Namibia 2016

Unsere Highlights 2016



Etosha 2016




Am Samstag, den 4. Juni 2016 um 15:30 Uhr ging es nach Frankfurt zum Flughafen. Meine Mutter und ich verbringen dann lieber noch ein paar Stunden dort, als auf den letzten Drücker zu erscheinen. Unsere liebe Freundin lud uns am Terminal 2 ab und schoss unser erstes Urlaubsfoto.


Juhuu, unser Flieger kommt!

 

Als wir dann übers Rollfeld fuhren und es langsam in die Startposition ging, kamen die ersten Freudentränen. Endlich ging es wieder in den Bush!


Beim Entertainment von Air Namibia gibt es wirklich nichts zu meckern. Ich warf eine Schlaftablette ein, schaute zwei Folgen einer Serie und wartete sehnlichst drauf, dass das Licht ausging. Die Tablette wirkte vor Aufregung nur schwach, aber die 10 Stunden gingen irgendwie rum.
Und dann dieser grausige Moment, wenn das Licht wieder angeht *bäh*. Zum Frühstück gab es diesmal sogar warme halbwegs knusprige Brötchen. Als endlich die Etoshapfanne auf dem Flugradar zu sehen war, wussten wir, gleich gehts abwärts und strahlten die zerzausten Haare und Augenringe einfach weg.



Tag 1 - Sonntag, 5. Juni 2016
Fahrt nach Robyn

Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, die menschlichen Pylonen passierten und diesmal sehr schnell durch die Einreisekontrolle kamen, musste ich doch ein wenig zittern. Petra hatte ihren Koffer bereits und meiner brauchte eine gefühlte Stunde. Das wäre ja meine persönliche Horrorvorstellung, ginge er verloren - aber alles gut.


Draußen warteten wir auf Heike. Als wir sie sahen und sie vor Freude angerannt kam *schwupps* schon wieder Freudentränchen. Wie bereits 2015 wollte Heike uns wieder zu Jutta fahren und hatte noch eine Praktikantin dabei, der sie zwei Tage später noch Etosha zeigen wollte.

In Okahandja machten wir eine kleine Frühstückspause. Heike hatte belegtes Farmerbrot mit Roastbeef vom Kudu eingepackt - wir sind in Namibia einfach wahre Fleischliebhaber!
Wir fuhren weiter bis nach Otjiwarongo, wo wir eigentlich eine kleine Pause im Kameldorngarten machen wollten, fanden ihn aber nicht. (Als wir dann später mit Jutta durchfuhren, stellten wir fest, er hat leider zugemacht - sehr schade!)
Also weiter nach Outjo. Dort aßen wir eine Kleinigkeit im Farmhouse und staunten nicht schlecht über die neue Bäckerei. Wir nannten sie sonst unsere Stammbäckerei, aber die neue Aufmachung gefällt uns so überhaupt nicht und es ist eher Massentourismusabfertigung. Vorher hatte sie eindeutig einen gemütlicheren Flair.


Wir erreichten recht flott Kamanjab und gaben Jutta Bescheid, die uns am neuen elektronischen Schiebetor, 8 km vor der Farm abholen musste. Von Kamanjab sind es ein paar Kilometer Teerpad, dann noch an die 35 km Schotterpad bis zur Farm.

Kurz vorm Schiebetor stand auch schon das Empfangskomitee bereit.


Am Tor hieß es erstmal warten, denn Jutta hatte anscheinend etwas falsch verstanden und so mussten wir fast eine halbe Stunde in der Mittagshitze verharren. Dort ist kein Handyempfang, daher mussten wir von Kamanjab aus Bescheid geben, dass wir los fuhren. Irgendwann kam sie in einer großen Staubwolke angedüst und - wie soll es anders sein - zur Begrüßung gabs mal wieder feuchte Augen. Was sind wir nur für Heulsusen :D

Auf Robyn angekommen begrüßten uns die 4beiner erstmal voller Freude und wir waren uns sicher: Paul, Schonga, Waltraud und Krümel konnten sich bestimmt wieder an uns erinnern.
Auch die Angestellten Enginie und Immanuel drückten wir herzlich und freuten uns, wieder da zu sein. Diesmal war zur Unterstüzung in der Küche noch Juliana dabei, die wir noch nicht kannten, aber direkt ins Herz schlossen mit ihrer goldigen Art.


Wir packten schnell die Koffer aus und Enginie und Immanuel waren schon ganz gespannt, denn natürlich hatten wir auch wieder Gastgeschenke für sie dabei. Sie freuten sich über riesen Milkatafeln und Haribo, außerdem Werkzeug für Immanuel und Schmuck für Enginie. Von Juliana hatte Jutta leider nichts erwähnt, ihr brachten wir dann später von unserer Tour noch etwas mit. Jutta ging natürlich auch nicht leer aus. Ihr brachten wir ihre geliebten Miracoli Gewürzpäckchen mit. (Die Verkäuferin im Rewe hat vielleicht blöd geguckt, als wir 8 Familienfertigpackungen davon kauften und wir hatten daheim erstmal Spaghetti bis zum Abwinken, denn Jutta möchte immer nur das Gewürz...)

Wir nahmen eine erfrischende Dusche und freuten uns auf unseren ersten Sundowner! Jutta hatte auf der Ostterrasse alles vorbereitet und wir zischten kühle Savannas.




Zum Abendessen gab es Kudufilet mit Kartoffelbrei und Salat.


Wir freuten uns auf unsere Betten, aber noch mehr darauf, am nächsten Morgen endlich wieder mit afrikanischem Sunrise aufwachen zu können.



Tag 2 - Montag, 6. Juni 2016
Farm Robyn

Guten Morgen Namibia :)





Nach einer erholsamen Nacht freuten wir uns auf ein spätes Frühstück mit scrambled Eggs, selbstgebackenem Farmerbrot und Juttas hausgemachter Marulamarmelade. Enginie backt das Brot frei Hand und es gelingt ihr immer sehr gut.


Gut gestärkt brachen wir danach zu einer Farmrundfahrt auf. Wir saßen zu viert hinten auf dem Backie und Jutta trat gut aufs Gas. Viel Wild, aber noch mehr Staub. Trotzdem hat es einen heiden Spaß gemacht. Unter anderem fuhren wir auch direkt am angrenzenden Etoshazaun entlang.
Gesehen: Hartebeest, Zebras, Springböcke, Steinböckchen, Eland, Pumbas, Kudus und Giraffen
Wir schossen keine Fotos, da das Wild auf Robyn wegen der Bejagung sehr scheu ist und sobald man anhält und die Kamera anlegt, nehmen alle Reisaus.

Plötzlich sahen wir eine Elandherde im Dickicht - genau an derselben Stelle wie im Vorjahr! Anpirschen ließ ich diesmal lieber sein, da es im Moment auf Robyn nicht gerade ungefährlich ist. Auf den 7.000 HA treibt sich Joey rum, ein alter Elefantenbulle, der bereits am äußeren Zaun vom Haus war und rundherum alle Bäume beschädigte. (Ein paar Tage später erfuhren wir, er ist draußen! Er hatte sich mit seinem Gewicht auf das Eisentor, welches auch unter Strom steht, gedrückt und die Kette gesprengt).
Um Robyn führt seit einem Jahr ein Elektrozaun, da in der Vergangenheit immer wieder Elefanten oder Löwen aus der Etosha hier anzutreffen waren. Als wir diesmal am Etoshazaun entlang fuhren war es auch keine Überraschung, denn der Zaun ist einfach überall kaputt oder morsch.

Stichwort Löwen:
Eigentlich wollte ich (dank des neuen Elektrozauns) dieses Jahr ein paar Spaziergänge in den Busch unternehmen, aber direkt am ersten Tag der Dämpfer - wir haben Löwen zu Besuch. Es sollen ein Einzelner und eine 3er Gruppe sein.
Man lebt dort schon ein wenig gefährlich. Wobei uns aus zwei Quellen bestätigt wurde, dass die Löwen uns nicht als ihre Beute ansehen und nicht angreifen würden. Trotzdem will es hier niemand drauf anlegen, man weiß ja nie - muss nur einer dabei sein, der vielleicht nicht mehr gut jagen kann oder Schmerzen hat.

Daher hatte Jutta immer wenn wir im Busch unterwegs waren sicherheitshalber ihr Gewehr dabei.


Hier bekommt Petra eine Einführung, denn am nächsten Tag wollten wir zum ersten Mal alleine los. Wenn man ganz genau hinschaut, erkennt man sogar eine Giraffe.


Mittags zeigte Immanuel uns noch, wo man den Wagenheber ansetzt im Falle einer Reifenpanne, vorher wollte Jutta uns nicht fahren lassen.


Mittags chillten wir ein wenig am Pool und Heike meinte irgendwann "da braut sich etwas zusammen". Ähm ja ist klar, eine Wolke..... Aaaaber Heike lebt seit über 25 Jahren in Namibia und hatte tatsächlich Recht - in der darauffolgenden Nacht regnete es. So viel zum Thema uneingeschränkter Sonnenschein.


Zum Sundowner ging es hoch auf Juttas Sundowner Berg. Es war eine wirklich schöne lustige Runde und wir genossen die bombastische Aussicht. Und wir hatten keine Angst vor Schlangen!
Dieses Jahr war das Schlangenjahr auf Robyn. Viele Zebrakobras, Baumschlangen, sogar zwei Pythons und ein paar Tage bevor wir ankamen die erste Black Mamba seit Jahren...
Wir blieben allerdings die komplette Zeit verschont, bewegten uns aber mit größerer Vorsicht auf der Farm als die Jahre zuvor.

 



Das Abendessen wurde in der Lapa serviert und diesmal konnte man dank der milden Temperaturen die Lapa sogar offen lassen und draußen das Lagerfeuer sehen.


Zu essen gab es Carpaccio vom Kudu und zum Hauptgang Geschnetzeltes vom Oryx mit Reis und Butternußsalat. Als Dessert ein selbstgemachtes Parfait mit selbstgemachtem Krokant - himmlisch!

Das Carpaccio war zuerst gewöhnungsbedürftig (ich denke es ist einfach Geschmackssache), aber es hat dann doch geschmeckt.




Tag 3 - Dienstag, 7. Juni 2016
Otjitotongwe

An diesem Morgen waren wir richtig aufgeregt, denn es ging mittags wieder zu den Cheetahs.

Vorher unternahmen wir beiden alleine noch eine Farmrundfahrt, um den Backie besser kennen zulernen und uns daran zu gewöhnen, dass hier der Fahrer rechts sitzt.

Unterwegs trafen wir noch Smithi und einen netten jungen Mann von Africat, der auf der Suche nach den Löwen war. Er erklärte uns, wo sie in den letzten Tagen gesichtet wurden, das war einmal bei der gestrigen Elandherde in der Nähe und ungefähr dort, wo wir auch noch ausgestiegen sind kurz zuvor. Ich muss wirklich zugeben, man ist sich so vor Ort der möglichen Gefahr nicht bewusst. Das Gebiet ist wie Etosha und da darf man eben auch nicht aussteigen.

 


Zurück auf der Farm forderten die Vierbeiner ihre Aufmerksamkeit.


 

Und Waltraud hielt Siesta


Mittags machten Petra und ich uns auf zur Cheetahfarm. Die ca 40 Kilometer Schotterpad bis zur Hauptstraße kommen einem doch länger vor, wenn man selbst fährt, stellten wir fest.
Kurzer Stopp in Kamanjab, um den bestellten Einkauf abzuholen, denn auf dem Rückweg wäre der Supermarkt an der Tanke schon geschlossen gewesen.


Wir hatten wieder eine riesige Vorfreude und konnten es kaum abwarten, endlich anzukommen. Marco begrüßte uns freundlich und wir freuten uns über das Wiedersehen, leider diesmal ohne seinen Vater Tolly. Es waren noch zwei sehr nette Brüder aus Israel dort, aber zum Reden blieb am Anfang natürlich keine Zeit!





Ich musste Petra zwischendurch ermahnen, lieber mehr zu genießen, als dauernd Bilder zu schießen, waren wir doch bereits zum dritten mal dort. Sie folgte meinem Rat und legte für den Rest der Zeit die Kamera beiseite und wir lauschten einfach nur dem Schnurren dieser wundervollen Katzen. Als Marco sich auf den Weg machte, das Fleisch zu holen, wussten alle Cheetahs schon was los war. Ich sagte zu meiner Lieblingskatze noch "Goodbye my friend - see you next year" und schon ging das große Fressen los.


Weiter ging es auf Marcos Backie zu den Halbwilden und wir unterhielten uns währenddessen sehr nett mit den beiden Brüdern. Wir fuhren ein wenig herum, aber kaum einer schien großen Hunger zu haben.



Am Schluss bedankten wir uns herzlich und sagten unseren Lieblingsspruch "See you next year!". Als wir losfuhren stellten wir direkt fest, wir würden wahrscheinlich die komplette Schotterpiste nach Robyn im Dunkeln fahren. In Kamanjab sagten wir Jutta Bescheid, sie solle uns länger Zeit geben, da wir sehr langsam fahren würden. Den Öffner für das Elektroschiebetor hatten wir dabei, aber im Falle einer Panne vereinbarten wir eine Uhrzeit, wann Jutta los fahren würde um uns zu suchen, wegen dem fehlenden Handyempfang. Unterwegs huschte ein Steinböckchen über die Pad - zum Glück fuhren wir wirklich langsam - und ein paar Buschhasen kreuzten unseren Weg.

Auf einmal standen wir vor einer Straßensperre aus Rindern und einem Esel. Nach Abblenden und ein paar Mal Hupen konnten wir passieren.

Als es auf das manuell zu öffnende Tor mit Elektrozaun zu ging wurde es mir etwas flau im Magen, denn ich musste aussteigen und das Tor öffnen und danach wieder schließen - auf der Seite vom Zaun, wo die Löwen sich irgendwo rumtrieben. Aber es ging alles gut und wir fuhren am Scheichzaun entlang. Nach ein paar hundert Metern sahen wir dahinter ein Augenpaar leuchten. Petra hielt es für einen Schakal, aber ich erkannte es sofort: Ein Erdwolf!!!! Wir konnten es kaum fassen und das zum dritten Mal!
Ich frage mich ernsthaft, ob wir jemals mal ein Bild von diesen unheimlich süßen Tierchen schießen können. 2014 sahen wir einen bei einem Gamedrive bei Frans Indongo im hohen Gras, da sieht man nicht viel von ihm und letztes Jahr sahen wir auch einen im Dunkeln, der auf einmal vor uns über die Pad huschte.

Keine 500 Meter von der Farm entfernt sichteten wir eine recht große Herde Kudus. Dann aber folgte das Mysteriöse. Ein paar Meter weiter begegneten wir Rindern, die augenscheinlich in Panik geraten sind und getrennt wurden. Kälber liefen vereinzelt herum und die Mutterkühe hatten große Angst. Wir dachten sofort: Löwen! Leider sahen wir in der Dunkelheit nichts, dennoch hatten wir Herzklopfen.
Im Nachhinein hätte es natürlich auch eine Hyäne sein können. Aber in diesem Moment sahen wir einfach nur die pure Angst unter den Rindern und den Mutterkühen, deren Kälbchen verloren gegangen sind, da die Herde offensichtlich auseinander getrieben wurde.

Auf Robyn angekommen waren wir voller Adrenalin, zischten erstmal ein kühles Bier bzw. ein kühles Savanna und Jutta musste sich erstmal alles anhören. Zum Abendessen gab es als Vorspeise Butternußsuppe und zum Hauptgang Steaks vom Eland, Nudeln mit Soße und Salat aus dem Garten. Nachher saßen wir noch eine Weile auf der Terrasse, und das im T-Shirt, denn es war extrem mild.

Als Juttas Angestellte Enginie, die heute alleine in der Küche war, heimgehen wollte, hörte Jutta eine Hyäne in sehr naher Umgebung und beschloss, sie heim zu fahren, was uns sehr beruhigte.
Als wir uns bettfertig gemacht hatten, wollten wir noch einmal raus auf unsere kleine Terrasse. Kaum draußen schlug Schonga direkt an, rannte vor zum Tor und bellte und knurrte. In der Dunkelheit sah man aber nichts, hätte alles Mögliche sein können.

Danach lagen wir in unseren Betten und horchten auf einmal aufmerksam. Löwengebrüll!!! In diesem Moment wurde uns endgültig klar, dass wir uns in der Wildnis befinden und es durchaus extrem gefährlich sein kann, wenn man sich nicht an bestimmte Regeln hält. Durch diese ganzen extremen Eindrücke vom Tag und Abend schliefen wir zum ersten mal nicht ganz so fest in dieser Nacht.




Tag 4 - Mittwoch, 8. Juni 2016
Farm Robyn


Den nächsten Tag verbrachten wir mit ausgiebigem Chillen und einem Besuch beim Nachbarn. Dieser hat zwei Boerboels, eine Hunderasse aus Südafrika und genau mein Geschmack! Riesige Schmusköpfe! Auf einmal ging der Rüde Richtung Pool, stieg ein paar Stufen runter, setzte sich hin und trank - was ein Anblick!

 

Auf dem Rückweg wollten wir an der Stelle vorbei fahren, wo am Vorabend die Rinder in Panik geraten waren. Wir hielten Ausschau, aber nichts deutete auf Raubtiere oder einen Riss hin.

Zurück auf Robyn unternahm ich meinen täglich "Spaziergang" - nämlich einmal rund um die Farm im eingezäunten Bereich. Die Hunde liefen wie immer mit Freude mit und Waltraud checkte alles auf Schlangen ab, damit mir auch nichts passiert - man muss sie mal loben, sie ist mit Abstand die Fleißigste Mitarbeiterin.

Die Pfauen aus dem letzten Jahr, die wir Fridolin, Ferdinand und Chantal tauften mit ihrem Papa Karl Friedrich. (Chantal ist leider im Sept. verstorben, vermutlich ein Schlangenbiss)

 

Die Katzen Frederik und Wallenstein bekommt man kaum zu Gesicht, aber auch sie sind gute Schlangenjäger und kuschelige Schmuser.


..... und dann war Mittagsruhe angesagt. Ich machte es mir mit Schonga auf dem Poolbett im Schatten gemütlich und Petra genoss die Sonne. Wegen meinem neuen Tattoo vermied ich so oft es ging dieses Jahr die direkte Sonne.


Irgendwann schliefen wir beide tief und fest und als ich nach dem Nickerchen aufstand, blieb sie einfach liegen und schlief weiter.


Wir machten uns fertig zum Sundowner und Jutta freute sich, uns wieder ein neues Arrangement bieten zu können. Es ging diesmal in den Innenhof der alten Gebäude, der frisch gestrichen war. Jutta hatte eine Steincouch mauern lassen und eine mobile Feuerstelle.


Es war eine wunderschöne Atmosphäre und wir waren voller Vorfreude auf den morgigen Tag, denn es ging endlich in die Etosha!



Tag 5 - Donnerstag, 9. Juni 2016
Etosha Safari Lodge

Heute frühstückten wir bereits um 7 Uhr und fuhren zeitig los.


Wir rechneten ca. 3 1/2 Stunden bis zur Etosha Safari Lodge. In Kamanjab hielten wir noch kurz am Tante-Emma-Laden und kauften Wasser und Kekse. Nach einem kurzen Smalltalk mit Benny (unser Stamm-Nüsschen-Schnitzer) ging es mit Herbert Grönemeyer und fröhlicher Stimmung Richtung Outjo.


Auf einer Strecke von 100 Kilometern begegneten uns sage und schreibe 17 Autos. Kurz vor Outjo lag in der Mitte der Straße ein totes Tier, was sich beim Vorbeifahren als Erdwolf raus stellte. Ich hätte zwar soo gerne ein Foto eines Erdwolfs, aber doch lieber von einem Lebenden. Ruhe in Frieden.

Wir genehmigten uns in Outjo einen kleinen Snack im Farmhouse und lagen gut in der Zeit.


Die Safari Lodge ist natürlich immer noch so doof ausgeschildert wie letztes Jahr und wieder fuhren wir erstmal wieder am Eingang vorbei. Das Schild steht nämlich direkt ein paar Meter vor dem Eingang mit dem Hinweis "3 Kilometer", sodass man denken könnte, es ginge in 3 Kilometern links rein. In Wahrheit aber ist die Lodge einfach 3 Kilometer von der Teerpad entfernt. Der recht schmale Weg hoch zu Lodge ist sehr kurvig und man muss vorsichtig fahren.

Um genau 12:00 Uhr erreichten wir die Lodge und wurden überaus freundlich begrüßt. Ich fragte direkt nach, ob bereits andere Gäste einen Gamedrive in die Etosha gebucht hatten. Wäre jemand bereits angemeldet gewesen, hätten wir selbst einen Abstecher unternommen. Wir hatten aber Glück, es war niemand sonst angemeldet und die nette Dame wollte uns einbuchen. Wir erkundigten uns direkt, ob Rodney als Guide zur Verfügung stehen würde und die Dame freute sich, ihm Bescheid geben zu können. Und wir freuten uns natürlich noch mehr, wieder zu zweit mit ihm fahren zu können.




 

 

Mit großer Vorfreude bezogen wir schnell unser Zimmer und schnappten uns unsere Ausrüstung. Wir warteten auf der Aussichtsterrasse und genossen den Ausblick, als auch schon Rodney zusammen mit dem Manager auf uns zu kam (vielleicht bekam er ja ein Lob, weil wir als Gäste speziell nach ihm gefragt hatten). Wir begrüßten uns herzlich und es ging schon eine halbe Stunde früher los.



Unmittelbar nach dem Andersson Gate nahmen wir die Abzweigung zum Ombika Wasserloch und Rodney erkannte sofort Löwen!!! Zwei extrem vollgefressene alte Löwenmänner lagen faul im Schatten herum und hatten kaum Kraft, überhaupt mal den Kopf zu heben. Rodney war sich sicher: Hier könnte man übernachten ohne Angst haben zu müssen, gefressen zu werden, da sie kurz vorm Platzen waren. Wir beschlossen weiter zu fahren und zum Sundowner noch einmal vorbei zu schauen.

Weiter ging es Richtung Okaukuejo. Unterwegs trafen wir einen der Elefantensenioren, die sich nie weit von Okaukuejo entfernen. Rodney nennt sie die Opas.
Angekommen checkten wir kurz das Wasserloch ab und und Rodney zahlte unseren Eintritt. Er wies uns außerdem auf das neue Museum hin, ohne ihn hätten wir es wahrscheinlich auch übersehen. Wir wollten aber lieber direkt weiter, wir hatten ja ein paar Tage später noch Zeit dafür. Wir fuhren Richtung Olifantsbad, vorbei an Gemsbokvlakte, wo aber gerade Bauarbeiten stattfanden. Rodney erklärt uns, dass der Wasserstand so tief war, dass beispielsweise Springböcke beim Trinken drohten rein zu fallen und darin zu verenden.
Als wir durch das Waldstück vor Olifantsbad fuhren, erzählte er uns stolz, was er zwei Tage zuvor hier sehen durfte: Eine Leopardenmutter mit ihrem Kleinen! Selbst für ihn als Guide war dies ein Wow-Erlebnis. Also suchten wir beim Vorbeifahren noch intensiver die Bäume ab, aber leider Fehlanzeige. Kurz zuvor erklärten wir ihm nämlich "This year we're here for big cats".

Dafür sahen wir diesen stattlichen Kudubullen, der wunderschön für uns posierte!

 

Bei Olifantsbad war der Name Programm. Eine Herde Elefanten löschte ihren Durst und die Babys und Halbwüchsigen spielten.


 



Wir genossen die ruhige Atmosphäre und nachdem ich Rodney mein Namibia Tattoo erklärte kam er zu dem Schluss "You don't belong to Germany, you belong to Namibia" *Schwupps* wieder feuchte Augen.

Als die Ellies weiterzogen erkannte man, dass einer von ihnen ein gebrochenes Hinterbein hatte und nicht mehr auftreten konnte. Ein trauriger Anblick, aber "the circle of life"...

Nach einer Weile brachen wir auf und fuhren einen anderen Rückweg als erwartet, weil er uns unbedingt noch Rhinos zeigen wollte, die er dort vermutete. Vorbei an Gemsbokvlakte beobachteten wir viele Giraffen, die gerne dort trinken würden, aber die Bauarbeiter waren noch zugange.


Ein gutes Stück weiter sahen wir auf einmal eine S.N. Kuh mit älterem Kalb, die allem Anschein nach auf dem Weg zum Okaukuejo Wasserloch waren. Ein toller Anblick und wir freuten uns alle drei über diese Sichtung.


Die Zeit drängte etwas und wir mussten uns losreißen. Auf der Nebenstraße Richtung Ombika sahen wir noch einige Zebramangusten herumtollen. Leider kein gutes Fotomotiv und wir wollten lieber schnell zurück zu den Löwen. Wieder bei Ombika angekommen hatten sich die beiden wohl in der Zwischenzeit zum Wasser begeben und lagen nun wie tot nebeneinander flach auf dem Boden.


Außerdem war eine ca. 30 köpfige Elefantenherde am Wasser anzutreffen und mitten unter ihnen ein gewaltiger Bulle.



Wir musste leider langsam "Good Night Etosha" sagen und fuhren um 17:30 Uhr durchs Tor.
Zurück auf der Lodge verabschiedeten wir uns ganz herzlich von Rodney, drückten uns fest und schossen noch ein Erinnerungsselfie mit unserem Freund. Auch hier wieder "see you next year!"


Auf der Terrasse genehmigten wir uns erstmal einen leckeren Sundowner und schauten in die Sterne. Danach luden wir unsere ganzen Sachen im Zimmer ab und machten uns auf zum letzten richtigen Abendessen für die nächsten 4 Tage. Das Essen war sehr lecker und das Fleisch (Eland) war perfekt gebraten (dieses Fleisch muss eben medium-rare sein!!). Auch die Oryxhackbällchen waren eine angenehme Abwechslung. Nach einem leckeren Absacker-Cocktail fielen wir erschöpft in die Betten.




Tag 6 - Freitag, 10. Juni 2016
Auf nach Halali


Wir ließen uns an diesem Morgen viel Zeit und frühstückten ganz in Ruhe. Um 9:45 Uhr verabschiedeten wir uns von den Angestellten und sagten auf Wiedersehen, "See you next year"



Um 10 Uhr fuhren wir durchs Anderson Gate und wollten direkt schauen, ob sich die Löwenmänner vom Vortag noch bei Ombika aufhielten. Leider war dem nicht so und wir fuhren ohne weitere Stopps nach Okaukuejo. Da wir ein ortsansässiges Auto fuhren, wurden wir dort erstmal von Einheimischen um Rat gefragt. Sie wollten durch die Etosha ins Ovamboland und wir erklärten ihnen, dass sie länger nach Namutoni brauchen würden, als sie sich vorgestellt hatten. Wir legten ihnen nahe, sich zumindest eine Karte zu kaufen. Da ich unbedingt schnell weiterfahren wollte, ging ich irgendwann einfach, da sie langsam unverschämt wurden und wollten, dass wir ihnen unsere Karte schenken.
Ich zahlte gerade unseren Eintritt und horchte auf, als einer der zurückgekehrten Guides erwähnte, dass sich Löwen bei Nebrowni aufhielten. Also nichts wie los! "Ab ans Russenloch, Löwen!!!" Mit diesen Worten ging ich auf Petra zu und wir sprangen schnell ins Auto.
Anmerkung: Wir nennen Nebrowni so, weil wir am Anfang den Namen mal wörtlich ausgesprochen haben, also nicht mit Englischem Akzent und das hat sich dann eben russisch angehört. Seit dem war es das Russenwasserloch, mittlerweile ist es nur noch Russenloch. Immerhin kann Petra sich die Stelle so besser merken

Bei Nebrowni angekommen waren die beiden Löwinnen tatsächlich noch dort und lagen in der Sonne. Leider waren viele Autos im Wendekreis und wir mussten uns erstmal unseren Platz suchen. Ein Paar mit einer spanischen Flagge am Auto machte uns freundlicherweise Platz, da sie weiterfahren wollten und wir hatten nun die Löwinnen in voller Breitseite.

 

Nach 10 oder 15 Minuten erhob sich eine der beiden und setzte auf einmal zur Jagd an! Hier würden wir erstmal bleiben! Man sah ihnen an, dass sie großen Hunger gehabt haben müssen, sie waren nicht gerade wohlgenährt.

 

Es war leider nur ein kleiner Versuch, der nicht sehr erfolgsversprechend aussah. Irgendwann zogen sie sich immer mehr zurück, aber wir beobachteten immer wieder eine leichte Angriffshaltung.

Irgendwann kam ein Touriauto angefahren und fuhr komplett über die Begrenzung des Wendehammers, sodass er uns die komplette Sicht versperrte. Wir gaben ihm zu verstehen, dass das ganz und gar nicht höflich war, aber das interessierte ihn recht wenig.


Das Touriauto fuhr irgendwann weiter, aber die Löwinnen waren nur noch sehr schwerlich zu erkennen, also beschlossen wir weiterzufahren. Wir hatten immerhin noch einen verhältnismäßig langen Weg nach Halali - es war mittlerweile fast 13 Uhr und die Sonne brannte.
Unterwegs machten wir den kleinen Schlenker über Sueda und Salvadora, wo noch Wasser vorzufinden war. Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass mindestens eine der Quellen letztes Jahr im Juni vertrocknet waren, bin mir aber nicht sicher..




Unterwegs trafen wir die "üblichen Verdächtigen" und einen mächtigen Elefantenbullen zwischen den Bäumen (kein schönes Fotomotiv).





Ich musste so lachen, wie toll die werdenden Mamis da standen und wahrscheinlich gemeinsam darauf warteten, dass ihre Fohlen endlich auf die Welt kommen.



Und endlich mal ein Sekretär, den wir halbwegs gut vor die Linse bekamen (zwar mit viel Zoom, aber der Größenvergleich ist einfach toll)


Wir waren dann froh, endlich bei Rietfontein angekommen zu sein, wo gerade ein S.N. sein Schlammbad genoss.


Wie aus dem Nichts kamen schräg hinter uns auf einmal Elefanten. Viele Elefanten! Zwei Herden liefen freudig als Wasser und der Anblick der mindestens 50 Tiere war richtig toll.


Wir beschlossen dennoch, weiter zu fahren, denn wir wollten lieber in Halali ein paar gemütliche Stunden am Wasserloch verbringen. Beim Losfahren waren wir aber sehr aufmerksam, denn meistens folgt nach der großen Herde noch der ein oder andere Nachzügler. Und so war es auch, denn von links überquerten zwei von ihnen die Straße Richtung Wasserloch.
Dann ging es ohne Stopp weiter nach Halali - schnell eingecheckt, eingekauft und ab aufs Zimmer.


 

Wir packten schnell aus und genehmigten uns ein kühles Savanna bzw. Windhoeker. Da wir kein Abendessen in den Camps wollten, kauften wir uns im Shop in Halali diese Knatschbrötchen, wofür wir Butter und Käse eingepackt hatten, und dazu noch Gamesalamis.


Plötzlich war es bereits 16:30 Uhr und wir begaben uns ans Moringa Wasserloch, wo auch schon ein S.N. auf uns wartete. Dem folgte eine Herde Elefanten zum Sundowner und danach war erstmal nicht viel los.






 

 



Es dauerte eine Weile, aber dann tauchte in der Dunkelheit plötzlich eine Tüpfelhyäne auf. Es folgten weitere und etwas später noch eine Einzelne, die in ständiger Begleitung eines Schakals war. Was eine nette Beobachtung... Leider ist kein gutes Bild entstanden.


Irgendwann konnte man ein S.N. in den Büschen erahnen und als ich es erblickte brach es freudestrahlend aus mir heraus: "Da ist er wieder!!!" Es war der junge Bulle ohne Ohren, mit halbem Schwanz und deformiertem linken Hinterbein. Wir freuten uns riesig, ihn wieder zu sehen und tauften ihn Smithi. Irgendwann gesellte sich eine Kuh dazu und es schien, als würden sie sich sehr gut verstehen. Man sieht ihn sehr oft mit Kühen agieren, scheint als wäre er ein kleiner Womanizer.


Immer wieder hörten wir rundherum Hyänen, aber es ließen sich nur ganz kurz links in den Büschen welche blicken, denn die nächste Elefantenherde war schon im Anmarsch. Wir hielten es bis ca. 21 Uhr aus und fielen dann erschöpft in die Betten. Den Wecker stellten wir auf 5:15 Uhr.



Tag 7 - Samstag, 11. Juni 2016
Halali

Petra stand wie jeden Morgen vor mir auf und weckte mich diesmal sehr "sanft" mit der grellen Deckenleuchte… Gaaaanz ruhig bleiben, ein toller Tag steht in den Startlöchern!

Wir machten uns fertig und gingen ins Restaurant für ein rasches Frühstück. Hier gab es einen leckeren Obstsalat und noch Obst-Proviant für ein zweites Frühstück am Wasserloch. Um Punkt 6:23 Uhr verließen wir Halali in Richtung Goas und Noniams. Auf dem Weg dorthin überholten uns viele Autos, die anscheinend schneller als wir zu den Wasserlöchern wollten und mit mindestens 70 km/h über die Pad rasten, wo an jeder Ecke ein Tier hätte stehen können zu dieser Zeit. Jedenfalls war es extrem beschwerlich, gegen die Sonne zu fahren, auf Tiere zu achten und dann auch noch die ganzen Staubwolken abzubekommen, nur weil man sich an die Regeln hielt.

Wir steuerten Goas an, wo aber weit und breit noch kein Wild zu sehen war und beschlossen, zu Noniams zu fahren, das aber leider ausgetrocknet war. Also zurück zu Goas. Dort fuhren wir bis nach hinten, dass uns die Sonne nicht blendet, allerdings war der kurze Weg dorthin extrem schlecht und ich musste meiner Mutter sehr gut zureden. Da wir dort allerdings umgeben waren von Elefantendung, hielten wir es für eine bessere Idee, doch wieder nach vorn zu fahren, denn ein wirklicher Elefantenpfad war nicht zu erkennen und wir wollten nichts riskieren.

Dort verharrten wir einige Stunden und es sammelten sich immer mehr Zebras und Impalas am Wasser. Zwischendurch kamen noch eine Riesentrappe, zwei Giraffen, Kudus, Gnus und Oryx dazu. Wir hörten immer wieder uns noch unbekannte Laute, die sich dann aber als der Brunftruf der Impalaböcke herausstellte.

 

 

 


Meine Regel lautet: Wenn ein Tier ganz nah steht, egal welches, anhalten und porträtieren :)


Nach guten 3 Stunden fuhren wir zurück ins Camp für eine Pippipause und noch einen kleinen Einkauf im Shop.


.............Vorsicht - folgender Inhalt ist nicht jugendfrei.............

Um 12:30 Uhr brachen wir erneut auf, um Rietfontein anzusteuern und hofften auf die Leopardin, die dort öfter gesichtet wird. Soweit kam es aber gar nicht erst, denn nach ca. 500 Metern Hauptstraße sahen wir einige Autos am Rand halten und entdeckten sofort die Löwen!



Auf den ersten Blick dachten wir, es sei ein Löwenmann mit einem Springbockriss. Aber nach genauerer Betrachtung stellte sich heraus, es ist ein Löwenpaar! Das Männchen war ausgesprochen stattlich und wies eine üppige Mähne auf, was man in der Etosha ja eher selten sieht. Innerhalb einer Stunde paarten sie sich um die zehn Mal und wir beobachteten und filmten das Schauspiel mit großem Erstaunen.
Wir beschlossen, hier zu verweilen und schlugen uns Rietfontein für diesen Tag schnell aus dem Kopf, in der Hoffnung, sie würden sich irgendwann in unsere Richtung begeben.

 

 

Wir verharrten zwei Stunden in der prallen Sonne und dunkelten das Auto um uns herum immer mehr ab. Leider blieb es beim immer selben Deckakt und irgendwann hielten wir es nicht mehr aus und drehten schweren Herzens wieder Richtung Camp.

So haben wir uns vor der Sonne geschützt - zum Glück gibt es abnehmbare Hosenbeine und wir hatten noch die Jacken dabei. Zwischenzeitlich standen wir alleine dort und die Leute, die die Löwen nicht gleich entdeckten, weil sie flach im Gras lagen, hätten uns wahrscheinlich gerne gefragt, was wir sehen. Aber man sah ja noch nicht mal wirklich uns beide im Auto, weil alles dicht war.
Es war wirklich zum Kaputtlachen! Wie gut, dass wir den gleichen Humor teilen!


Die kühle Dusche war nach diesem Erlebnis ein wahrer Segen!

An diesem Abend lief im "Waterhole-TV" eine Art Wiederholung vom Vorabend und wir hielten es diesmal noch nicht mal bis 20 Uhr aus. Unsere Augen waren einfach zu müde vom ganzen Peilen über den Tag.

 





Tag 8 - Sonntag, 12. Juni 2016
Von Halali nach Okaukuejo

Heute standen wir natürlich wieder sehr früh auf. Nach einem Rekordfrühstück und raschem Check-Out fuhren wir Richtung Rietfontein.

 

Red Hartebeests - First Light of the Day zaubert die schönsten Fotos!



Ganz unerwartet begegnete uns auf der Hauptpad eine junge Hyäne und wir hielten sofort an, in der Hoffnung, ein paar Bilder im schönen Morgenlicht schießen zu können.


Allerdings war sie nicht sehr fotogen und hatte vermutlich einfach ein wenig Angst vor unserem Auto. Plötzlich entdeckten wir ihre drei Clanmitglieder und waren super happy über diese tolle Hyänensichtung. Wir knipsen schöne Bilder und drehten tolle Videos, bis sie irgendwann in der Grassavanne verschwanden.

 

Kurz vor Rietfontein auf einmal Elefantenalarm von rechts, frontal in unsere Richtung - standen wir nämlich gerade zwischen Wald und Wasserloch. Schnell setzten wir zurück, um einen respektvollen Abstand zu wahren, als Petra voller Entsetzen feststellte, dass eine weitere Herde in unsere Richtung unterwegs war. Ich musste sie schnell beruhigen und blieb selbst zum Glück ruhig und konnte noch klar denken. Wir schafften es, nach der ersten Herde weiterzufahren, bevor kurz darauf die Zweite die Pad passierte. Petra war fertig mit den Nerven und musste erstmal beim schönen Anblick der trinkenden Elefanten runterkommen.

 


So einen mächtigen Bullen sahen wir glaube ich zum erstem Mal und staunten nicht schlecht! Die Elefanten der Etosha sind die Größten Afrikas, von der Masse her. Allerdings brechen ihre Stoßzähne aufgrund von Calcium-Mangel, was wiederum ihr Glück ist, denn sie werden so gut wie gar nicht gewildert.


Wir machten uns dann auf nach Okaukuejo ohne große Zwischenstopps.
Außer für ein paar schöne Bilder.



Und natürlich auch noch einmal der Salvadora Baum, der wohl bekannteste Baum der Etosha!


Und endlich mal ein gutes Foto einer Riesentrappe!


Im Camp angekommen wurden wir sehr freundlich begrüßt und unser Zimmer war sogar schon bezugsbereit. Wir bekamen diesmal ein Waterhole Chalet ganz hinten (Nr. 28) und hatten dadurch mal einen ganz anderen Blickwinkel zum Wasserloch.
Wir entspannten ein wenig auf unserer Terrasse und lernten unsere Nachbarn kennen, die ebenfalls an diesem Tag angereist waren aus Südafrika. Sie waren das erste Mal in der Etosha und fragten uns, ob man hier im Camp am Wasserloch wohl Elefanten sehen würde. Nachdem sie uns verrieten, sie würden 4 Nächte bleiben, versprach ich ihnen sogar, dass sie welche sehen würden.


 


Gegen 14:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Russenloch zum Sundowner und sahen kurz vorher noch Löwen unter einem Busch aus einiger Entfernung. Da wir aber schon ein paar Löwensichtungen hatten, beschlossen wir weiter zu fahren, da sie viel zu weit weg waren.


Am Russenloch befanden sich unzählige Autos und irgendwann waren wir eingeparkt. Ein Auto hupte plötzlich - anscheinend um den sich langsam nähernden Elefanten etwas zu beschleunigen. Als er näher kam hupten sie erneut und alle Anwesenden waren stinksauer. Der große Bulle war zum Glück ganz ruhig und löschte seinen Durst.


Als er fertig war, drehte er sich in unsere Richtung, fixierte uns und wedelte kurz mit dem Kopf. Ich beobachtete den Guide hinter uns (der uns eingeparkt hatte), der für einen kurzen Moment bereit war, sofort wegzufahren und ich meinte zu meiner Mutter nur "Halt dich bereit, den Motor anzulassen". Aber wir hätten ja nicht weg gekonnt, weil man uns den Rückweg blockierte. In diesen Sekunden hatte sogar ich mächtig Schiss, bis ich merkte, dass er seinen normalen Pfad benutzte und dieser eben an den Autos vorbei führte. Er war ca. 7 Meter von uns entfernt. Als er an uns vorbei war musste ich Petra die Hand halten um sie zu beruhigen, sie zitterte am ganzen Körper.



Wieder in unserem Chalet angekommen zischten wir erstmal jeder zwei Savannas und genossen unser Abendessen, während wir mit Blick aufs Wasserloch Elefanten und Giraffen beobachteten. Es war ein sehr schöner Abend und das Wasserloch war gut besucht.

Der Kleiderschrank wurde zweckentfremdet, da der Platz in den Waterhole Chalets ja sehr begrenzt ist.


Ein reichhaltiges Abendessen mit anhaltendem Duft von Elefantendung in der Nase - und unvergesslich :)




Tag 9 - Montag, 13. Juni 2016
Okaukuejo

Wieder hieß es früh aufstehen und ein Rekordfrühstück zu uns nehmen, denn es ging nach Okondeka ins Löwengebiet. Wir fuhren mit keiner großen Erwartungshaltung los, aber je näher wir Okondeka kamen, desto spannender wurde es. Überall sah man Knochen und Skelette und direkt neben der Straße einen Giraffenkadaver, der nur noch aus Haut und Knochen bestand.

 

 


Am Wasserloch angekommen herrschte gähnende Leere, aber ein Stück weiter hinter dem Hügel stand ein Auto. Nichts wie hin! Und wir wurden belohnt: drei Löwinnen lagen im Gras ein Stück weiter der Pad!
Bevor wir großartig anfangen konnten Fotos zu schießen, erhoben sie sich alle drei und trotteten Richtung Pad. Wir fuhren ein Stück weiter und sie ließen sich überhaupt nicht von uns und dem anderen Auto stören. Wir hatten das pure Adrenalin im Blut und bei einer hektischen Bewegung verdrehte ich mir auch noch sehr unglücklich meinen Fuß.




 


 

Naaaa - wo schauen sie denn hin?! Wir erkannten in der Ferne noch drei Autos, dachten aber die ganze Zeit, dort wären noch zwei Löwinnen, aber dann erkannten wir ihn: Ein stattlicher Löwenmann in seinen wohl besten Jahren! Er war in unsere Richtung unterwegs und wir fuhren ihm mit den Löwinnen zusammen ein Stück entgegen.

 


Er begrüßte die drei Löwinnen nacheinander so herzlich, dass man denken musste "es sind eben auch nur große Schmuskatzen".
Leider durch die Frontscheibe fotografiert...



 

 


Ein wundervolles Erlebnis, das man kaum in Wort fassen kann! Und was zu erwähnen ist: Dieser Löwenmann wies eine für Etosha sehr untypisch üppige, dunkle Mähne auf und war ausgesprochen hübsch.

Als die drei Löwinnen langsam in der Steppe verschwanden, entschlossen wir uns, zurück ans Wasser zu fahren und dem Pascha vielleicht noch beim Trinken beobachten zu können. Und genau so kam es auch. Er tauchte irgendwann hinter uns auf der Anhöhe auf, überquerte die Pad und begab sich Richtung Wasser. Wir konnten tolle Videos von ihm aufnehmen und das Schöne war auch, dass wir nur noch mit zwei anderen Autos dort standen.


Diese fuhren auch bald weiter und der Pascha war kaum noch zu sehen. Dann kamen auf einmal die Idioten angefahren, die am Vortag am Russenloch gehupt und sich kaputt gelacht hatten und wir freuten uns schon ein wenig, dass sie ihn nur noch als kleinen Punkt am Horizont erkennen konnten.

Irgendwann begaben wir uns auf den Rückweg und schossen unterwegs noch ein paar schöne Fotos. Während wir beim Fahren dieses tolle Erlebnis Revue passieren ließen, kündigten sich bei uns beiden zeitgleich Freudentränen an und wir waren einfach nur glücklich.




 



In Memory of Uschi :) Hier hatten wir letztes Jahr diese unvergessliche Begegnung mit unserer Hyäne "Uschi".


Als wir zurück in Okaukuejo waren mussten wir dieses tolle Erlebnis bei einem Rock-Shandy erst einmal richtig sacken lassen. Der nette dickliche Barmann und ich verstanden uns so gut, dass er uns sogar außerhalb der Bar total freundlich grüßte und mit uns lachte.


Wir verbrachten den Rest des Mittags mit chillen und meinen Fuß kühlen. Ich trat noch einmal unglücklich auf und der Schmerz ging dann gar nicht mehr weg. Der Knöchel schwoll zum Glück nur wenig an und wir waren guter Hoffnung, dass es nichts Ernstes war.

Noch so ein äußerst gefährliches Tier!


Zum Sundowner begaben wir uns nochmal ans Wasserloch und machten uns anschließend fertig für den Nightdrive von 19 bis 22 Uhr.
Aber zuvor noch ein paar schöne Impressionen vom Sundowner :)

 


Bei unserem ersten Nightdrive leisteten uns sechs Touristen Gesellschaft, die sich das alles wohl ein wenig anders vorgestellt hatten.
Erstmal kam uns in der Dunkelheit kurz nach Okaukuejo ein Auto entgegen, das nicht anhalten wollte und an uns vorbei raste. Der Guide rief erstmal im Camp an und die Polizei wurde verständigt. Leider kennen wir den Ausgang dieser Begegnung nicht.

Wir sahen einige Tüpfelhyänen und bei Gemsbokvlakte eine S.N. Mama mit zwei Kälbern. Das Kleine war etwa 1,5 Jahre alt und das Größere knapp 3. Die Anderen waren nicht besonders interessiert, aber für uns war es hochinteressant, als der Guide uns erklärte, warum die Kuh zwei Kälber dabei hatte. Wenn sie das Größere wegschicken würde, könnte es dem Kleinen noch gefährlich werden, daher wartet sie, bis das Kleine stark genug ist. Als der Guide sagte, man solle jetzt mal ruhig sein und dem Klang der afrikanischen Nacht horchen, konnten die Anderen nicht mal 10 Sekunden ruhig bleiben....

Auf dem Rückweg zur Hauptpad sahen wir auf einmal ein Augenpaar leuchten und ich erkannte noch vor unserem Guide die Braune Hyäne und konnte unser Glück kaum fassen! Die Anderen hat es anscheinend weniger interessiert, aber der Guide freute sich, dass wenigstens wir beide diese außergewöhnliche Sichtung zu schätzen wussten. Richtung Nebrowni sichteten wir noch ein Löffelhundpärchen und ein Stück weiter eine weitere Tüpfelhyäne dicht an der Pad liegend. Wir wollten weiterfahren, aber als sie den Motor hörte sprang sie auf und kam uns bis auf 2 Meter ganz nah. Sie schnüffelte neugierig und wusste die Situation nicht so richtig einzuschätzen.
Die letzen Kilometer waren wegen der Kälte die reinste Qual und wir waren froh, dass wir die Ponchos um hatten.



Tag 10 - Dienstag, 14. Juni 2016
Goodbye Etosha


Heute standen wir noch früher auf, denn wir mussten alles zusammenpacken und uns langsam darauf vorbereiten, Abschied zu nehmen. Beim Checkout unterhielt ich mich noch sehr nett mit der freundlichen Rezeptionsdame. Ich berichtete ihr vom gestrigen Nightdrive, sagte freudestrahlend unseren Lieblingssatz "See you next year" und dann ging es auch schon los.
Wir verabredeten uns für nach dem Frühstück mit unseren netten Nachbarn, um mit ihnen zusammen noch einmal hoch nach Okondeka zu fahren, in der Hoffnung, wieder Löwen zu sehen. Wobei uns aber klar war, dass so ein Erlebnis wie am Vortag sich garantiert nicht wiederholen wird.
Unsere Nachbarn trauten sich nämlich nicht, alleine los zu fahren, weil sie nicht wussten, wie schlecht die Pad war.

Wir fuhren wieder mit Toröffnung raus und knipsten endlich mal Sunrise-Fotos.





Bei Okondeka angekommen herrschte gähnende Leere. Wir fuhren den Weg noch ein wenig weiter, wo wir am Morgen zuvor die Löwen begleitet hatten. Aber leider war nichts zu sehen, wir hätten uns sehr für unsere Nachbarn gefreut. Aber sie wollten am nächsten Morgen noch einen Versuch starten und an diesem Morgen noch ein wenig weiter auf Pirsch gehen. Wir verabschiedeten uns herzlich von Auto zu Auto und blieben noch eine Weile am Wasser stehen.


Dann entschlossen wir uns, aufzubrechen. In Okaukuejo machten wir noch einen kurzen Stopp und verabschiedeten uns am Ombika Wasserloch endgültig von der Etosha. Zum Abschied kamen noch drei Elefantenbullen, eine Schweinchenmama mit ihren vier Kleinen und viele Zebras, Oryx und Springböcke vorbei.

 

 

Am Anderson Gate war sogar die Beamtin freundlich und freute sich, als wir (jaaa, schon wieder) sagten "See you next year" :)

Wir steuerten in Outjo zuerst das große Touristencenter an, welches wir noch gar nicht kannten und kauften Kuduhornknochen und Gnuhörner. Die Dame fragte bei der Bezahlung, ob wir eine Bar hätten, aber ich erklärte ihr, dass das alles für unsere Wohnungen sei und sie lachte. (Wenn die wüsste, wie es bei mir daheim aussieht)
Danach gingen wir ins Farmhouse und ich bestellte Zebra- und Petra und Oryxsteaks. Das Essen war sehr lecker - gut, wir hatten nach 4 Tagen Knatschbrötchen auch Fleisch-Hunger!!


 

Danach gingen wir ins Edelsteingeschäft, den kleineren Touriladen, ins Ledergeschäft und unsere ehemalige Stammbäckerei. Ehemalig deswegen, weil sie komplett umgebaut wurde und mittlerweile nur noch wie ein Touriloch wirkt, aber vor allem sehr lieblos.

 

Der Parkplatzwächter hat unser "protect it with your life" sehr ernst genommen und unser Backie wurde gut bewacht.


Als wir Outjo raus fuhren, wären wir fast noch in einen Unfall verwickelt worden, weil Petra einen langsamen Hummeldummbus überholen wollte, der dann während dem Überholen einen Schlenker machte. Dann blieben wir lieber dahinter bis zur Abfahrt nach Kamanjab.


In Kamanjab kauften wir noch ein paar Sachen ein und neben uns parkte ein Donkey Transporter. Die Tiere waren rundherum mit Stroh gepolstert und mit Spanngurten fixiert. Aber man sah, dass sie sich nicht verletzen konnten oder Schmerzen hatten.

  

Barber Shop und Reifenreperatur in einem!


Wir freuten uns auf "daheim" und die Schotterpiste fuhr unser Backie fast von alleine. Ziemlich am Anfang sahen wir einen Mann und eine junge Frau, die gerne mitgenommen werden wollten und wir ließen sie hinten rauf springen. Sie mussten zur Tokolodge und wir luden sie an der Abzweigung wieder ab. Sie freuten sich riesig und bedankten sich herzlich, es herrschte aber auch eine brütende Hitze.
Wir sahen auf dem Weg noch Giraffen, Kudus, Eland, ein Steinböckchen.

Zurück auf Robyn freuten wir uns riesig, Jutta und die Hunde wieder zu sehen und es war wirklich wie heimkommen!
Wir packten ganz schnell aus, um zu duschen und unseren Sundowner auf der Ostterrasse einzunehmen - diesmal ohne Snacks, sonst hätte kein Abendessen mehr Platz gehabt.

So muss das sein, schön dreckig


Zum Abendessen gab es dann unsere heiß ersehnten Omajowas, Kartoffeln, Karottensalat und marinierte Kudufiletsteaks. Das Essen war super super lecker!
Wir waren schlachskaputt an diesem Abend und fielen nach einem Absacker erschöpft in die Betten.



Tag 11 - Mittwoch, 15. Juni 2016
Farm Robyn

Nach einer lauten Nacht inmitten von Kuhgeschrei (die Kühe wurden von ihren Kälbern getrennt und Tag für Tag abtransportiert - hätte ja auch mal jemand Bescheid geben können) waren wir trotzdem sehr erholt und frühstückten etwas später.

Waltraud hat uns an diesem Morgen etwas enttäuscht - hat sie doch tatsächlich nicht für uns gesungen.

Den ganzen Tag über ruhten wir uns aus und zum Abendessen gab es Sklaven-Braaie. Eine Art Raqulette auf namibische Art in Bratpfannen über der Glut. Wir hatten viel Spaß und tranken als Absacker noch Amarula. Später fuhren wir beide noch Enginie und Juline in die Lokasie und Petra hätte sich auf den 300 Metern noch fast verfahren.



Tag 12 - Donnerstag, 16. Juni 2016
Farm Robyn

Am nächsten Morgen hielten wir ein Hundefotoshooting ab, damit Jutta wieder schöne Erinnerungen bekommt.

Kurz vor Mittagsruhe kam ein Nachbar von Jutta vorbei, dessen Frau bei Africat tätig ist. Wir unterhielten uns angeregt und es war sehr interessant. Nachdem Uwe sich verabschiedete, bastelten Petra und Jutta noch die Deko für abends das Fußballspiel.

Später fuhren wir auf dem Backie zum Sundowner in den Busch. Wir hielten in der Nähe vom Westposten und Jutta tischte hinten auf dem Backie auf. Wir genossen den Sonnenuntergang mitten in der Wildnis.

 



Danach gab es ein schnelles Abendessen in Form von Blumenkohlauflauf mit Elandhackfleisch *hhhmmmmmm*

Da Jutta seit Kurzem keine Spiele mehr empfängt, durften wir anschließend bei den Angestellten im Fernsehraum der Lokasi schauen. Wir brachten Bier und Chips mit und fühlten uns geehrt, dass sie extra vorher noch sauber gemacht hatten.


Enginie hat uns vorher verraten, dass sie oft und gerne Fußball schaut und sogar "usser" Mannschaft kennt. Die Männer saßen brav mit ihrem Bier hinter uns und wir Frauen fieberten lauthals mit. Vor allem Enginie war mit vollem Eifer bei der Sache. Am Ende war es leider ein 0:0 und wir konnten keinen Korso machen. Aber immerhin hatten wir nicht verloren!




Tag 13 - Freitag, 17. Juni 2016
Farm Robyn

Am nächsten Tag unternahmen wir wieder einen kurzen Abstecher zum Nachbarn und sahen ein paar Geier kreisen, konnten aber leider keinen Kadaver entdecken. Außerdem begegneten uns noch Giraffen und eine große Herde Impalas.

Zurück auf Robyn war eine schöne lange Mittagsruhe angesagt, denn es war leider unser letzter Tag hier.

Und wir wollten unbedingt ein Erinnerungsfoto mit Juliana und Enginie.


Zum Sundowner fuhren wir zum Abschluss noch einmal auf den Sundownerberg. Dort angekommen durften wir noch zwei Dikdiks beobachten, die keinerlei Scheu vor unserem Auto hatten. Selbst als wir ausstiegen, zogen sie sich ganz ruhig zurück. Wir genossen noch einmal die letzte untergehende Sonne auf Robyn - es war wunderschön.

In die Lapa zum Abendessen durften wir nur gemeinsam kommen, aber man sah schon von Weitem das Kerzenmeer, die Fackeln und das Lagerfeuer. Als wir die Lapa betraten und die Musik "Ein Jahr geht schnell vorüber..." spielte, mussten wir beide prompt anfangen zu heulen. Es war ein sehr emotionaler Abend - für uns alle drei! Jutta blieb zwar noch zwei Nächte bei Heike, aber trotzdem wussten wir, am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen von Robyn, den Hunden und den Angestellten.

 

Zum Essen gab es eine Premiere, denn Enginie kochte diesmal alles selbst. Es gab wieder Filets "Schnitzelart" (also panierte Kudufilets), Paprika Salat und ein himmlisches Kartoffelgratin. Wir aßen bis wir fast platzten, weil alles so lecker war. Zum Abschluss gab es noch einmal Juttas selbstgemachtes Krokantparfait.



Tag 14 - Samstag, 18. Juni 2016
Auf nach Hohewarte

Morgens merkten die Hunde anscheinend direkt was los war: Aufbruchsstimmung. Paul und Schonga saßen vor unserer Tür und schauten ganz traurig. Waltraud kam später an und bot uns wieder den sterbenden Schwan, diesmal noch gefühlvoller als sonst. Sie durfte zur Belohnung wieder für fünf Minuten zu mir ins Bett kuscheln.
Die Regel lautet hier, die Hunde dürfen nicht mit den Gästen aufs Zimmer, da es sonst Spannungen im Rudel gibt, wenn sich einer bevorzugt behandelt fühlt. Daher darf nur Waltraud jeden Morgen (wenn sie gesungen hat) für ein paar Minuten mit rein, das geht in Ordnung.

Alles war ein wenig hektisch, denn vier junge Pfauen mussten mit auf Reise gehen, die Übergabe sollte kurz vor Windhoek statt finden. Sie wurden liebevoll und sicher von Immanuel verpackt und hinter unserem Gepäck verstaut. Als wir uns von Enginie, Juliana und Immanuel verabschiedeten, meinte Jutta nur trocken "Jetzt nicht heulen" - und wie auf Kommando flossen schon wieder Tränen und wir fuhren überpünktlich los.

Unterwegs sahen wir noch viel Wild und waren rasch in Kamanjab. Wir kauften noch ein paar Sachen ein und schon ging es weiter nach Outjo. Dort erledigte Jutta noch ein paar Sachen und wir kauften im Touristencenter noch ein paar Mitbringsel.

In Otjiwarongo stellten wir dann fest, dass der Kameldorngarten nicht mehr existiert und wir suchten nach einer Alternative. Diese war schnell gefunden und Jutta und ich gönnten uns Oryxburger und Petra entschied sich für einen Salat mit Oryxstreifen. Das Essen war frisch auf dem Grill zubereitet und überraschend lecker.

 

Kurz vor Windhoek hielten wir auf dem Mittelstreifen der Schnellstraße, wo wir die Pfauen übergaben. Danach hieß es nur noch rasch in Windhoek tanken und ab zu Heike. Wir freuten uns alle über das Wiedersehen, zischten nach Kaffee und Kuchen erstmal ein kühles Savanna und genossen diesen wahnsinns Ausblick.


Wir packten rasch aus und gingen mit Heike schon einmal zur Wallachherde, die in einen anderen Bereich gebracht werden sollte.


Zum Abendessen gab es frischen Salat, Kudugulasch mit Kürbis und Kartoffelrösti und zum Dessert Apfelstreuselküchli mit Vanillesoße.

Wir waren schlachskaputt und fielen früh und erschöpft in die Betten.



Tag 15 - Sonntag, 19. Juni 2016
Hohewarte

Wir freuten uns sehr auf das Frühstück, denn bei Heike gibt es die beste Wurst überhaupt! ...in Deutschland mag ich das ja üüüüberhaupt nicht zum Frühstück und generell auch nicht besonders. Das geschossene Wild wird nach Windhoek zum Metzger gebracht, der das Fleisch dann verarbeitet.


Hier sehen wir (von unten nach oben rechts) Zebrasalami, Warzenschweinschinken und Oryxrauchfleisch (mein Favorit)


Nach dem Frühstück machte sich Heike auf die Suche nach den Wallachen, die sich nicht dort befanden, wo sie am Abend hingetrieben wurden. Auf einmal sahen wir sie mit ihrer Rennsemmel Shandy im gestreckten Galopp ankommen, weil sie keine Lust mehr hatte, den Weg zurück zu laufen. Wir nahmen Halfter und Stricke mit und auch Shandy ging wieder mit zurück.

Donas, Maverick, Lalandi und Lancelot sollten mit uns kommen und der Rest freute sich wahrscheinlich, nichts arbeiten zu müssen.


Der liebe Lalandi, Motivation sieht irgendwie anders aus...


Petra und Lancelot



Heike startete mit Jutta den Einführungskurs in Natural Horsemanship. Dann durften wir mit Donas arbeiten, der sich als ein wahrer Charmeur herausstellte und super brav mitmachte. Dass dieses Pferd traumatisiert ist und von Menschen verdorben wurde, merkte man ihm bei dieser Art der Arbeit überhaupt nicht an. Ihn so ruhig bei den Übungen mit ihm fremden Menschen zu sehen berührte uns sehr.

Dann zeigte Heike uns noch die Anfänge des wahrscheinlich ersten Trailparcourses Namibias.


Während einer kurzen Mittagsruhe auf unserer Terrasse leisteten uns Lucky und Romeo Gesellschaft.
.....nein, Lucky, das darfst du doch nicht!


Aussicht von unserer Terrasse mitten im Bush


Gegen Nachmittag sattelten wir endlich die Pferde und brachen zum Sundownerritt auf. Alles war beim ersten Trab noch etwas holprig und hektisch, bis wir uns wieder an die Pferde gewöhnt hatten.

Beim Greinerdamm warteten Jutta und Markus auf uns mit Savanna und Sekt. Um gut auszusehen, beschloss Heike, auf sie zuzugaloppieren. Dies machte im ausgetrockneten Damm auch einen heiden Spaß, bis es mich plötzlich fast auf dem Sattel hob. Wir galoppierten gegen die Sonne, was Lalandi wahrscheinlich etwas irritierte, aber ich fing mich sehr gut auf seinem Hals ab und es ging weiter bis zu den Anderen. Zum Glück bin ich mein schreckhaftes Pony (mittlerweile Renter) gewohnt, der auch immer mal gerne einen Satz gemacht hat. Und vor allem hat man im Westernsattel einen super Halt.

Wir trensten die Pferde ab und genossen unseren Sundowner. Die Hunde jagten auf den Klippen die Dassies und hatten sichtlich Spaß.

 

 

Wir brachen rechtzeitig wieder auf, um nicht im Dunkeln heim zu kommen. Es war wunderschön, in der untergehenden Sonne zu reiten und wir genossen jede Minute. Auch Heike hatte einen Riesen Spaß mit uns.



Tag 16 - Montag, 20. Juni 2016
Hohewarte

Vor dem Frühstück hieß es Abschied nehmen von Jutta. Kurz und (nicht ganz) schmerzlos, bevor schon wieder Tränen fließen würden. Wir wussten ja, wir kommen wieder. Nachdem wir uns dann gestärkt hatten, sattelten wir wieder die Pferde für eine lockere kleine Runde. Wir ritten diesmal in eine andere Richtung, die wir vom Vorjahr kannten.

Wir hielten einmal kurz, entspannten auf unseren Pferden und genossen die Aussicht auf die Berge und Oryxantilopen. Die Pferde entspannten sich ebenfalls und waren vollkommen gelassen am langen Zügel.


 

Da auf dem Land viele Rinder leben, gibt es natürlich auch einige Tore. Wie praktisch, wenn man jungen Pferden von Anfang an antrainiert, genau dort stehen zu bleiben und man nicht jedes Mal absteigen muss.

 

Uns war an diesem Morgen nicht so oft nach einem flotten Galopp, aber wenn wir dann mal loslegten machte es einen heiden Spaß. Wir genossen lieber die Landschaft und fühlten uns auf "unseren" Pferden einfach wohl.

  


Für mich ist und bleibt der namibische Busch aus dieser Sicht einfach immer noch am Schönsten!


Die Mittagsruhe nutzte ich für einen Mittagsschlaf, denn abends mussten wir fit sein für den Vollmondritt. Diesen hatten wir eigentlich schon letztes Jahr geplant, aber da war es einfach viiieeeel zu kalt. Diesmal war es allgemein ja ein bisschen milder.

Zuvor stärkten wir uns beim Abendessen noch mit den Weltbesten Schnitzeln - diesmal vom Kudu. Und als Vorspeise gab es eine Bratwurstschnecke aus Eland.

Um 20:30 Uhr sattelten wir die Pferde und im Schein des Vollmonds ritten wir eine Runde durchs Rivier. Wir waren überwältigt, wie hell es war, obwohl der Mond noch nicht seine optimale Höhe erreicht hatte.

Heike ritt ohne Sattel auf dem gemütlichen Maverick und bekam von ihm eine schöne Wärme ab. Petra und ich spürten unsere Beine nicht mehr, aber genossen diesen außergewöhnlichen Ausflug und waren froh, uns diesmal durchgebissen zu haben.
Kurz vor Hohewarte sahen wir noch Kudus im Schatten eines Busches, die kaum Scheu zeigten. Es war alles in allem ein unvergessliches Erlebnis.



Tag 17 - Dienstag, 21. Juni 2016
Hohewarte

Wieder ging es direkt nach dem Frühstück zu den Pferden und ab in den Busch. Lalandi benahm sich diesmal nicht allzu gut und Heike striezte mich mit ihm um die Büsche herum. Ich war aber froh um die guten Tipps und es klappte alles etwas besser. Trotzdem behielt der hübsche Fuchs seinen Vorwärtsdrang bei und bei jeder Galoppstrecke war es diesmal recht hektisch.

Wir sichteten unterwegs viel Wild: Oryxe, Hartebeests, Pumbas, Kudus, Paviane und am Evaposten eine Wasserbockkuh mit Kalb. Dort verweilten wir eine Zeit lang und Heike und Petra ritten ein wenig querfeldein.



Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir mit Heike nach Windhoek, um noch ein paar Souvenirs zu besorgen. Sie lud uns am großen Craft-Center ab, wo viele verschiedene Stände zu finden waren. Wir waren uns allerdings nicht allzu schlüssig und kauften lediglich schöne Schnapsgläser. Draußen gingen wir noch ein paar Meter und entdeckten noch einen tollen kleinen Laden, wo ich mir ein Orxyhorn kaufte.

Als Heike uns wieder abholte machten wir noch einen kleinen Abstecher in die Fußgängerzone zu Bushmen's Art. Dort entdeckten wir einen tollen Rhino-Afrika-Kettenanhänger für mich, denn ich wollte gerne ungefähr denselben wie meine Mutter immer trägt. Sie hat Ihren vor zwei Jahren dort gekauft.

Diese knapp 2 Stunden in Windhoek reichten uns dann auch wieder völlig aus und wir waren froh, zurück zur Farm zu fahren. Heike war zuvor noch beim Metzger, um ihre bestellte Wurst abzuholen, wovon wir auch Zebrasalami und Oryxrauchfleisch mitnehmen wollten.

Zum Abendessen gab es zuerst Gulaschsuppe vom Rind und danach Kartoffelbrei, Gemsquatschies, Bohnen im Speckmantel und das Beste: Steinböckchenbraten! Das Essen war super super lecker - auch wenn ich an das süße Steinböckchen denken musste...
Aber die Wochen zuvor war eine Jägerschaft zu Gast auf Hohewarte, die das einsame männliche Steinböckchen geschossen hat. Wenn man diese süßen Tierchen schon schießen will, dann lautet die Regel: Entweder beide oder ein Einzeltier, das den Partner bereits verloren hat.



Tag 18 - Mittwoch, 22. Juni 2016
Abschied nehmen

Heute standen wir mit einem wehmütigen Gefühl auf, denn wir wussten, es hieß endgültig Abschied nehmen.

Zuvor aber ging es wie immer früh zu den Pferden und wir brachen zu unserem letzten Ritt auf. Heike schnappte sich diesmal den gemütlichen Maverick und alles ging etwas ruhiger zu.

 

 

Lalandi war in seinem Element und durfte stets vorangehen.

 


Auf dem Rückweg ging es endlich durchs Rivier. Es machte einen heiden Spaß, mit den Pferden durch den tiefen Sand zu galoppieren und man merkte besonders Lancelot an, dass auch er seinen Spaß hatte. Sogar Maverick, der sonst eher träge ist, ließ sich zum Galoppieren animieren.




Wir genossen noch jede Minute und verabschiedeten uns später herzlich von unseren braven Ponys.

Zu Mittag machten wir Buschmannfondue. Ebenfalls eine Nummer größer als normales Fondue. Which Game today? Kudu :) Dazu gab es frische Salate und wir zischten ein kühles Bier.


Danach hieß es leider schon Koffer packen. (Petra später auf der Flughafenwaage mit 22,8 kg und ich mit 22,9 kg - na, wenn das mal nicht auf den Punkt gepackt war!). Wir sonnten uns noch ein wenig und um 17 Uhr fuhr Heike uns an den Flughafen. Auch hier ein schneller und halbwegs schmerzloser Abschied.

"Goodbye Robyn
Goodbye Jutta
Goodbye Schonga, Waltraud, Krümel und Paul
Goodbye Enginie, Juliana und Immanuel
Goodbye Cheeaths
Goodbye Rodney
Goodbye Etosha
Goodbye Hohewarte
Goodbye Heike
Goodbye Lalandi und Lancelot
Goodbye Namibia!

See you all next year!"