sitze ich sogar ganz alleine auf den Felsen. Wenn man auf
engstem Raum wohnt, tut es gut, auch mal für sich zu sein.
Gegen 22 Uhr bekomme ich nun endlich Gesellschaft,
meine aber nur, wir könnten von mir aus auch direkt wieder gehen. Meine Augen
sehen mittlerweile ständig Bewegungen in den Büschen, wo keine sind, so
überanstrengt sind sie wohl. Petra freut sich über den Vorschlag und wir warten
noch eine Zweihörnchen-Kuh mit Kalb ab, bis wir uns zurück ins Chalet machen.
Mama Petra ist einfach die Beste! In den Betten liegen schon die Wärmflaschen
und gepackt ist auch fast alles.
Unsere Augen fallen schneller zu als je zuvor und
wir freuen uns, morgen nach Okaukuejo zu starten.
Gefahrene Kilometer: 239
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Drei wie Tick, Trick und Track!
Auch heute knacken wir wieder unseren Frühstücksrekord und brauchen nur
5 Minuten, den Geruch der gebackenen Eier ist einfach unerträglich... Das Tor
öffnet, wir stehen schon bereit und los geht's!
Bei Rietfontein ist zunächst nichts zu sehen außer zwei Schakalen. Wir
stellen den Motor ab und warten. Weit hinten zieht eine Hyäne zurück in die
Büsche, aber die Löwen sind erst mal nicht zu sehen. Bis plötzlich ein paar
Pfoten aus dem Gras herausluken und wir erkennen die verletzte Löwin.
Irgendwann erhebt sich auch eines der Männchen, aber das Stärkere bleibt
zunächst gut getarnt.
Der Löwenkater schreitet am Wasser entlang und lässt sich faul ins Gras
fallen, da fällt uns auch der zweite Pascha auf, der genau dort gerade
faulenzt.
Hinter uns hält nun ein offenes Auto voller Asiaten. Das Palaber (kennt
ihr den Ausdruck? Auf Hochdeutsch: Geplapper!) geht los. So etwas
Rücksichtsloses haben wir selten erlebt und das auch noch mit einem schwarzen
Guide dabei. Diese wunderschöne Stille wird gestört und sie ernten zunächst
einige böse Blicke von uns.
Als die Löwin sich erhebt, wird das Gelaber noch lauter und man macht
sich offensichtlich noch lustig über diese Situation! Jetzt reichts! Petra
öffnet die Tür zu dem Wagen und schnauzt alle dermaßen an, dass sie auf einmal
ganz klein mit Hut werden. Danke! Endlich Ruhe…
Der Anblick der verletzten Löwin ist auch heute einfach nur traurig. Die
Konstellation dieser drei wundert mich aber auch. Zwei Männchen und eine Löwin.
Die folgenden Herrschaften waren mit dem neuen deutschen Gesetz zum
Datenschutz nicht einverstanden und wollten nicht erkannt werden. Das
Unkenntlichmachen haben sie mir freundlicherweise abgenommen.
Als sich eine Weile nichts mehr tut, wollen wir die Rietfontein Detour
machen, nach der wir nochmal hier vorbeikommen. Dort begegnen wir einem Auto
der Wilddog Safaris, denen ich auf Instagram folge und sie mir. Leider versäume
ich dies zu erwähnen, aber der Guide erklärt uns, wo sie eben ein Zweihörnchen
gesehen haben. Leider haben wir kein Glück, allerdings entsteht auf diesem Loop
mein Lieblings-Birder-Bild, auf das ich mächtig stolz bin!
Zurück bei Rietfontein stehen einige mehr Autos dort und ich erkenne,
dass der stärkere Pascha sich in Bewegung gesetzt hat. Nun können wir ihn
endlich in seiner vollen Pracht bestaunen. Er ist wirklich ein sehr stattlicher
Löwenmann!
Er verzieht sich immer mehr in das dichte Buschwerk und als er nicht
mehr zu sehen ist, verlassen wir das Wasserloch Richtung Okaukuejo. Selbstverständlich fahren wir wieder parallel der Hauptstraße unsere
Lieblingsstrecke! Beim Salvadora-Baum machen wir Frühstückspause mit den
geschmierten Broten.
Morgens erscheint der Baum in viel schönerem Licht zum Fotografieren und
auch die Umgebung wirkt nicht so hell und trocken, sondern die frühe Sonne
taucht sie in ein wunderschönes Licht.
Wir möchten unser Glück heute noch einmal bei Homob versuchen und nehmen
die kaputte Pad dorthin nochmals in Kauf. Leider haben wir auch heute kein
Glück und bis auf ein paar Kudus herrscht tote Hose.
Nach langer Warterei auf Nichts, fahren wir zurück zur Hauptstraße. Ich
merke stark, wie mir immer wieder die Augen zufallen und irgendwann kann ich
wirklich nichts mehr dagegen tun...... Ich nicke tatsächlich weg! Sowas von
dämlich oder?! Petra lässt mich aber etwas schlafen, es geht ohnehin durch die
offene Savannenlandschaft. Kurz vor Nebrowni komme ich wieder zu mir und könnte
mich ärgern, dass ich ausgerechnet in der Etosha ein Nickerchen halten muss...
Aber der Körper nimmt sich, was er braucht.
Kurz vor Okaukuejo finden wir noch einen jungen und einen ausgewachsenen Singhabicht
Ich bin wirklich froh, dass wir nun, wenn auch etwas früh, in Okaukuejo
sind. Ich bin einfach platt und muss mir die Füße vertreten! Wir schnappen uns
zwei Savanna aus der Coolbox, die wir Meriam und der anderen Dame zum Dank
schenken wollen. Die beiden freuen sich riesig und wir halten einen kleinen
Schwatz. Leider können wir noch nicht die Zimmerschlüssel bekommen und wollen
zunächst zum Kiosk, einen kleinen Toast essen.
Vorher treffen wir "mal wieder" Rodney, der mit Gästen
unterwegs ist und von Gemsbokvlakte kommt. Er erzählt uns von einem großen
Rudel Löwen, das sich dort gerade aufhält und wir sollen uns beeilen, sie sind
bestimmt noch einige Stunden da. Also steht unser nächstes Ziel fest.
Hatte ich eigentlich erwähnt, dass ich Rodney vor zwei Tagen fragte, was
"unser" Okondeka-Rudel macht? Er meinte, es wäre sehr ruhig momentan,
aber sie würden bald wiederkommen. Ob er Recht behält??? Er ist einfach unser Glücksbringer!
An der Bar bestelle ich uns zwei Malawi Shandys, die mit viiieeel Liebe
zubereitet werde, anders kann ich mir die lange Wartezeit nicht vorstellen!
Um 13:30 Uhr holen wir uns endlich unsere Schlüssel und fahren zu
unserem Waterhole Chalet Nr. 27. Mittlerweile müssen wir auch nicht mehr
suchen, sondern werden direkt fündig und begrüßen als Erstes unsere neuen
Nachbarn aus Canada, die ebenfalls drei Nächte hier sind. Ein sehr nettes
älteres Ehepaar.
Wir packen alles aus und entspannen noch ein wenig auf der Terrasse.
Für alle, die es interessiert, was wir für einen Blick vom Chalet aus
haben. Man schaut nicht genau aufs Wasserloch, sieht aber, wenn Elefanten im
Anmarsch sind
Am Wasserloch finden sich gerade viele Elefantenbullen ein und wir
schlendern ein paar Meter nach vorne, um uns das genauer anzuschauen. Schnell
stelle ich fest, dass untern ihnen ein sehr starker Bulle mit riesigen
Stoßzähnen ist und schnappe mir schnell noch meine Kamera vom Zimmer. Mensch,
was für ein Prachtkerl!!!
Wir setzen uns noch etwas auf die Bank, möchten allerdings zeitig wieder
aufbrechen und Rodeys Rat befolgen, nach Gemsbokvlakte zu fahren.
Trotz der vielen Elefanten am Wasserloch habe ich es eilig, wieder raus zu fahren. Wir fahren über Nebrowni, treffen aber unterwegs nur wenige Tiere an.
Bei Gemsbokvlakte sehen wir nur ein paar Autos, allerdings stehen etwas
abseits bei einem großen Busch einige mehr. Das Rudel muss sich dorthin
verzogen haben. Wir nähern uns und ein netter Herr bestätigt unsere Vermutung -
"Seven Lions in the bush". Er zeigt uns, wo man sie ganz gut erkennen
kann und wir reihen uns ein.
Irgendwie sinkt meine Laune gerade etwas - wären wir doch nur schon auf
dem Weg nach Okaukuejo hierher gefahren. Wenn sich das Rudel mittlerweile in
die Büsche verzogen hat, wird es diese vor Anbruch der Dunkelheit bestimmt
nicht mehr verlassen. Wir überlegen hin und her. Sollen wir vielleicht erstmal
nach Olifantsbad fahren, da wir ja danach sowieso wieder hier vorbeikommen? Wir
sind etwas ratlos - bis sich ein großer Pascha erhebt, den wir jetzt erst
entdecken. Mehr als auf den Bildern sehen wir aber nicht von ihm.
Er legt sich wieder flach ins Gras und wir überlegen weiter. Rechts von
den Büschen checkt eine Löwin anscheinend die Lage und wir können sie zumindest
ganz kurz beobachten, bis auch sie sich wieder hinlegt.
Petra ist kurz davor, den Motor zu starten und wir wollen weiter fahren.
Aber Moment! Was ist das denn?!
Zwei kleine, knuffige Augenpaare schauen uns durch das hohe Gras an und
wir können es kaum glauben! Es bedarf keiner weiteren Diskussion, dass wir hier
natürlich stehen blieben. Die Kleinen wirken sehr aufgeweckt und werden die
nächsten Stunden bestimmt nicht gelangweilt in den Büschen ausharren. Es ist
sehr heiß im Auto, aber da müssen wir durch. Irgendwann nähert sich ein großer
umgebauter LKW mit einem deutschen Paar, der uns perfekten Schatten spendet - das
lässt sich aushalten.
Immer mal wieder erheben sich eine Löwin oder Youngsters, aber viel mehr
passiert erstmal nicht.
Plötzlich setzt sich eine Löwin in Bewegung Richtung Wasser. Überall
werden die Motoren angelassen, aber wir sind uns einig, auf die Löwin mit den
Babys zu warten. Zu spät! Das ist die Mama mit den Kleinen. Also starten auch
wir den Motor und geben jegliche Hoffnung auf, ein Bild zu erhaschen, weil
mittlerweile viele viele Autos hier sind. Indes steht auch der stolze Papa auf
und die Mama bewegt sich weiter in Richtung Wasserloch. Ein Youngster begleitet
die Familie ebenfalls. Erst jetzt erkennen wir, dass es sogar drei kleine Babys
sind!
Jetzt heißt es klug handeln! Alle anderen Autos versuchen natürlich, so
dicht wie möglich heran zu kommen, wir aber tun es einem Auto der Safari Lodge
(leider nicht mit Rodey) gleich und fahren vor bis ans Wasserloch. Wo sonst
soll sie mit den Kleinen jetzt hingehen? Und tatsächlich. Nach einigen Minuten
können wir die hübsche Mama mit ihrem entzückenden Nachwuchs bewundern. Ich
habe mich auf der Rückbank positioniert und die nächsten Minuten sollen für uns
unvergesslich werden. Die Kleinen sind (wie wir später von einem Guide
erfuhren) etwa sechs Wochen alt und ziemlich tapsig. Ich höre innerlich meine
Mädchenstimme im Dauerton "Oooooohhhhhh" seufzen und konzentriere
mich, vor lauter Verzückung noch ordentlich Bilder zu bekommen.
Die Löwin schreitet zum Wasser und löscht ihren Durst. Der Rest des
Rudels liegt nun zwischen Wasserloch und Büschen und agiert hier offensichtlich
als Bodyguards, denn kein anderer stößt zu ihr. Die Kleinen tapsen tollpatschig
hinterher und stellen erst mal fest, dass Wasser doch nicht so gut schmeckt wie
aus Mamis Milchquelle. Sie spielen und erkunden neugierig ihre Umgebung. Unser
Glück ist, dass gerade eine Taube auf der anderen Seite des Wassers sitzt, die
ihr Interesse weckt. Es entstehen Aufnahmen, wie ich sie mir niemals hätte
erträumen lassen!
Nach einigen Minuten hat die Löwin ihren Durst gestillt und dreht wieder
ab, Richtung Büsche. Auch die anderen Löwen erheben sich aus dem Gras und
laufen wieder mit zurück. Was ein tolles Zusammenspiel! Das haben wir so auch
noch nicht gesehen.
Nun geht der Run von vorne los, dass jeder seinen Motor anlässt und der
Löwin teilweise ganz schön auf die Pelle rückt. Wir bleiben stehen und fahren
nicht hinterher. Diese Bilder können sowieso nicht getoppt werden und wir
müssen erstmal durchatmen.
Auf dem Rückweg fließen Freudentränen über meine Backen. Was war das
eine Ehre, diese stolze Mama mit ihrem wertvollsten Gut beobachten zu dürfen.
Wir sind unheimlich dankbar für diese Begegnung.
Zurück im Camp werden die Kameras weg gepackt, heute wollen wir einfach
nur in Ruhe sundownern. Dieser Plan ändert sich allerdings abrupt als sich eine
Giraffe der untergehenden Sonne nähert. Schnell die Kameras holen und abwarten.
Wir haben einen kleinen Verdacht, dass diese Giraffe für ihren Auftritt bezahlt
wurde. Professionell und sehr kundenfreundlich läuft sie drei mal durch den
Sonnenuntergang und posiert für uns. WOW!
Später bereitet Petra unser Abendessen zu und ich schreibe fleißig alles
vom Tag auf. Mit LED Teelichtern und Tischdeckenersatz genehmigen wir uns ein
schönes kleines Bushdinner, das uns hier auf unserer Terrasse eindeutig besser
gefällt als im hektischen Restaurant.
Nach dem Essen verbringen wir noch etwas Zeit am Wasserloch, da es heute
Abend sehr mild ist. Dort ist einiges los. Eine Hyäne erkennt man zwischen den
Steinen fast gar nicht und einige Zweihörnchen haben sich versammelt. Man hörte
sie vorher schon von Weitem. Das Kalb sucht immer wieder die Konfrontation mit
den Erwachsenen und die Mama muss dazwischen gehen. Sie jagen sich durch die
Gegend schnauben immer wieder laut auf. Wir haben allerdings keine Lust, die Kameras
umzubauen, daher bleiben diese Momente nur in unserem Kopf.
Wir gehen zeitig ins Bett und schlafen schnell und erschöpft ein.
Gefahrene Kilometer: 154
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Frühstück mit Löwen
Unser erster Morgen mit dem Ziel Okondeka! Werden wir "unser"
Rudel wieder treffen? Gibt es die beiden Paschas noch?
Heute gibt es kein Frühstück, denn wir möchten erstmals die Lunch Pakete
testen. Schlechter als das Angebot hier kann es ja nicht sein. Gestern habe ich
sie vorbestellt und möchte sie nun abholen. Die Dame murmelt etwas von 95
Dollar. Okay, kostet anscheinend extra (morgen wissen wir es besser!). Ich hole
einen 100 Dollar Schein und sie murmelt etwas von 95 pro Paket. Genervt hole
ich das ganze Portemonnaie und bezahle. Ganz schön dreist denke ich mir, dafür,
dass wir nicht frühstücken. Wie gesagt, am nächsten Tag werden wir belehrt.
Egal, heute kann uns nichts die Laune verderben. Petra wartet schon am
Auto und unterhält sich mit einem Herrn auf Englisch. Wir stellen uns vor und
er erzählt, dass er für National Geografic arbeitet. Toll! Ich erzähle ihm,
dass Nat GEO Wild mein liebster TV-Sender ist, vergesse aber zu erwähnen, dass
meine Katzen die Dokus genauso lieben… Wir unterhalten uns noch sehr nett, bis
jemand Richtung Tor läuft, um es zu öffnen.
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen und unserem morgendlichen Ritual
"Nkosi Sikelele Africa" verlassen wir zunächst als einzige das Camp.
Genau das lieben wir! Der Tag beginnt und die Morgensonne verabschiedet die
Nacht. Um uns herum fängt langsam das rege Treiben an und der Sonnenaufgang
zaubert dieses wunderschöne Golden Light!
Gerade Gnus bieten sich wieder für wunderschöne Aufnahmen an und wir
können uns kaum satt sehen!
Die Spannung steigt immer mehr und nachdem wir schon überholt werden,
reißen wir uns von den Gnus los, denn unser eigentliches Ziel sind heute ja die
Okondeka Löwen! Wir nähern uns der Wasserstelle immer mehr und bereits von
Weitem bin ich am Jubeln! "Sie sind wieder daaaaa!!!!!!"
Unglaublich.... Danke Rodney, unser Glücksbringer!!!!!!!!
Je näher wir kommen desto mehr denke ich "Ist das jetzt ein
Deja-Vu?!". Wir finden vier Löwinnen an einem frischen Gnu-Riss. In etwa
wie im letzten Jahr, nur diesmal 4 Ausgewachsene Löwinnen und vor allem zum
Greifen nah! Wir können es kaum glauben... Eine der Löwinnen wandert leider
relativ schnell ab als wir die Kameras zücken.
Die Köpfe noch rot vom frischen Blut, ruhen sie sich wohl vom Fressen
und von der Jagd aus. Noch ist es angenehm kühl bei etwa 8 Grad und sie befinden
sich im perfekten Licht.
Es dauert nicht lange, bis die zwei offensichtlich noch jungen Löwinnen
anfangen zu spielen und man meint, sie würden sich über ihr erlegtes Gnu
freuen. Petra kommt ein Gedanke: Könnten das nicht die Löwinnen vom letzten
Jahr sein? Letztes Jahr trafen wir hier zwei Löwinnen mit zwei ungefähr 12
Wochen alten Cubs. Diese hielten sich auch nach der Ankunft des Rudels immer
etwas abseits. Diese beiden Junglöwinnen hier haben noch die typischen Flecken
und wirken unheimlich verspielt. Das könnte definitiv passen!
Sie schauen oft angespannt in eine Richtung und wir entschließen uns,
das Wasserloch und die Anhöhe abzuchecken. Bisher sind nur zwei andere Autos
hier und es herrscht dadurch eine wahnsinns Ruhe! Ein Auto treffen wir am
Wasserloch an und der freundliche Herr erklärt uns, dass dort unten gerade eine
Wildkatze umherstreift! Liebe Sichtungsfeen... Bitte überarbeitet euch nicht!
Wir halten nach ihr Ausschau und können sie immerhin kurz entdecken! Wow,
unsere erste Wildkatze!!!!!
Sie verschwindet im hohen Gras und wir fahren auf die Anhöhe, wo sich
ein Pärchen Sekretäre aufhält ihr Frühstück sucht.
Jetzt aber schnell wieder zurück zu den Löwen! Aber nicht, ohne noch
einmal kurz nach der Wildkatze zu schauen. Wir haben Glück, sie zeigt sich uns
sogar noch in voller Breitseite!
Zurück bei den Löwinnen am Riss packen wir unsere Lunch Pakete aus und
frühstücken tatsächlich gerade zusammen mit drei Löwinnen! Wie genial ist das
denn? Am Anfang noch recht entspannt, kommt immer mehr Action in die Sache und
die beiden Junglöwinnen stecken voller Energie, die herausgelassen werden muss!
Die Schildraben haben hier nichts zu suchen, also weg damit!
Ich bekomme spektakuläre Videoaufnahmen für meinen Film und könnte mich
heute noch ärgern, dass ich zwischendurch nicht mal auf Serienaufnahme gestellt
habe! Wir beobachten dieses wunderschöne Schauspiel mit großer Freude, wie sie
sich gegenseitig jagen, um dann wieder miteinander zu schmusen. Es sind eben
doch nur große Mietzekatzen könnte man meinen!
Nach insgesamt 2,5 Stunden Löwenaction kehrt langsam Ruhe ein. Kein
Wunder, die Sonne wärmt immer mehr und so viel Balgerei macht müde! Die beiden
jungen suchen sich eine Kuhle und beobachten noch ein wenig ihre Umgebung. Die
Ältere Löwin wacht am Riss. Als auch sie immer müder wird, wird das Gnu zum
Kopfkissen und auch sie döst nun vor sich hin.
Tja, auch heute schaffen wir mal wieder nicht unsere geplante Tour ans
Wasserloch Ozonjuitji m'Bari, so viel steht fest. Schließlich warten sie
bestimmt auf den Rest des Rudels? Wo soll denn die vierte Löwin sonst
hingewandert sein? Vielleicht hat sie auch Babys? Wir wissen es nicht, möchten
aber auf jeden Fall jetzt die Runde über Adamax und Leebron drehen und dann
wieder hier herkommen.
Wir sehen
sogar dieses noch sehr junge Springbock Kalb
Etwa drei Kilometer weiter sehen wir eine große Ansammlung von Geiern,
wow!
Ein Stück weiter sehen wir ein Auto halten und scannen mit den
Ferngläsern. Dort liegt tatsächlich eine Löwin flach unter einem Baum und
schläft, aber nur diese eine. Wir warten kurz, fahren dann aber weiter, wie es
die anderen ebenfalls tun, denn sie liegt so weit weg, dass es noch nicht mal
für ein Beweisfoto reicht. Dies war übrigens das einzige Auto, das wir auf
dieser Runde sehen sollten.
Bei Adamax stehen ein paar Zebras Modell!
Adamax gehört zu den saisonalen Wasserstellen und man erkennt gut, dass
hier in der Regenzeit definitiv Wasser war!
Insgesamt sind wir eine gute Stunde unterwegs, bis wir wieder in
Okondeka ankommen. Die erwachsene Löwin wacht nach wie vor beim Riss und die
beiden jüngeren haben sich ein wenig Richtung Wasserloch bewegt. Sie harren nun
im Sand in den Büschen, direkt an der Straße! Selbst jetzt stehen hier nur drei
Autos und wir reihen uns ein.
Wir stehen zwischenzeitlich sogar ganz alleine hier und sind froh, dass
wir diesmal einen Viersitzer haben, sodass immer einer auf die Rückbank
klettern kann, je nachdem zu welcher Seite wir fotografieren. Die beiden Schwestern starten immer mal wieder einen Anpirsch-Versuch
und beobachten aufmerksam ihre Umgebung. Sie üben offensichtlich Deckung und
Pirsch, denn bei dieser Hitze, da sind wir uns sicher, würden sie keinen
Jagdversuch starten. Immerhin sind es heute "nur" 29 Grad in der
Mittagssonne.
Dieses Gnu hier erklärte ich ja für lebensmüde. Zuerst dachten wir, es
hätte sich ein Bein gebrochen oder so, da es an dieser Stelle auf einmal
stürzte und mit irgendwas zu kämpfen hatte, weswegen es nicht mehr hochkam. Es
blieb liegen und das Kalb legte sich dazu. Die Situation war unheimlich
spannend und die Löwin beobachtete alles ganz genau. Schlussendlich standen die
beiden nach etwa 10 Minuten wieder auf und galoppierten davon.
Gegen 3 Uhr eröffnet Petra nach einem kurzen Powernap, dass sie sehr
fertig und müde sei. Wir entschließen uns, uns zu verabschieden und hoffen, die
Damen morgen früh wieder hier zu sehen, am liebsten natürlich mit der
freundlichen Verwandtschaft!
In Okaukuejo genehmigen wir uns selbstverständlich erstmal Malawi
Shandys, um im Schatten dieses Wiedersehen sacken zu lassen. Schnell sind wir
uns einig, dass diese ganzen Sichtungen und unser bisheriges Glück nicht normal
oder gar selbstverständlich sind. Daher machen wir uns keine großen Hoffnungen,
dass die nächsten zwei Tage noch viel kommen sollte.
Nachmittags verziehe ich mich ans Wasserloch und ergattere den letzten
halbwegs schattigen Platz. Ich tippe fleißig alles Erlebte ab, während
Springböcke, Oryx und Gnus zum Trinken vorbeikommen. Nach einer Weile schreitet
einer der Opas (Wie Rodney sie gerne nennt) heran und löscht seinen Durst. Ich
gehe in mich und mir wird nochmal ganz klar bewusst, wie schön es hier
eigentlich ist. Hier zu sitzen, Bericht zu schreiben, und das mit dem wohl
besten Kino der Welt! Das Wild kommt und geht, ein so schönes Fleckchen Natur!
Dieses Sitzen am Wasserloch in Okaukuejo kam in den letzten beiden Jahren
wirklich ein wenig zu kurz.
Zum Sundowner nehmen wir diesmal alles an Ausrüstung mit, was geht, denn
heute möchten wir den Sonnenuntergang für meinen Film filmen.
Danach genießen wir in aller Ruhe unser kleines Dinner. Wir kommen noch
mit unseren netten kanadischen Nachbarn ins Gespräch, denen wir von Okondeka
erzählen. Sie trauen sich nicht so recht, weit vom Camp wegzufahren, aber wir
versichern ihnen, dass die Pad dorthin gut zu fahren ist. Also möchten sie
morgen früh auch ihr Glück versuchen.
In der Dunkelheit setzen wir uns nochmal ans Wasserloch und es dauert
natürlich nicht lange, bis die ersten Zweihörnchen auftauchen.
Wir hören noch einen Löwen brüllen, der aber erst spät ans Wasserloch
kommt, wie wir am nächsten Tag erfahren sollten.
Gefahrene Kilometer: 100
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Jeden Tag eine gute Tat.....es wird dir gedankt!
Heute Morgen stimmt das Timing wieder perfekt. Unsere Lunchpakete kosten
auch nichts - denn wir frühstücken ja nicht. Das hätte man auch gestern nochmal
genau kommunizieren können. Ich treffe unsere Nachbarn, die gerade frühstücken
und auch bald losfahren möchten. Siehe da, sie folgen tatsächlich unserem Rat
und ich würde mich riesig für sie freuen, wenn die Löwen noch an Ort und Stelle
wären.
Okaukuejo wirkt gerade wie ausgestorben. Kein anderes Auto steht bereit,
wir sind ganz alleine - und das obwohl bekannt sein müsste, dass das
Okondeka-Rudel gestern da war. Das muss ich erst mal festhalten!
Einzig ein Auto fährt schon vor Toröffnung in Richtung Okondeka und wir
wundern uns sehr, wo dieses wohl herkommt. Ein anderes überholt uns auf dem
Weg, das war's.
Heute wird mal nicht am 8 Kilometer-Baum gehalten, sondern durch
gefahren - schließlich steigt die Spannung mit jedem Kilometer. Von Weitem sehe
ich auf der Höhe des Kills die beiden Autos etwas versetzt stehen und freue mich
riesig! Sie müssen noch da sein! Wir kommen näher........ Und denken uns, das
kann doch jetzt nicht wahr sein?!
Zweihörnchen-Roadblock! Ausgerechnet hier! Wo wir noch nie nie nie ein
Zweihörnchen gesehen haben! Nicht mit eigenen Augen und auch noch bei keinem
anderen. Verdammt.... Der Bulle steht mitten auf der Straße und das vorderste
Fahrzeug steht ziemlich dicht. Er wirkt extrem nervös und wir warten in einem
großen Abstand, dass er zur Seite tritt. Tja, Pustekuchen. Er läuft immer
wieder ein Stück auf die Autos zu und wir setzen immer mehr zurück. Das Pärchen
vor uns registriert dies und setzt bis zu uns zurück. Sie fragen, warum wir so
weit weg stehen und können anscheinend die Situation nicht richtig einschätzen.
Ich erkläre ihnen, dass diese Tiere extrem schlecht sehen und dass dieses hier
sehr verunsichert ist. Es hat hier keine Büsche, wo es hin flüchten kann und
riecht mit hoher Wahrscheinlichkeit den Gnu-Riss und womöglich die Löwen, die
wir von hier aus aber nicht sehen. Auch sie halten nun einen größeren Abstand
und es geht die nächste halbe Stunde immer wieder ein Stück zurück.
Leider durch die Frontscheibe fotografiert. Schnappatmung lässt mal
wieder grüßen - von uns beiden diesmal! Nein... Vor Zweihörnchen, besonders den
schwarzen habe auch ich einen heiden Respekt. Elefanten kann man meistens noch
ein wenig einschätzen, aber diese Herrschaften schießen einfach unvermittelt
los.
Ein weiteres Fahrzeug trifft ein und wagt sich weiter nach vorne.
Wir fahren zurück bis zu dem Fahrzeug, das vor Toröffnung aus dem Camp
gefahren ist. Als ich erkenne, dass sie eine große Waffe bei sich tragen, frage
ich die Damen, ob sie einer Organisation angehören. Ich verstehe sie nicht
100%ig, aber sie tragen auf jeden Fall zum Schutz der Zweihörnchen bei. Jetzt
fühlen wir uns etwas sicherer, denn wir bleiben auf ihrer Höhe, sie werden
wissen, was zu tun ist. Die nette junge Frau erklärt mir auf Nachfrage auch,
dass es gar nicht ungewöhnlich wäre, hier eins zu sehen.
Naja, jedenfalls steht dieser Herr zwischen uns und den (wahrscheinlich)
Löwen am Wasserloch. Uns trennen bis dahin etwa 500 Meter. Nach fast einer
Stunde Zurücksetzen reicht es uns und wir drehen um. Da kommt ein kleiner Polo
angefahren mit unseren kanadischen Nachbarn. Jetzt ist uns auch klar, warum die
beiden sich kaum trauen, irgendwo hin zu fahren. Wir erklären ihnen, wir würden
nun einen Umweg machen und sie könnten uns gerne hinterherfahren, denn wir
wissen von gestern, dass die Strecke über Adamax 1a zu fahren ist, sogar mit
Polo. Sie schießen schnell noch ein Foto vom Zweihörnchen und los geht's. Sie
bedanken sich schon jetzt sehr, dass wir sie "mitnehmen". Zuerst
haben wir Bedenken, dass sie uns nur sehr langsam folgen können und wir fahren
etwas voraus, dass sie nicht in unserem Staub fahren. Bei der ersten Abzweigung
halten wir und warten auf sie. Siehe da, mit Aussicht auf Löwen kann man mit
einen Polo ganz schön durch die Etosha heizen. Mit heizen meine ich natürlich
nicht schneller als die erlaubten 60 km/h. Damit hätten wir nicht gerechnet und
fahren Richtung Adamax. Unterwegs sehe ich noch eine Schlankmanguste, aber wir
bis wir angehalten hätten, wäre sie wieder weg gewesen.
Das Paar folgt uns brav und wir kommen gut voran. Jetzt fahren wir
tatsächlich wegen einem Zweihörnchen einen Umweg von 40 Kilometern, wo wir noch
nicht mal sicher wissen, dass die Löwen da sind..... Was man nicht alles tut!
Ich kann gerade noch diesen Ohrengeier erwischen, für den Petra mal wieder
eine Vollbremsung machen muss!
Wir sind nun gespannt, ob das Zweihörnchen den Weg freigegeben hat. Bei
Okondeka steht einzig und allein ein Auto. Links vom Wasser entdecke ich sofort
drei Löwinnen - sie sind noch da!!!!!!!!!!
Das Auto kommt uns entgegen und fährt weiter, aber nicht ohne uns zu
erzählen, dass sie am Hörnchen vorbei sind und es sie angreifen wollte....
Herzlichen Glückwunsch, das hätte ich euch auch prophezeien können..........
Egal, unser Rudel ist noch da!!! Wir zeigen unseren "Mitfahrern" die
Stelle und die Freude ist riesig!
Bevor wir aber endgültig hier rasten, möchten wir wissen, was die
Hörnchen-Front macht und fahren Richtung Gnu-Riss. Tatsächlich, nach nun fast
zwei Stunden marschiert der Herr immer noch auf der Straße entlang und hält den
Verkehr auf, der deutlich zugenommen hat. Er ist nun bestimmt schon fast zwei
Kilometer marschiert.
Vom Kill ist nicht mehr viel übrig und die Schildraben erledigen den
Rest. Geier sind nur zwei zu sehen.
Wir fahren zurück ans Wasserloch, stellen den Motor ab und beobachten
die Löwinnen. Es sind nun sogar alle vier! Leider sehr weit weg. Das Frühstück
schmeckt in ihrer Gegenwart auch wieder vorzüglich!
An die Art zu Frühstücken könnten wir uns glatt gewöhnen! Eine gute
Stunde vergeht und bei den Löwinnen tut sich nichts, außer dass sich zwei von
ihnen ins dichte Gras verziehen. Plötzlich drehen wir uns um und ein Kolos von
Zweihörnchen kommt angetrabt! Die Autos folgen ihm. Wir starten unverzüglich
den Motor und wenden so, dass wir zur Not Gas geben können.
That's serious!
Zum Glück läuft es in Richtung Wasser, aber wir sind immer noch wachsam.
Ich bekomme Aufnahmen, über die ich heute noch staune, Foto wie Video! Endlich
können wir seine Anwesenheit genießen. Der Anblick als er vor der Pfanne steht
und trinkt ist wundervoll. Selbst er wirkt klein und verloren so ganz außerhalb
der Büsche.
Unglaublich, wirklich! Wir unterhalten uns noch kurz mit unseren
Nachbarn, die sich tausendfach bedanken und wir freuen uns für sie mit. Als die
Löwinnen sich mehr und mehr zurückziehen, wollen auch wir Richtung Camp fahren
und vielleicht nochmal zum Sundowner herkommen. Zumal solange wir noch die Möglichkeit
haben zu fahren, weil kein Roadblock herrscht!
Wir möchten unser Glück nach einer kurzen Pause in Okaukuejo nochmal bei
Gemsbokvlakte, Olifantsbad und Aus versuchen.
Um Nebrowni herum finden sich viele Zebras und es sind tatsächlich ein
paar Wölkchen am Himmel, die die Stimmung der Bilder sofort verändern.
Auf dem Weg nach Gemsbokvlakte treffen wir eine kleine
Erdhörnchen-Familie. Die Mutti ist am Buddeln und de Babba am Mampfen!
Beim Wasserloch herrscht Hochbetrieb wie zu heißen Tagen im Freibad.
Steppenwild so weit das Auge reicht. Ich weiß nicht, ob wir schon einmal so
viel Wild auf einmal vor der Linse hatten!
Da wir ohnehin wieder hier vorbeikommen würden, fahren wir zunächst
weiter nach Olifantsbad. "Mir fehlt noch eine Elefantenherde am Wasserloch
für meinen Film...", murmel ich vor mich hin. "Bei deinem Glück steht
da gleich auch noch eine!", meint Petra nur gelassen. Wir fahren in den
Mopanewald und sind kurz vor Olifantsbad. Vor uns hält ein Auto und ein
Entgegenkommendes stoppt ebenfalls. "Jo, da wird wieder ein Vogel im Baum
sitzen...", vermute ich, denn so war es letztes Jahr in dieser Gegend. Wir
nähern uns den stehenden Autos und ich schaue mich um. Ich brauche bestimmt
einige Sekunden, bis ich wirklich realisiere................. "Da sitzt
ein Leopard!" - "Wie bitte?!". Nein, damit haben wir nicht mehr
gerechnet......... Völlig perplex halten wir an und schauen dem kleinen Kerl
direkt in die Augen. Er wirkt so jung und unsicher, aber auch neugierig. Wir
können es immer noch nicht glauben und schießen schnell ein paar Fotos, denn
normalerweise sind diese Katzen ja nach ein paar Sekunden weg. Nicht so dieses
Kerlchen! Er setzt sich hin und beobachtet die Autos. Nein, wir können es immer
noch nicht glauben!!!!!!!!!!! Das gibt's doch nicht! Vor allem in dieser
Gegend.... Rodney fährt diese Strecke fast täglich und hat in zwei Jahren
einmal eine Leo-Mama mit Baby gesehen. Schlagartig müssen wir natürlich an
unseren Glücksbringer denken..... Ausnahmsweise gibt's jetzt mal keine Tränen,
dafür ist keine Zeit! Ein Auto startet den Motor und der Kleine weiß die
Situation nicht wirklich einzuschätzen. WARUM FÄHRT MAN BEI SO EINER SICHTUNG
ÜBERHAUPT WEITER??????? Egal, nicht schlimm, er setzt sich wieder hin. Es
dauert noch ein paar Minuten, bis es ihm dann doch zu unsicher wird und er
zieht sich zurück. Wow.... Und das, nachdem wir jegliche Suche nach Flecken in
den Wind geschossen haben! Wie sagte ich vor ein paar Tagen? "Jeder, der
hier durchrast, sieht Leos oder Cheetahs.... Wir suchen jetzt NICHTS mehr,
fertig!".
Wie wir später erfahren ist der kleine Mann (jaa, wir haben den
Videobeweis!) zwischen 1 und 1,5 Jahre alt.
Da seine Mama vielleicht in der Nähe ist, fahren wir mit
Schrittgeschwindigkeit bis nach Olifantsbad, können aber nichts entdecken. So,
das muss jetzt erstmal verdaut werden... Da am Wasserloch nichts los ist, hält
es uns nicht lange dort und wir möchten lieber ganz langsam zurück durch den
Mopanewald fahren - vielleicht ist ja seine Mama irgendwo. Wir scannen jeden
Baum ab und Petra geht in die Eisen. Hat sie sie gefunden? Nein - -mal wieder
auf der Suche nach Leos mausert Mama Petra sich zur Profi-Birderin und findet
diesen Uhu!
Meine Güte, den hätten wir niemals beim Vorbeifahren gesehen. Uns
wundert es, dass er so weit am Boden ruht. Als wir den Mopanewald verlassen,
spielen wir unser Lied und werden wieder emotional. Nein, mehr geht absolut
nicht! Da sind wir uns einig... Wir fahren nach Okaukuejo zurück und begießen
dieses Erlebnis erstmal mit - na was wohl? - Malawi Shandys.
Vorher aber entdecken wir ein Auto der Safari Lodge - zwei Dumme, ein
Gedanke - das müssen wir Rodney erzählen!!!!!!! Leider sitzt er nicht am Steuer
und sein Kollege Ivan teilt uns mit, dass Rodney nun zwei Wochen Urlaub hätte.
Er versucht sogar noch, ihn anzurufen, aber er geht leider nicht ran. Wir
erzahlen ihm von unserer Sichtung und er ist ganz aus dem Häuschen! Er fragt,
ob er Rodey eine Nachricht von uns zukommen lassen soll und als wir ihm
erklären, dass wir Rodney einen Schlüsselanhänger geschenkt haben, weiß er auch
sofort, wer wir sind! Wir schreiben auf, wann wir nächstes Jahr wieder hier
sind - bestimmt treffen wir ihn wieder!
Jetzt aber ab zur Bar. Unsere Nachbarn kommen vorbei und sie freuen sich
für uns mit. Sie möchten gerne ein Bild von uns machen und ihrem Sohn die zwei
Lady-Guides zeigen :) Ich gebe ihnen auch noch meine Karte mit, über die sie
sich sehr freuen.
Danach sichern wir sofort die Bilder und ich sortiere ein wenig aus. Am
Wasserloch trinken gerade zwei Elefantenbullen. Moment..... damit haben wir für
heute alle Big Four of Etosha gesehen... Das gibt's doch gar nicht!!!! Schnell
alles aufschreiben, damit auch ja nichts vergessen wird. Heute werden wir nicht
mehr rausfahren, man soll sein Glück ja nicht herausfordern.
Jetzt heißt es frisch machen zum Sundowner, so gehört sich das zur
Religionsausübung! Da der gestrige Sonnenuntergangs-Film nichts wurde,
versuchen wir es heute erneut.
Die Elefantenbullen bieten zum Sonnenuntergang hin ein wunderschönes
Backlight Motiv!
Wieder
stehen Giraffen bereit, die uns, wie wir Zuhause erst feststellen, tatsächlich
meine Zeitraffer-Sequenz versauen.... Amateure!!!
Ein letztes Mal genießen wir unser Abendessen auf der Terrasse mit den
Geräuschen der Natur und Elefantendung in der Nase.
Gefahrene Kilometer: 139
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Heute heißt es
ein letztes Mal früh Aufstehen und es ist für dieses Jahr die letzte Chance,
"unsere" Paschas zu finden. In Anbetracht des Sichtungsglück der
letzten Tage sind wir aber alles andere als enttäuscht, wenn wir sie dieses
Jahr nicht finden. Ich hole unsere bestellten "Breakfast"-Pakete ab.
Wenn man es so nennt, gibt es keine Diskussion über eine Extra Bezahlung, das
wissen wir nun auch endlich.
Wir treffen
noch unsere netten kanadischen Nachbarn Peter und Linda, von denen wir uns herzlich
verabschieden und die Frau freut sich schon sehr, in meinem Blog zu stöbern.
Die Tore werden
geöffnet, wir starten den Motor und das Radio spielt ein letztes Mal unser
morgendliches "Nkosi Sikelele Africa" von Helmut Lotti. Ein wenig
Wehmut macht sich breit. Aber hey, jetzt konzentrieren wir uns erst mal auf das
Wesentliche! Nämlich dieses wunderschöne und unvergleichbare Golden Light am
Morgen! Wenn wir uns nicht schon vor Jahren in dieses Land verliebt hätten, so
würden wir es spätestens jetzt tun.
Je näher wir Okondeka kommen, desto gespannter sind wir, ob wir diesmal
freie Fahrt haben sollten. Unser Daumendrücken haut auf jeden Fall hin, denn
bis zum Gnu-Riss erwartet uns schon mal kein Roadblock! Ein kleiner einsamer
Schakal wacht dort und kauert auf dem kalten Boden, wartend auf die wärmende
Morgensonne.
Okondeka liegt noch im friedlichen Morgenlicht und kein einziges Stück
Wild hat sich bis jetzt eingefunden. Vielleicht sind die Löwinnen noch irgendwo
in der Gegend, nachts ist es für die Tiere zu gefährlich, ans Wasser zu ziehen.
Leider finden wir auch nach langer Suche keine Löwinnen und packen zum letzten
Mal unser Frühstück hier aus. Diese wunderschöne Ruhe wird gestört von einem
heranfahrenden Auto, das unendliche Minuten lange nicht seinen verdammten Motor
abstellen kann... Nach ein paar bösen Blicken von uns fahren sie weiter und wir
stehen wieder alleine in dieser hörbaren Stille. Gedanklich höre gerade den
Wind pfeifen und um die Gräser wehen. Mehr hört man nicht. Wie gerne wäre ich
jetzt genau dort. Da ist sie wieder, die Sehnsucht, aber wie!
Wir reißen uns los und wollen unsere letzte Etosha-Runde drehen, über
Adamax und Leebron.
Unterwegs
verspeist dieser Steppenfalke gerade sein Frühstück. Ich kann nur einen Fuß
erkennen, der sehr nach Ratte aussieht...
Wieder sehen wir bei einer Springbockherde ein sehr junges Kalb. Als wir
stoppen, um ein paar Fotos zu schießen, zeigt sich ein Springbock sehr
interessiert und scheint überhaupt keine Angst zu haben. Er nähert sich immer
mehr und wir bleiben sehr ruhig. Wurde er vielleicht mal von Touristen
gefüttert? Nein, er riecht tatsächlich die Salzschicht auf unserer Katja und
nimmt sich ihr Heck vor! So einen großen Salzleckstein kennt er vielleicht nur
aus seinen Träumen!
Wir lassen uns auf den letzten Kilometer sehr viel Zeit und versuchen,
die letzten Tage noch einmal ganz intensiv zu verinnerlichen.
Schließlich erreichen wir wieder Okaukuejo. Als wir an der Tankstelle
wieder Luft auf die Reifen pumpen lassen, wir uns endgültig bewusst, dass es
nun wieder ein ganzes Jahr braucht, um zurückzukommen.
Auf der Teerstraße Richtung Gate bekommen wir noch eine nette
Verabschiedung von einem der Opas, wie Rodney sie nennt.
Weiter geht's, aber nicht, ohne noch einmal bei Ombika zu halten. Auf der
Zufahrt mussten wir mal diese hübsche Hinterlassenschaft eines Elefanten
festhalten - hat was oder?!
Am Gate wird ein Auto vor uns sehr genau unter die Lupe genommen und der
Herr diskutiert mit der Beamtin arg herum, weil er sein Fleisch nicht
herausgeben will. Als das Auto durch ist, kommt die Beamtin dementsprechend
"freundlich" auf uns zu und fragt uns die üblichen Dinge. Wir kommen
aber schnell ins Gespräch, als sie fragt ob wir Mutter und Tochter seien und wo
wir den Vater gelassen haben. Heute ist in Namibia nämlich Vatertag! Wir
scherzen mit ihr herum und sie kann tatsächlich laut lachen! Wir schenken ihr
noch einen Apfel und verabschieden uns "See you next year!" - dieser
Satz kommt einfach überall gut an!
In Outjo freuen wir uns auf ein gutes Stück Game nach einigen Tagen der
Abstinenz (abgesehen vom Rauchfleisch!). Achja, dazu gibt es natürlich Malawi
Shandys!
Wir fragen Ansta, die Schweizerdeutsch-sprechende Managerin, wo man hier
am Sonntag das Auto waschen lassen könnte, da wir uns unsicher sind, ob die
Autovermietung uns nicht einiges extra berechnet wegen außerordentlicher
Verschmutzung aufgrund der Salzschicht. Außerdem sieht man momentan jeden
Kratzer von Hackibuschs, da würden sie bei der Übergabe vielleicht sehr drauf
achten. Unter normalen Umständen hätten wir das Auto nicht waschen lassen
aufgrund der Wasserverschwendung.
Die Managerin erklärt uns, dass das gerne ihr Onkel im Hinterhof machen
kann, da ist jemand sehr geschäftstüchtig! Wir fahren das Auto ums Farmhouse
herum in den Hof, der einer Baustelle gleicht, in der auf einigen
quergespannten Wäscheleinen gerade die gewaschenen Tischdecken trocknen. Wir
müssen lachen!
Wir setzen uns wieder vorne hin und beobachten das Geschehen in Outjo.
Leider ist heute Sonntag und kein Souvenirgeschäft hat geöffnet. Hin und wieder
hält mal ein Bus mit Pauschlareisenden. Diese ziehen sofort die Aufmerksamkeit
der Nüsschenmafia auf sich, die wie die Raubtiere im Hintergrund lauern. Sie
umkreisen ihre Opfer und als sich eine Dame tatsächlich entscheidet, etwas zu
kaufen, ertönt anscheinend eine Art Lockruf, denn nun drängeln sich alle
Händler nur noch um sie herum. Hier sitzt man wirklich gut, wenn man ohnehin
warten muss.
Die Autowäsche dauert länger als gedacht, aber wir müssen ja nur noch
wenige Kilometer fahren. Nach einer dreiviertel Stunde gibt der Onkel seinen
Daumen nach oben und meinte nur etwas von "hard work" - das glauben
wir ihm! Er verlangt nicht viel für die Autowäsche und wir geben ihm ein gutes
Trinkgeld dazu. Katja erstrahlt nun wieder in neuem Glanz. Hoffentlich gibt sie
nach dieser Wellness-Behandlung endlich Ruhe, was ihre Füße etc. angeht!
Wir fahren weiter zum Sasa Safari Camp, das kurz hinter Outjo liegen
soll. Diese Unterkunft haben wir spontan von Deutschland aus über Booking
gebucht, ganz einfach als Zwischenübernachtung, da sich ja seit der Erstbuchung
im Jan. 2017 ein paar Änderungen ergeben hatten.
Wenige Kilometer nach Outjo geht es rechts ab und wir erwarten für den
Preis von knapp 100,00 EUR für uns beide für DBB absolut nichts. Die Anfahrt
gestaltet sich nach den ersten zwei Toren etwas abenteuerlich und mit einem
Polo wäre man hier tatsächlich aufgeschmissen.
Wir werden herzlich von der Mutter bzw. Schwiegermutter der Besitzer
empfangen. Die Anfahrt bzw. der Parkplatz ist sehr steil und steinig. Außer von
ihr, werden wir noch von den freundlichen Vierbeinern begrüßt und schließen
sofort Freundschaft. Nach Check-In erklärt uns die Besitzerin, dass wir einen
Bungalow gebucht hätten, aber wir auch in ein Doppelzimmer gehen könnten. Wir
verneinen, da wir im Bungalow etwas mehr für uns sind. Wobei neben uns nur noch
zwei junge Mädels und Freunde der Besitzer hier sind. Die Bungalows sind alt,
aber sauber, nicht unbedingt etwas für jedermann. Es gibt keinen Strom und die
Lichtschalter befinden sich an den Deckenbalken. Heißt für mich, hoch auf die
Zehenspitzen - aber es hat was!
Petra legt sich etwas hin und ich teste das WLAN. Mit großem Erstaunen
stelle ich fest, dass das Telefonieren über Whatsapp einwandfrei funktioniert.
Nachmittags, gegen Sundowner gehen wir hoch zum Pool, wo schon fürs
Abendessen vom Hausherren gebraait wird. Es wirkt so wunderbar familiär und
freundlich hier, was uns wirklich gefällt. Wir kommen mit den beiden jungen
Mädels ins Gespräch, die gerade zwei Wochen beim CCF hinter sich haben. Die
beiden sind angehende Tierärzte aus Kanada und New York. Wir unterhalten uns
super nett und genießen diese tolle Aussicht bei einem Gin Tonic bzw. Petra mit
einem frisch gezapften Bier.
Die Mädels sind bereits gestern angereist und schwärmen vom guten
Abendessen. Na, da sind wir ja mal gespannt - wenn man nichts erwartet, kann
man ja nur positiv überrascht werden. Und das werden wir! In der Rezeption ist
wird aufgetischt und gegessen wird draußen. Es gibt zwei große frische Salate,
ein Krautsalat, Knoblauchbrot, Kartoffelgratin, Butternussgratin, Maiskolben,
Oryx-Schnitzel, frisch gebraaite Hähnchenschenkel und Würstchen und zum Nachtisch
einen selbst gekauften Kuchen - na wenigstens ist man ehrlich! Ohnehin finden
wir das viel zu viel für so wenige Leute und fragen uns, wie sich das rechnen
kann. Die Mädels haben nicht zu viel versprochen, alles schmeckt super super
lecker!
Wir bedanken uns ganz herzlich für das leckere Essen und betonen noch
einmal, wie positiv überrascht wir sind!
Wärmflaschen hätten wir heute nötig, aber der Donkey hielt nur bis
nachmittags. Zähne zusammenbeißen und unter der großen Decke warme Gedanken
machen!
Gefahrene Kilometer: 210
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Ausspannen,
runterkommen, alles sacken lassen...
Diese Nacht war die kälteste in unserem Urlaub. Wer traut sich zuerst
das Bett zu verlassen? Ich glaube in diesem Moment wird mir ein wenig klarer,
dass Camping in Namibia ein Traum ist, der eher nicht in Erfüllung gehen wird.
Wenn ich mir vorstelle, ich müsste nun vom Bett raus in die Kälte und hätte
keine vier Wände um mich herum..... Nein, das will ich mir gerade nicht
vorstellen!
Immerhin fällt das "langsam Wachwerden" weg, da wir aufgrund
der Kälte sofort hellwach sind. Wir laufen zur Rezeption, wo gestern Abend das
Abendessen aufgebaut war, aber finden gar kein Frühstück vor… Man wünscht uns
einen schönen guten Morgen und erklärt, dass das Frühstück am Tisch serviert
wird, wir können gerne Platz nehmen.
Leider bekommen wir hier keine Morgensonne ab, aber haben einen
fantastischen Anblick, als die Sonne sich langsam über die Landschaft legt.
Nach und nach füllt sich der Frühstückstisch immer mehr und es hört gar nicht
auf. Ohne Nachfrage serviert man uns Eier mit Bacon, wunderbar hergerichtet und
noch einen garnierten Jogurt. Wir können wieder nur staunen - seht selbst:
Aufgrund der Kälte können wir uns leider nicht so viel Zeit lassen mit
Frühstücken, aber genießen trotzdem diesen tollen Ausblick. Danach heißt es
Koffer packen und auschecken. Wir unterhalten uns noch sehr nett mit der Mutter
der Besitzer, die uns auch in guter Erinnerung behält, wie sie sagt. Sie freut
sich sehr über unser Lob.
Jetzt geht's aber erstmal wieder nach Outjo zum Bummeln, Kaffee trinken
und Touristen begucken. Der Parkwächter erkennt uns natürlich wieder und winkt
uns ein. Wir haben wieder viel Spaß und finden im neuen Souvenirgeschäft, das
jetzt mit dem Ledergeschäft zusammengelegt wurde, ein paar schöne
Kleinigkeiten. Gewürzmühlen, Kissenbezüge und ein paar Mitbringsel landen im
Rucksack und mir fällt ein, dass ich noch eine Makalaninuss brauche für eine
Freundin, die noch keine hat. Tief durchatmen, zum Nüsschenverkäufer gehen und
ihm klarmachen, dass ich bloß eine einzige Nuss kaufen möchte. Sofort nähern
sich alle Verkäufer und umzingeln uns. Ich muss ein wenig verhandeln, da ich
schon schönere Arbeiten für günstiger gesehen habe und möchte dafür nicht mehr
als 30 Dollar zahlen. Als wir weitergehen möchten, ist er damit einverstanden
und schnitzt in Windeseile den Namen hinein. Das ist wirklich immer wieder
faszinierend.
Im alten Ledergeschäft ist nun ein Nam Craft Laden, wo uns aber nichts
anspricht. Auch den neuen Spar nehmen wir heute mal genauer unter die Lupe und
stellen fest, dort kann man einkaufen! Gut sortiert, viel Auswahl und sehr
ordentlich. Gegen halb 12 verlassen wir unser vertrautes Outjo Richtung
Otjiwarongo. Selbst auf dieser kurzen Fahrt fallen mir die Augen zu und ich bin
froh, dass ich sie diesmal zulassen kann, ohne etwas zu verpassen. Die kalte
Nacht im französischen Bett war doch nicht sooo erholsam. Und Mama Petra lässt
mich freundlicherweise auch schlummern. In Otjiwarongo fällt uns ein Schild zum
Kameldorngarten auf, jetzt wissen wir für nächstes Jahr auch, wo dieser nach
dem Umzug ist! Es geht weiter auf der B1 Richtung Okahandja. Etwa 25 Kilometer
vor Okahandja sehen wir rechts von uns die Farm, die uns vorher nie aufgefallen
ist.
Das schwere Schiebetor lässt sich nur mühsam bewegen und bis zur
Unterkunft sind es noch etwa 6 Kilometer. Wir stellen fest, dass dies wohl die
am besten ausgeschilderte Farm von ganz Namibia sein muss und man sich wirklich
nicht verfahren kann, wie wir auch am nächsten Tag noch feststellen können. Die
Wege sind super in Schuss gehalten und wie frisch geschoben.
Wir erreichen schließlich das Ziel und werden herzlich von Nikros
empfangen. Außer uns scheint noch niemand hier zu sein. Er zeigt uns zunächst
alles und wir sind absolut begeistert! Was für eine wunderschöne Anlage und
welch wunderschöne Umgebung mit dem Dam! Die Zelte sehen aus wie neu und sind
einfach riesig - sie verdienen den Namen Luxury Tents wirklich! Ich frage
Nikros, wie alt die Zelte sind und wir glauben ihm kaum als er antwortet:
"About 7 years". - What? Hier ist man definitiv dahinter, dass alles
instandgehalten und gepflegt wird!
Als ich Nikros frage, ob das Wasser hier mit Donkey erhitzt wird, muss
er nur lachen! Naja, eigentlich eine blöde Frage in Anbetracht dessen, dass die
Zelte sogar mit Klimaanlage ausgestattet sind!
Wir gehen rüber zur Bar und er mixt uns zwei Malawi Shandys, mit denen
wir anstoßen, auf zwei Tage Erholung und URLAUB! Das ist definitiv der richtige
Platz, um richtig runter zu kommen, da sind wir uns schnell einig!
Im Laufe des Nachmittags besuchen ein paar Tiere den Damm zum Trinken
und Suhlen. Irgendwie erscheinen aber keine anderen Gäste und auf Nachfrage
heißt es, dass wir für die beiden Tage die einzigen Gäste sind - wow, das wird
ja immer besser! Wir müssen zugeben, wir kommen uns schon ein bisschen doof
vor, weil Nikros und sein Kollege hier den ganzen Tag wegen uns mehr oder
weniger rumhängen und ab und zu mal einen Malawi Shandy mixen.
Zum Sundowner schaut eine ganze Herde Wasserböcke am Dam vorbei und wir üben
fleißig unsere Religion aus. Beim Abendessen brennt ein wärmendes Feuer und
diese Ruhe ist einfach herrlich!
Es gibt heute ein Drei-Gänge-Menu mit
Blätterteigtaschen und Salat
Hähnchen mit Kartoffeln und Gemüse
Dessert Creme mit frischem Obst
Richtig lecker! Vor allem das knackige Gemüse.
Nach dem Essen sitzen wir noch vor unserem Zelt und als die beiden
Angestellten Feierabend machen, löschen sie ausnahmslos alle Lichter. Petra ist
gerade im Zelt und ich sitze in der totalen Dunkelheit. Wow, das ist auch mal
schön! Sie kommt raus und schaut erstmal blöd, aber es reicht ein Blick in den
Sternenhimmel, um alles um uns herum vergessen zu lassen!
Leider gibt es hier keinen Wasserkocher, aber das Wasser aus der Leitung
reicht auf jeden Fall aus für die Wärmflaschen, die heute Goldwert sind! Wieder
haben wir ein französisches Bett, dafür aber das Zelt mit der schönsten
Aussicht - man kann ja nicht alles haben.
Gefahrene Kilometer: 226
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Ein
wunderschönes letztes Busch-Abenteuer
Ich korrigiere - DAS war definitiv die kälteste Nacht! Das Thermometer
zeigt 4 Grad und wieder sind wir froh, um uns herum vier Wände, wenn auch aus
Zeltplane bestehend, zu haben. Das Frühstück servieren uns Nikros und der Koch,
dessen Namen wir leider vergessen haben, mit Blick auf den Dam - es ist einfach
wunderschön hier!
Irgendwann nach dem Frühstück brechen wir auf, um den Walking Trail in
Angriff zu nehmen. Es geht zunächst über die Campsite, die außerordentlich
sauber und ordentlich wirkt. Danach laufen wir erst einmal quer durch den Busch
und wissen nicht, ob wir hier wirklich richtig sind. Ich muss mal wieder voraus
gehen, falls irgendwo eine Schlange wäre!
Wir durchqueren trockene Riviere und laufen an großen Felsformationen
vorbei. Wild sehen wir leider nicht viel, bis auf einen Wasserbock, ein Impala
und Klippschliefer. Auch finden wir den Heimweg problemlos und sind nach etwa
zwei Stunden wieder im Camp.
Im Barbereich liegen einige Bücher aus und mir fällt ein großes, altes
auf, mit der Aufschrift Etosha. Ich nehme es mit zu unserer Terrasse und
blättere ein wenig darin. Es ist wunderschön geschrieben und beschreibt Etosha
in den späten 70er Jahren! Das muss ich haben!!!! Ich durchforste mittels sehr
gutem WLAN das Internet, aber dieses Buch wird natürlich nicht mehr gedruckt.
Auch Amazon gibt hier nicht wirklich etwas her. Auf einer Seite für gebrauchte
Bücher werde ich fündig und dank Paypal kann ich es mir direkt für Zuhause
bestellen! Dann habe ich etwas, worauf ich mich noch freuen kann - für mich ein
kleines Schmuckstück!
Wir sind mittlerweile im Namibiatrott angekommen und so können wir uns
mittags kaum aufraffen, um noch einen Self-Drive zu unternehmen. Ich hole mir
bei Nikros die Karte der Farm und er gibt mir noch eine Karte zum
"abhaken", was man gesehen hat. Naja, die gestreifte Hyäne soll wohl
eher einen Erdwolf darstellen und dass hier Letschwes leben sollen, finden wir
auch nicht so toll. Der Drive kostet 250 Dollar pro Fahrzeug, was wir gerne
bezahlen, da nun mal auch die Wege usw. gepflegt werden müssen.
Der grüne Weg ist nur etwas für 4x4, weil man das ein oder andere Rivier
durchquert, wir könnten ihn aber auch ein Stück entlangfahren. (Katja hat zwar
4x4, aber eine Rivierdurchfahrt trauen wir Madame nur bedingt zu). Wir starten
aber zunächst den lila Pfad. Schon nach kurzer Zeit entdecken wir unzählige
Geier am Himmel und in den Bäumen um uns herum. Es sind wirklich hunderte! So
viele hatten wir noch nie auf einmal. Leider fliegen sie immer direkt weg, wenn
wir für ein Foto stoppen.
Einfach nur Wow! Schnell merken wir, dass das Wild hier definitiv bejagt
wird, denn es ist extrem scheu. Abgesehen von diesem wunderschönen
Steinböckchen.
Petra ist im Pirschmodus und sucht die Bäume nach Leoparden ab, wobei
ich unsere Chancen dafür eher schlecht einschätze. Sie stoppt abrupt und greift
zum Fernglas. Was hat sie dort im Baum gesehen?! Wow, ein Pärchen Uhus! Leider
fliegt einer der beiden weg, bevor ich den Auslöser drücke - war vielleicht mit
der neuen Datenschutzverordnung nicht einverstanden.... Schade, das wäre DAS
Bild überhaupt geworden! Wenigstens bleibt der andere sitzen.
Wir fahren weiter auf den weichen Sandwegen und sehen nun doch noch eine
Menge Wild! Wir genießen diesen langsamen Drive unheimlich und freuen uns hier
über jedes einzelne Tier - denn diese stehen hier eben nicht wie
selbstverständlich herum. Vor allem Mama Petra kann vollends entspannen, die
sie keine Angst vor Elefanten haben muss.
Kurz bevor wir wieder das Camp erreichen, herrscht wieder
Roadblock-Alarm, diesmal allerdings ohne Schnappatmung - obwohl, wenn man Petra
so zuhört...... Ach Mama, dafür liebe ich dich einfach…. (Ton einschalten...)
So einen großen Giraffenbullen haben wir noch nie gesehen und sind
mächtig beeindruckt! Tatsächlich ist der alte Herr etwas einschüchternd, denn
es scheint ein erbitterter Kämpfer zu sein. Sein linkes Ohr ist nahezu zerfetzt
und er hat ein ganz schönes Veilchen überm Auge. Ihm leisten drei Kühe Gesellschaft, die allesamt Nachwuchs haben. Er
steht etwa 10 Meter neben uns und ich kann mich kaum beruhigen, wie hart er
gekämpft haben muss.
Als sie langsam wieder in die Büsche ziehen, fahren auch wir irgendwann
weiter und sind unheimlich dankbar, dass wir diesen wunderschönen Moment mit
der Herde hatten. Es ist wie eine Art Abschied, denn heute ist unser letzter
richtiger Tag im Busch.
Zum Sundowner kommen eine Wasserbockkuh mit Jungtier und Impalas am Dam
vorbei. Nach einer Weile herrscht immer mehr Betrieb und in der Dämmerung sind
es tatsächlich 10 Wasserböcke, eine große Herde Impalas und drei Kudus, die uns
Gesellschaft leisten! Leider schon zu dunkel für Fotos...
Zum Abendessen gibt es als Hauptgang (Vorspeise haben wir vergessen) das
wohl beste Rumpsteak, das wir jemals gegessen haben! Perfekt medium-rare
gebraten und einfach nur köstlich! Zum Dessert wird Melkterte serviert, die
ebenfalls super schmeckt!
Danach genießen wir auf unserer Terrasse noch den Sternenhimmel, der mal
wieder zum Träumen einlädt! Wehmut macht sich breit.
Gefahrene Kilometer: 24
Fazit Omatozu:
Wer Ruhe sucht, ist hier richtig. Selbst wenn man nicht alleine ist, hat
diese Unterkunft und Gegend etwas sehr Idyllisches, das zum Ausspannen einlädt.
Der Service war super nett und zuvorkommend, das Essen vorzüglich!
Preis-Leistung stimmt auf alle Fälle! Auch der Selfdrive ist sehr zu empfehlen,
für den wir gerne bezahlt haben. Die Lage ist super, auch für Camper ist es
sehr zu empfehlen.
Weiterempfehlung? Aber sowas von!
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Abschied nehmen…
Nein, es war
in der Nacht nicht milder - definitiv nicht! Wieder quälen wir uns aus den
Betten und atmen die frische Morgenluft Namibias ein. Unser letzter richtiger
Morgen bricht an und wir versuchen so gut es geht, dieses Gefühl von Freiheit
in uns zu behalten.
Nach dem
Frühstück lernen wir noch jemanden von Erindi kennen, der die Besitzer dieser
Lodge kennt und zu Besuch ist. Wir unterhalten uns sehr nett und auch er nennt
das Kind beim Namen, der Koch hätte "Golden Hands". Definitiv!
Wir werden
sehr nett verabschiedet und müssen diesen wundervollen Ort der Ruhe nun
verlassen. Wehmut ist allgegenwärtig!
In Okahandja
lassen wir den Reifendruck checken und müssen feststellen, dass aus dem einen
Vorderreifen Luft entweicht, wenn auch sehr wenig. Aber bevor wir jetzt
deswegen noch Reifen wechseln oder sonst was, nehmen wir uns vor, vorsichtig
bis Windhoek zu fahren und dies dann Europcar vor Ort mitzuteilen.
Als nächstes
möchten wir es tatsächlich wagen, den Holzschnitzermarkt gegenüber der Shell
Tankstelle zu besuchen. Wir parken direkt vor einem Café, das sehr belebt ist
und winken uns den Parkwächter heran. Wir können uns im Vorfeld nicht
entscheiden, ob es nun sicherer ist, unsere Ausrüstung mit auf den Markt zu
nehmen oder im Auto zu lassen, aber letztendlich nehmen wir nur den Rucksack
mit den wichtigsten Sachen mit. Denn auch alleine möchten wir ungern auf den
Markt, man hat ja schon so einiges gehört. Der Herr von heute Morgen meinte
zwar, es sei relativ sicher, aber es hat ja auch einen Grund, warum man dort
nie Touristen sieht.
Also los! Auf
dem Weg dorthin werden wir schnell als potentielle Käufer registriert und noch
bevor wir auf der anderen Straßenseite sind, belagert. Ich habe zuerst den
Verdacht, es seien Nüsschenschnitzer, aber es sind alles Händler vom Markt.
Dann geht der Spaß auch schon los... Bei der ersten und einzigen Dame dort, ihr
Name ist Rita, schauen wir uns die Schnitzereien an und werden nicht fündig.
Ich suche einen Kudu, Petra ein Warzenschwein. Rita wird fast sauer als sie
hört, dass wir bei ihr nichts kaufen wollen und ich muss sagen, sie wirkt
einschüchternder als die Männer. Diese haben natürlich längst spitz bekommen,
was wir suchen und reden alle gleichzeitig auf uns ein, bei welchem Stand wir
nun schauen sollen. Einer bringt mir eine wunderschöne Schnitzerei eines Kudus
im Sprung. Leider will er nicht verstehen, dass sie zu groß für meine Vitrine
ist, ich solle sie trotzdem kaufen, weil sie mir doch gefalle. Mittlerweile
kennen sie auch unsere Namen und von allen Seiten tönt bloß noch "Laura,
Laura, here have a look!", "Laura, come on, I show you some Kudus!",
"Hey Laura, first you look here with me ok?"... Puh! Ich muss sagen,
wir kommen uns zwar nicht vor als würde man uns nun ausrauben oder ähnliches,
es ist einfach nur unangenehm. Sehr unangenehm! Einzig ein Herr versteht, dass
ich nicht alles kaufen kann und ist ebenfalls sehr nett, als ich ihm noch einen
schönen Tag wünsche.
Bei einem
anderen Stand werde ich endlich fündig, eine wunderschöne Arbeit! Jetzt heißt
es handeln. Die Händler hier setzen sehr hoch an und wir treffen uns bei etwas
mehr als der Hälfte des angefangenen Preises. Petra hat mittlerweile auch ein
Warzenschwein gefunden und auch hier bezahlen wir nicht zu viel. Rita fleht uns
förmlich an, bei ihr auch noch etwas zu kaufen und ein kleines Zweihörnchen
landet noch im Warenkorb.
Jetzt kommt
die nächste Masche: Es gibt an diesem Stand kein Verpackungsmaterial, der Herr
hier würde es an seinem Stand einpacken. Ich kann mir schon denken, wohin das
führt. Aber um sicher zu gehen, dass er mir auch das Gekaufte wirklich
einpackt, gehe ich mit und schicke Petra schon mal rüber zum Auto zurück, ich
habe also kein Geld mehr bei mir. Der möchte, dass ich mir alles anschaue,
während er verpackt. Mein Argument, Petra hätte alles Geld, versteht er erst im
zweiten Satz. Danach eile ich zu ihr und wir sind froh, dieses Erlebnis hinter
uns zu haben. Nochmal brauchen wir das wahrscheinlich nicht. Schade, es sind
wirklich tolle Arbeiten dabei und wir hätten gerne noch mehr geschaut.
Die letzten
Kilometer vor Windhoek schalten wir das Navi ein, das uns mitten durch die
Stadt zum Flughafen lotst, ein anderer Weg als der, den wir vor drei Wochen
Richtung Norden genommen haben.
Nachdem wir
Windhoek hinter uns gelassen haben, halten wir bei Trophäendienste, um dort
noch etwas zu bummeln. Wie im letzten Jahr erscheint es zuerst, als wäre hier
kein wirkliches Souvenirgeschäft, aber das täuscht eben. Als wir aussteigen,
riechen wir sehr stark die Verarbeitung der Trophäen bzw. erstmal ereilt uns
ein ziemlicher Geruch nach Tod. Wir sind da nicht so empfindlich, aber darauf
sollte man hier definitiv vorbereitet sein. Im Inneren werden wir nett begrüßt
und schauen uns um. Schnell findet Petra ein geschnitztes Gnu und ärgert sich,
dass sie ja schon das Warzenschwein gekauft hat. Ich ermutige sie dazu, sich das
auch noch zu gönnen und ich finde den 4. Kissenbezug, den ich gesucht habe und
den es in Outjo nicht gab - hier übrigens sogar etwas günstiger.
Ein paar
Kleinigkeiten müssen auch noch mit und unser nächstes Ziel lautet Trans
Kalahari Inn für die letzte Nacht. Wir checken ein, klären ab, dass wir am
nächsten Morgen schon um 5 Uhr auschecken müssen und bringen Koffer und
Kleinkram ins Zimmer. Nur die Fotoausrüstung und die Rucksäcke nehmen wir
wieder mit zum Auto und fahren wieder zu Hohewarte. Dort wartet Jutta auf uns,
die gerade Heike für ein paar Tage vertritt und es ist eine sehr nette
Gelegenheit noch einmal Tschüss zu sagen und einen Abschieds-Schwatz zu halten.
Gegen 15 Uhr
verlassen wir Hohewarte und die Übergabe bei Europcar verläuft problemlos. Man
fragt uns, wie wir nun zurück zur Unterkunft kämen und man würde uns für 400
Dollar hinbringen und für 400 Dollar morgen früh abholen. Moment, das ist schon
sehr viel... Am Ende machen wir jeweils 200 Dollar aus und gehen noch eben zum
Air Namibia Schalter um zu checken, dass der Flug auch wirklich morgen früh um
8 Uhr geht. Check - alles nach Plan.
Beim
Verlassen des Flughafens werden wir von zwei Herren aufgehalten, die Petra
glatt überhört. Mich können sie stoppen und erzählen mir etwas, dass es nicht
erlaubt sei von der Autovermietung gefahren zu werden und sie uns für 280
Dollar fahren würden. Jaja, ist klar. Wir gehen weiter uns lassen uns zur Lodge
fahren.
Dort packen
wir schon einmal die Koffer um und schauen, wie wir mal wieder alles unter
bekommen sollen. Jedes Jahr das Gleiche!
:evil:
Um 18 Uhr
sind wir pünktlich zum Abendessen, das es hier à la carte gibt. Es stehen
ausgefallene Variationen von Game auf der Karte, die uns aber doch zu
ausgefallen sind, also entscheiden wir uns beide für den Grillteller mit drei
Sorten Game. Unser letzter Malawi Shandy wird noch gebracht und wir erleben
gerade noch rechtzeitig draußen unseren letzten Sundowner in Namibia für dieses
Jahr.
Das Essen
lässt sehr lange auf sich warten, aber das Fleisch ist einfach perfekt! Hach,
wunderbar, am letzten Abend noch einmal so genießen zu können! Wir zahlen an
der Rezeption noch Getränke aus der Minibar und sollten morgen früh den
Schlüssen einfach in den entsprechenden Kasten werfen.
Später im
Zimmer versuchen wir, noch etwas wach zu bleiben, damit wir auf dem morgigen
Flug müde sind. Dies ist erstmal gar nicht so schwer, da unsere Zimmer Nachbarn
anscheinend gerade die Bude auseinander bauen, anders können wir uns diese
Geräuschkulisse nicht erklären.
Gefahrene
Kilometer: 179
Insgesamt
gefahrene Kilometer: 3.090 - Wir hätten nicht gedacht, die 3.000 zu knacken...
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Ablug
Petra weckt
mich um 4 Uhr und wir packen die letzten Sachen zusammen. Pünktlich um 5 Uhr
werden wir von Ricardo von Europcar abgeholt und sind froh, dass das so gut
geklappt hat.
Beim Check in
stehen nur wenige Leute vor uns und wir müssen nicht lange warten. Uns ist
extrem flau im Magen und wir essen eine Kleinigkeit im Café.
Beim Boarding
wird wieder klar: Die Maschine ist alles andere als ausgebucht. Ich danke
innerlich sehr dafür, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, dass dies
der längste Flug unseres Lebens werden sollte.
Mit 15
minütiger Verspätung heben wir ab und ich behalte Recht, ein Tagflug ist
einfach nichts für uns. Einzig dass wir am Anfang die Etosha Pfanne bewundern
können ist ein echtes Highlight, aber der Rest des Fluges ist nicht sehr
entspannt.
Ich erkenne sogar Okaukuejo
und Okondeka - WOW!
Etwa 70%
aller Bildschirme funktionieren nicht, das ist Rekord. Die Zeit vergeht einfach
nicht und der Flug zieht sich ins Unendliche.... Wir sind einfach nur froh,
irgendwann im Landeanflug die Skyline zu sehen.
Pustekuchen!
Als die Fahrwerke schon ausgefahren sind, setzt der Pilot zum Durchstarten an,
zieht es aber nicht durch. Beim zweiten Anlauf allerdings gewinnen wir rasant
wieder an Höhe und Petra bekommt es mit der Angst zu tun. Ich halte Händchen
und versichere ihr, dass das schon seinen Grund hat. 10 Minuten später erfolgt
eine Durchsage, dass man aufgrund des starken Windes nicht landen konnte und
versucht es nun erneut. Wir fliegen eine große Extrarunde und landen
schließlich sicher.
Unser Taxi
ruft an, sobald ich das Handy auf dem Weg zu den Gepäckbändern einschalte, und
ist verwirrt, was die Landung betrifft. Wir würden ihn anrufen, sobald wir
draußen sind, er wäre dann in 5 Minuten da.
Alles
verläuft ereignislos und es gibt nur eins, auf das ich mich seit mehr als 12
Stunden freue: Meine Katzen daheim! Nach anfänglicher Skepsis werde ich
allerliebst empfangen und lande knallhart wieder in der Realität. War das alles
nur ein Traum? Nein, uns bleiben wunderschöne Bilder und Videos, herzliche
Begegnungen mit tollen Menschen, zig neue Eindrücke und tränenreiche
Erlebnisse. Das muss nun alles erst einmal verdaut werden.